Von Laura Sanchez
Investing.com – Der Chefökonom von Moody's (NYSE:MCO) Analytics, Mark Zandi, hält es für unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank (Fed) auf ihrer März-Sitzung die Zinsen anheben wird, denn es bestehe eine "hohe Unsicherheit" im Zusammenhang mit den jüngsten Bankenpleiten.
"Die Finanzturbulenzen der letzten Tage werden sich sicherlich auf die geldpolitische Entscheidungsfindung auswirken, wenn der Offenmarktausschuss der US-Notenbank in der nächsten Woche zusammentritt", sagte er, wie CNBC berichtet.
"Ich gehe davon aus, dass der Fokus auf den Schwierigkeiten liegt, welche das Bankensystem und die Märkte in den vergangenen Tagen erschüttert haben", sagte Zandi.
"Es herrscht eine große Unsicherheit", weshalb die Fed vorsichtig sein wird, fügte er hinzu. "Ich bin überzeugt, dass es auf der Sitzung in der nächsten Woche keine Zinserhöhung geben wird."
Seine Kommentare folgen auf die Schließung der SVB Financial Group (NASDAQ:SIVB) am Freitag und die Sicherstellung der Einlagen in der größten US-Bankenpleite seit der Finanzkrise 2008 und der zweitgrößten in der Geschichte.
Die Gestaltung der Fed-Zinsen wird dadurch erschwert, dass die US-Wirtschaft weiterhin mit einer hohen Inflation zu kämpfen hat. Die jüngsten VPI-Daten vom Dienstag zeigen, dass die Inflation im Februar zwar gestiegen ist, aber im Rahmen der Erwartungen lag.
Die Inflation ist zwar nach wie vor ein Problem für die US-Wirtschaft, aber sie "mäßigt sich" und bewegt sich in die richtige Richtung, so Zandi.
Zandi ist nicht der Einzige, der eine Pause bei den Zinserhöhungen kommen sieht. Am Montag erklärte Goldman Sachs (NYSE:GS), dass man nicht damit rechnet, dass die Fed die Zinsen in diesem Monat anheben wird. Der Markt rechnet aber immer noch mit einer Anhebung um 25 Basispunkte in der nächsten Woche.
Die Bank erwartet von der März-Sitzung keine Zinserhöhung mehr und begründet dies mit dem "Stress im Bankensystem", der mit dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank einhergeht.
Die Markterwartungen haben sich in den vergangenen Tagen deutlich verschoben, und eine Anhebung um einen Viertelpunkt gilt nun als wahrscheinlicher.