Achtung! Q3-Earnings stehen an. Alle wichtigen Daten kompakt für dich an einem Ort.Reinschauen

KORREKTUR/ROUNDUP: Russland-Abschreibung brockt Fraport hohen Verlust ein

Veröffentlicht am 10.05.2022, 18:04
Aktualisiert 10.05.2022, 18:15
© Reuters.
FRAG
-
MDAXI
-

(Berichtigt werden im vierten Absatz, letzter Satz, die Beteiligungsverhältnisse von Northern Capital Gateway. Bei dem dritten Eigner handelt es inzwischen um die Qatar Investment Authority.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport (ETR:FRAG) ist trotz der Erholung des Passagierverkehrs im ersten Quartal überraschend tief in den roten Zahlen geblieben. So schrieb der Konzern auf ein Darlehen im Zusammenhang mit seiner Beteiligung am russischen Flughafen in St. Petersburg fast 50 Millionen Euro ab - was den Nettoverlust im ersten Quartal um zwei Drittel auf 108 Millionen Euro anschwellen ließ. Analysten hatten mit einem deutlich kleineren Minus gerechnet. Unterdessen sagte Vorstandschef Stefan Schulte dem Frankfurter Flughafen am Dienstag für das laufende Jahr weiterhin eine deutliche Zunahme der Passagierzahlen voraus. Zudem rechnet er sowohl im Tagesgeschäft als auch unter dem Strich mit Gewinn.

An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an. Nach einem anfänglichen Kursrutsch um mehr als sieben Prozent lag die Fraport-Aktie am Vormittag zuletzt noch mit rund drei Prozent im Minus bei 49,33 Euro und war damit zweitschwächster Titel im MDax , dem Index der mittelgroßen Werte. Seit dem Jahreswechsel hat das Fraport-Papier damit mehr als 16 Prozent eingebüßt. Fraport gehört mehrheitlich dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt am Main.

Im ersten Quartal kamen den Fraport-Konzern die Sanktionen gegen Russland infolge des Ukraine-Kriegs teuer zu stehen. Das Unternehmen ist seit 2009 über eine Holding in Zypern Minderheitsgesellschafter des Petersburger Flughafenbetreibers Northern Capital Gateway. Die Forderung gegen die Holding wurde um 48,2 Millionen Euro nach unten korrigiert, wie das Unternehmen am Morgen mitteilte. Fraport sieht derzeit keinen Weg, sich von der Beteiligung zu trennen, hat aber seine Tätigkeiten in Russland eingestellt.

Den verbleibenden Buchwert der Darlehensforderungen (zum 31. März) beziffert das Unternehmen auf 110,9 Millionen Euro. Bereits im Geschäftsjahr 2020 hatte es eine Wertberichtigung nach unten um 9,7 Millionen Euro gegeben. Bereits im Geschäftsjahr 2020 hatte es eine Wertberichtigung von 9,7 Millionen Euro gegeben. Weitere Eigner der NCG sind die von den westlichen Sanktionen betroffene VTB-Bank sowie die Qatar Investment Authority aus dem arabischen Emirat Katar.

Unterdessen zeigte sich vor allem im März eine zunehmende Nachfrage nach Flugtickets, die ein Jahr zuvor noch stärker unter den Reisebeschränkungen infolge der Corona-Pandemie gelitten hatte. So stieg Fraports Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum lockdowngeprägten Vorjahreszeitraum überraschend stark um 40 Prozent auf knapp 540 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) legte um gut drei Viertel auf knapp 71 Millionen Euro zu, blieb aber hinter den Erwartungen von Analysten zurück.

Für das Gesamtjahr 2022 rechnet Vorstandschef Stefan Schulte weiter mit einer Erholung der Nachfrage auf 39 Millionen bis 46 Millionen Fluggäste in Frankfurt. Das entspricht bis zu 65 Prozent des Aufkommens aus dem Jahr vor der Corona-Krise. Im April erreichte die Passagierzahl nach einem schwachen Jahresstart 66 Prozent des Vergleichswerts von 2019. Auch die Fraport-Flughäfen im Ausland legten im ersten Quartal deutlich zu.

Neben dem Ukraine-Krieg beeinflusse auch die hohe Teuerungsrate das Geschäft, berichtete das Unternehmen. Das Management bestätigte aber seine Prognose, am Jahresende bei einem Umsatz von rund 3 Milliarden Euro einen Überschuss von 50 Millionen bis 150 Millionen Euro ausweisen zu wollen. Der operative Gewinn soll weiterhin 760 bis 880 Millionen Euro erreichen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.