Viele Menschen sind der Meinung, sie könnten mit Aktien kein Vermögen aufbauen, weil ihnen das Wissen fehle. Oft wird immer noch davon ausgegangen, dass man ständig kaufen und verkaufen müsse, die Nachrichten verfolgen oder auf bestimmte Ereignisse reagieren.
So sind die Vorstellungen, aber Studien belegen, dass du sehr viel besser fährst, wenn du den Fernseher aus lässt und einfach in guten wie schlechten Zeiten kontinuierlich sparst. Putnam Investments hat gerade in einer Untersuchung herausgefunden, dass deine jährliche Rendite von 7,7 % auf nur noch 2,65 % gesunken wäre, wenn du zwischen 2003 und 2018 die besten zehn Börsentage verpasst hättest. Dies ist sehr beeindruckend und zeigt, dass Timing in den meisten Fällen nichts bringt.
Erfahre, wie du dir mit Fonds langfristig ein Vermögen aufbauen kannst.
Du musst kein Experte sein Jeder, der ein Sparbuch oder Tagesgeldkonto besparen kann, ist auch in der Lage, dies mit Fonds zu tun. Investieren ist keine Raketenwissenschaft, bei der du einen IQ von 160 benötigst. Bei der Geldanlage sind allerdings niedrige Gebühren sehr wichtig, weil sie die Rendite stark mindern können.
Deshalb solltest du zunächst ein Depot bei einer Direktbank eröffnen. Dabei solltest du darauf achten, dass der Broker in Deutschland sitzt und schon viele Jahre am Markt ist. Beispiele sind Consorsbank, Comdirect, S-Broker, flatex oder maxblue. Alles, was du dazu benötigst, ist ein Girokonto und einen Computer. Dies ist der erste Schritt.
Die Vorteile von Fonds Fonds haben den großen Vorteil einer breiten Streuung. Nicht alle Aktien steigen langfristig. In einem Fonds übernimmt das Management für dich die Aufgabe, die schlechten Unternehmen auszusortieren.
Auch hier machen die Gebühren langfristig einen großen Unterschied. Ob du jedes Jahr nur 0,5 oder 2 % an Gebühren zahlst, kann dich über Jahrzehnte Zehntausende Euro kosten. Deshalb sind börsengehandelte Fonds (ETFs) eine gute Wahl, solange sie keine Swaps einsetzen.
Welche Fonds könnte man kaufen? Die Zukunft ist immer unsicher. Märkte und Aktien, die heute noch gut laufen, können morgen schon zu den Verlierern gehören. Deshalb hat sich gezeigt, dass eine weltweite Streuung Vorteile bringt. Wichtig ist allerdings, nur Länderfonds zu wählen, die über alle Branchen hinweg investieren, da sie die schlechten Zeiten am besten überstehen.
Hier sind ein paar Beispiele für ein Weltdepot: Für Australien Xtrackers S&P/ASX 200 UCITS ETF 1D (WKN: DBX1A2), für Europa SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1JT1B), für die USA SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1JKS0), für China Xtrackers Harvest CSI 300 INDEX UCITS ETF 1D (WKN: DBX0NK), für Russland HSBC MSCI Russia Capped UCITS ETF (WKN: A1JXC8), für Asien-Pazifik SPDR S&P Pan Asia Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1T8GC), weltweite Dividenden-Aristokraten SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1T8GD), für Lateinamerika HSBC MSCI EM Latin America ETF (WKN: A1H8BL), für Kanada UBS (SIX:UBSG) ETF MSCI Canada (WKN: A0X97V) und für Afrika iShares MSCI South Africa UCITS ETF (WKN: A0YJ8Y).
Dies sind Beispiele, die auch noch ergänzt werden können.
So könnte man vorgehen Nun musst du nur noch wissen, wie du strategisch vorgehen kannst. Am besten ist eine Gleichgewichtung aller Positionen, die jährlich überprüft wird. So wird bei den stark gestiegenen verkauft und bei den schwächeren Fonds aufgestockt. Die Beträge, die du gespart hast, könntest du auch einmal jährlich investieren. So entsteht nur ein minimaler Zeitaufwand (einmal im Jahr) und du sparst zudem noch Orderkosten. Eine weitere Möglichkeit wäre, zwischendurch bei den weniger stark gestiegenen Fonds nachzukaufen, um die Gleichgewichtung wiederherzustellen.
Und dies ist im Grunde schon alles. Wichtig ist noch der psychologische Aspekt. Gerade in schwachen Börsenphasen solltest du durchhalten und gerade dann weiter zukaufen, denn Kurseinbrüche hat es schon immer gegeben. Danach folgte bisher aber auch immer wieder ein Aufschwung.
Motley Fool Deutschland 2019