BERLIN (dpa-AFX) - Der Plan der Bundesregierung für eine Gasumlage bei gleichzeitiger Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas ist aus Sicht des Deutschen Mieterbundes nicht nachvollziehbar. "Ich verstehe die ganze Gasumlage überhaupt nicht", sagte Verbandspräsident Lukas Siebenkotten am Samstag in einer Diskussionsrunde zum Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin. Bei der Umlage gehe es ja letztlich gehe es darum, Unternehmen zu retten. Dies könnte man, genau wie bei der Bankenkrise von 2008, direkt machen, sagte der Mieterbund-Chef. "Da muss man nicht diesen seltsamen Umweg über die Verbraucher gehen und denen dann hinterher erzählen, "aber wir senken jetzt dafür dann die Mehrwertsteuer"", fügte Siebenkotten hinzu.
Mit der Gasumlage in Höhe von rund 2,4 Cent je Kilowattstunde können ab Oktober wegen der starken Drosselung russischer Lieferungen stark erhöhte Beschaffungskosten an die Verbraucher weitergeben werden. Mit 7 Prozent Mehrwertsteuer sind es 2,588 Cent. Die Bundesregierung will damit Insolvenzen und einen Zusammenbruch der Energieversorgung verhindern. Als Entlastung vorgesehen ist ebenfalls ab Oktober eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 auf 7 Prozent.