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OECD warnt vor 2. Corona-Welle - Wirtschaftserholung dann viel schwächer

Veröffentlicht am 10.06.2020, 13:29
© Reuters.

Berlin (Reuters) - Die wirtschaftliche Erholung nach der Coronavirus-Krise kann sich laut Industriestaaten-Organisation OECD durch eine zweite Infektionswelle deutlich verlangsamen.

“Die Erholung wird langsam und ungewiss sein”, sagte OECD-Ökonomin Isabell Koske am Mittwoch. Viele Wirtschaftszweige könnten trotz der jüngsten Lockerungen bei den Corona-Einschränkungen des öffentlichen Lebens nicht wie gewohnt arbeiten, der Tourismus zum Beispiel. “Wir waren noch nie mit solchen Unsicherheiten konfrontiert. Der Schock ist enorm.”

Im Falle einer zweiten Corona-Welle wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2021 nur um 1,7 Prozent wachsen und damit nur einen geringen Teil des in diesem Jahr erwarteten Einbruchs von 8,8 Prozent wettmachen. Ganz anders sieht das Bild aus, sollte ein Rückschlag ausbleiben. Dann rechnet die OECD 2020 mit einem Minus von 6,6 Prozent und 2021 mit einem Wachstum von 5,8 Prozent. “Jetzt gilt es der Versuchung zu widerstehen, die Maßnahmen schnell wieder zu beenden”, warnte OECD-Generalsekretär Angel Gurria.

RISS IN EUROPA

Philipp Steinberg, Chefvolkswirt im Wirtschaftsministerium, verwies auf das 130 Milliarden Euro schwere Konjunkturpaket der Bundesregierung. Das entspreche 4,5 Prozent des BIP und werde einen deutlichen Impuls leisten. Kritiker warnen aber, dass die reicheren Staaten im Norden Europas viel besser aus der Krise kommen werden als die schuldengeplagten und jetzt auch mehr von der Pandemie betroffenen Länder im Süden. Das würde den Riss in der EU noch vergrößern.

Das spiegelt sich auch in den OECD-Schätzungen wider: Demnach wird die Wirtschaft in der Euro-Zone 2020 insgesamt zwischen 9,1 und 11,5 Prozent schrumpfen. Dem dürfte sich im kommenden Jahr ein Wachstum von 3,5 bis 6,5 Prozent anschließen. Frankreichs Wirtschaft - die nach Deutschland zweitgrößte der Währungsunion - wird wohl um bis zu 14,1 Prozent schrumpfen und 2021 bestenfalls um 7,7 Prozent wachsen.

Deutschland stellte die OECD ein gutes Zeugnis aus. Die erste Phase im Kampf gegen die Pandemie sei besser gemeistert worden als in anderen Staaten. “Allerdings sind wir pessimistisch, was den weiteren Ausblick angeht – vor allem wegen der starken Exportabhängigkeit”, so OECD-Ökonomin Koske. Die Kurzarbeit helfe, eine größere Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Man müsse aber aufpassen, dass daraus kein Nachteil entstehe. “Je länger die Krise dauert und je näher der Strukturwandel in einigen Branchen rückt, umso weniger ist es sinnvoll, Beschäftigte hier zu binden.”

Die auf das zweite Halbjahr 2020 befristete Mehrwertsteuersenkung werde helfen, den Konsum anzuregen. Allerdings werde dies wohl nicht in vollem Umfang von den Unternehmen in Form niedrigerer Preise an die Verbraucher weitergegeben. “Es wird da Mitnahmeeffekte geben”, erwartet die Expertin. “Aber die Unternehmen können das gut gebrauchen, da viele von ihnen wegen der Krise angeschlagen sind.”

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