Investing.com - Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat am Donnerstag ihre Wirtschaftsprognose für 2021 veröffentlicht und die Prognose für das globale Wirtschaftswachstum mit 5,6 % gegenüber dem Vormonat unverändert gelassen. Im Jahr 2022 dürfte das BIP-Wachstum bei 4,2 % liegen. Die US-BIP-Schätzungen für 2021 wurden aufgrund der "nachlassenden Dynamik" im dritten Quartal von 5,8 % auf 5,5 % gesenkt, die BIP-Prognose für die Eurozone wurde dagegen von 5 % auf 5,1 % angehoben.
"Die jüngsten Engpässe in der Lieferkette haben zu Produktionseinschränkungen geführt, wenn auch auf einem relativ hohen globalen Produktionsniveau. Diese Angebotsprobleme in Verbindung mit den erheblichen Nachfrageeffekten nach den weltweiten Lockdowns haben die Inflation erheblich in die Höhe getrieben, was ein weiteres Problem darstellt, da die Inflationseffekte zu steigenden Zinssätzen in den wichtigsten Volkswirtschaften führen können. Es bleibt abzuwarten, ob die Angebotsschocks und die Reopening-Effekte, die die weltweite Nachfrage ankurbelten, schnell überwunden werden und sich als vorübergehend erweisen, wie derzeit erwartet wird. Die neuesten Inflationszahlen in den USA und der Eurozone lassen keine unmittelbare Entspannung der Lage erkennen", hieß es in dem Bericht.
Die US-Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 %, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. So hoch stand die Inflationsrate seit 1990 nicht mehr. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg der Teuerung auf 5,8 % gerechnet.
US-Präsident Joe Biden erklärte daraufhin die Umkehrung des Inflationstrends zu seiner obersten Priorität.
In der Eurozone lag die Inflation im September auf 3,4 % - der höchste Wert seit Oktober 2008.
Das löste Spekulationen über eine baldige Zinserhöhung aus, schließlich strebt die EZB für die 19 Staaten des Euroraums eine jährliche Teuerungsrate von zwei Prozent an.
EZB-Chefin Christine Lagarde hatte aber erst kürzlich Spekulationen auf eine Zinserhöhung im Jahr 2022 entgegengetreten. Grund dafür sei der Inflationsausblick auf mittlere Sicht, der ihrer Ansicht nach "verhalten" bleibe.