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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Kontrolle ist besser, Kommentar zur KfW ...

Veröffentlicht am 14.04.2014, 21:01

Börsen-Zeitung: Kontrolle ist besser, Kommentar zur KfW von Bernd

Wittkowski

Frankfurt (ots) - Die drittgrößte deutsche Bank, die ein

Kreditvolumen von nicht weniger als 432 Mrd. Euro in den Büchern hat,

ist kein Kreditinstitut. Jedenfalls nicht im Sinne des

Kreditwesengesetzes (KWG). Diesen bizarren Zustand muss man sich

immer wieder vergegenwärtigen, um zu verstehen, was es heißt, dass

die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in den nächsten Jahren,

beginnend im Juli mit den Corporate-Governance-Regeln, sukzessive

wesentlichen aufsichtsrechtlichen KWG-Normen und der Kontrolle der

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) unterstellt

wird. Mit Ausnahme ihrer Export- und Projektfinanzierungstochter Ipex

ist die Frankfurter Förderbank bisher nämlich in der Tat eine

bankenaufsichtsfreie Zone. Nur die Bundesministerien für Finanzen und

Wirtschaft und der 37-köpfige (sic!) Verwaltungsrat schauen hin. Das

ist erstaunlich lange gut gegangen - die KfW hat ja schon 65 Jahre

auf dem Buckel.

Klar, die "Bank aus Verantwortung" ist in vielerlei Hinsicht ein

Unikat, tut in besonderem Maße Gutes und kann selbst nach den

Erfahrungen der Finanzkrise - die 2007 mit der

Multimilliarden-Schieflage der KfW-Beteiligung IKB in Deutschland

ankam - nicht ohne Weiteres mit allen anderen in einen

regulatorischen Topf geworfen werden. Aber bei allem wirtschaftlichen

und gesellschaftlichen Nutzen, den die von Bund und Ländern getragene

Bank stiftet: Ihre Einbeziehung in ein Bankenaufsichtsregime ist

überfällig.

Zur Illustration ein Thema aus der Bilanzpressekonferenz vom

Montag: Die KfW muss eine Belastung ihres Eigenkapitals von 2,3 Mrd.

Euro verkraften, weil sie Zinsverbilligungsleistungen neuerdings

barwertig bilanziert, auch für Altbestände. Nun müssten

logischerweise die regulatorischen Kapitalquoten deutlich sinken. Tun

sie aber nicht: Sie steigen kräftig, weil die KfW bei dem

fortgeschrittenen auf internen Ratings basierenden Ansatz (IRBA) zur

Ermittlung der Eigenmittelanforderungen für Kreditrisiken - den sie

als einzige deutsche Förderbank anwendet - Umstellungen in der

Modellierung vorgenommen hat, die für 1 bis 2 Prozentpunkte höhere

Kapitalquoten gut sind.

So weit, so schön. Doch im Fall der KfW hat dieses interne Modell

noch nie eine Aufsichtsbehörde angeschaut, abgesehen von den auch für

die Ipex geltenden Teilen. Da macht es schon Sinn, dass die BaFin

demnächst eine Due Diligence bei der KfW vornimmt, um eine

Ausgangsbasis für die künftige Aufsicht zu haben. Vertrauen in die

durchaus positiv beeindruckende Managementkompetenz der Förderbank

ist gut, Kontrolle aber auch an dieser Stelle besser.

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