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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Moleküle und Geld, Kommentar zu Eon von ...

Veröffentlicht am 13.08.2014, 20:51
OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Moleküle und Geld, Kommentar zu Eon von ...

Börsen-Zeitung: Moleküle und Geld, Kommentar zu Eon von Andreas

Heitker

Frankfurt (ots) - Das russische Stromgeschäft hat bei Eon im

ersten Halbjahr gerade einmal 5% zum operativen Gewinn beigetragen.

Die wahre Bedeutung Russlands für Eon zeigt sich hier aber nicht.

Denn der Konzern ist auch an einem Gasfeld in Sibirien beteiligt

sowie an einer Pipeline von Russland nach Deutschland. Demnächst

werden es stolze 10 Mrd. Euro sein, die Eon in den vergangenen Jahren

in den russischen Markt investiert hat.

Vom Monopolisten Gazprom bezieht Deutschlands größter

Energiekonzern zudem mehr als ein Drittel seines Erdgases. Russland

steht bei Eon heute für etwa ein Zehntel des gesamten Geschäfts - ein

Exposure, das man nicht unterschätzen sollte, und das, wie sich jetzt

im Zuge der Ukraine-Krise zeigt, mit deutlichen Risiken behaftet ist.

Vorstandschef Johannes Teyssen müht sich im Moment noch um

Normalität. Unmittelbare Auswirkungen von Sanktionen gegen das

Putin-Regime kann er nicht erkennen. Dass Gazprom als Antwort auf die

Sanktionen jetzt einseitig die Gaspreise heraufsetzt, hält er

rechtlich für nicht möglich. Und überhaupt: "Die Moleküle und das

Geld fließen." Soll heißen: keine besonderen Vorkommnisse bislang im

operativen Geschäft.

Aber was heißt das schon? Die Gastochter Ruhrgas hat bereits seit

über 40 Jahren Lieferbeziehungen zu Moskau. Selbst in den kältesten

Kalter-Krieg-Zeiten gab es nie politisch motivierte

Lieferunterbrechungen. Dass dies in der aktuellen Diskussion kaum

noch eine Rolle spielt, zeigt aber, wie viel Vertrauen in den

vergangenen Monaten zertrümmert wurde. Und wie schnell im Zuge einer

Wirtschaftskrise die Stromnachfrage sinken kann, hat Eon zuletzt in

Westeuropa schon schmerzhaft erfahren. Ein ähnlicher Einbruch in

Russland käme zur Unzeit, wird dort doch gerade erst ein breites

Kraftwerkserneuerungsprogramm abgeschlossen.

Die Expansion in Russland gehört bisher sicher zu den

erfolgreichsten Auslandsengagements von Eon. Andere Märkte hat der

Konzern längst wieder aufgegeben. In Spanien und Italien steht gerade

erst ein milliardenschwerer Rückzug bevor. Hier fließen künftig keine

Moleküle mehr und auch kein Geld. Russland bot dagegen immer

unspektakuläre, aber solide und verlässliche Wachstumsperspektiven -

in der Gasförderung, im Gashandel und im Stromgeschäft. Für Eons

Diversifizierungsstrategie, die darauf abzielt, den Konzern

unabhängiger vom krisengeschüttelten deutschen und westeuropäischen

Kraftwerksgeschäft zu machen, wäre ein Wegbrechen des russischen

Marktes daher alles andere als eine Lappalie.

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