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Veröffentlicht am 09.04.2013, 09:37
Aktualisiert 09.04.2013, 09:40
Der Versicherungsvertrieb im Umbruch: Vom Versicherungsverkäufer zum

Kundenberater / Quo Vadis deutsche Versicherungslandschaft? (Teil 3)

München / Zürich (ots) - Der Versicherungsvertrieb im Umbruch: Vom

Versicherungsverkäufer zum Kundenberater

- Der Versicherungsvertrieb steht vor einem Paradigmenwechsel

- Notwendige Vertriebsstrategien erfordern Struktur- und

Kulturwandel

- Die Zukunft gehört dem langfristigen und ertragsorientierten

Geschäft

Die Versicherer müssen sich auf einen dauerhaft gesättigten Markt

einstellen. Das bisherige Neugeschäftsdenken weicht einem

ertragsorientierten Blickwinkel. Das trifft insbesondere den auf

Umsatzwachstum angelegten Versicherungsvertrieb, der effizienter,

kundenorientierter und qualifizierter arbeiten muss. Intelligente

Bestandspflege kann die Neugeschäftsschwäche teilweise ausgleichen,

ebenso ein effizienterer Vertrieb die sinkenden Provisionen.

In Deutschland sind rund eine Viertelmillion

Versicherungsvermittler registriert, darunter die an eine

Gesellschaft gebundenen Versicherungsvertreter bzw. Vertretungen als

so genannte Ausschließlichkeitsorganisationen, sowie Makler und

Finanzberater, die an mehrere Anbieter vermitteln. Diese vielfältige

Vertriebslandschaft entstand in einem über Jahrzehnte stetig

wachsenden Markt. Doch nun stagniert das Geschäft, der

Versicherungsmarkt ist weitgehend gesättigt. 'Die schwierige

Marktsituation insbesondere bei provisionsstarken Lebens- und

Krankenversicherungen, in Kombination mit der Deckelung von

Provisionen, führt dazu, dass in Deutschland strukturelle

Überkapazitäten im Vertrieb entstehen', sagt Dr. Henrik Naujoks,

Leiter der Finanzdienstleistungs-Praxisgruppe in Europa bei Bain &

Company.

Für die Versicherer wird es schwer, ihre großen

Vertriebsorganisationen mit ausreichenden Provisionserträgen zu

versorgen. Sie kämpfen mit nachlassendem Neugeschäft, sinkenden

Prämieneinnahmen und steigenden Kapitalanforderungen. Der harte

Verdrängungswettbewerb und das widrige Marktumfeld haben die

Ertragskraft vieler Versicherer reduziert. Um sie wiederherzustellen

müssen auch die Vertriebskosten sinken, ohne gleichzeitig die

Vertriebsorganisationen nachhaltig zu zerstören.

Fokus auf langfristiges Bestandsgeschäft

Um den Mangel an profitablem Neugeschäft auszugleichen, werden die

meisten Versicherer in den nächsten Jahren stärker auf langfristiges

Geschäft mit bestehenden Kunden setzen müssen. Bei einer solchen

Vertriebsstrategie geht es nicht mehr in erster Linie darum,

möglichst viel Neugeschäft zu zeichnen. Stattdessen soll der Vertrieb

ertragreiches und qualitatives Geschäft identifizieren, halten und

systematisch erweitern. Im Vordergrund einer solchen Vertriebsarbeit

stehen die Bindung und Betreuung der Bestandskunden.

'Im Versicherungsvertrieb ist das ein Paradigmenwechsel, wenn

nicht sogar eine Revolution', sagt Versicherungsexperte Naujoks.

'Ertragsorientierte Bestandsarbeit erfordert ein viel langfristigeres

Denken, ein gutes Kundenverständnis, eine hochqualifizierte Beratung,

intelligente Bestandsprodukte und nicht zuletzt auch neue

Vergütungsstrukturen.'

Kulturwandel im Vertrieb und Effizienzsteigerung

Damit ein Bestandsbetreuungs-Konzept Erfolg hat, muss der Vertrieb

seine Kunden besser kennenlernen und sie so beraten, dass sie

langfristig gebunden werden können. Das bedeutet einen großen Wandel

in der Kultur der Vertriebe. Darüber hinaus muss jeder Vermittler bei

weniger Neugeschäft und sinkender Provisionshöhe effizienter

arbeiten. Nur so kann er seine Gesamtvergütung auf einem akzeptablen

Niveau halten.

Versicherer müssen deshalb die Professionalisierung und

Standardisierung des Verkaufsprozesses vorantreiben. Themen wie

ganzheitlichere Beratung und echte Bestandskundenbetreuung dürfen für

Agenturen künftig nicht nur Schlagworte bleiben sondern müssen in den

Fokus des Handelns gerückt werden. Größere Agentureinheiten wie

Unternehmeragenturen können dabei ein Vehikel sein um diese Ziele

schneller und besser zu erreichen, müssen aber - mit Blick auf Ihre

Kosten - auch deutlich effizienter betreut werden. 'Eine

Unternehmeragentur lohnt sich für einen Versicherer nur dann, wenn

sie auch mit echtem Unternehmeranspruch geführt wird, also sichtbare

Produktivitätssteigerungen der Berater und eine deutliche Senkung der

Betreuungskosten ermöglicht', sagt Dr. Christian Kinder, Partner und

Versicherungsexperte bei Bain & Company.

Profitables Geschäft belohnen

Eine wichtige Komponente im Erneuerungsprozess der

Versicherungsvertriebe bleiben die Provisionssysteme. In der

Vergangenheit waren sie beinahe ausschließlich auf

Neugeschäfts-Umsätze ausgelegt, ohne die Ertragskraft der

vermittelten Verträge zu berücksichtigen. Dieses System offenbarte

fundamentale Schwächen: Oftmals sind gerade die größten Agenturen

strukturell unprofitabel, da Provisionen und sonstige Vertriebskosten

die Erträge übersteigen oder überproportional hohe Schadenquoten das

Geschäft belasten.

'Künftige Incentive- und Provisionsstrukturen müssen einerseits

eine qualitativ hochwertige Kundenberatung honorieren, andererseits

gezielt 'gute Risiken' und profitables Geschäft belohnen', sagt

Versicherungsexperte Kinder. 'Dabei können Qualitätsfaktoren wie

geringes Bestandsstorno, Bestandsausschöpfung oder

beraterindividuelle Schadenquoten sowohl über die Incentivierung als

auch über das Karrieresystem honoriert werden.' Auch die

Rabattkompetenz des einzelnen Außendienstmitarbeiters im immer härter

umkämpften Neugeschäftsmarkt kann über solche Qualitätskriterien

entsprechend beurteilt werden.

Vom Verkauf zur Beratung

Die Weiterentwicklung des Versicherungsvertriebs muss vom

Versicherer strategisch initiiert und operativ geführt werden. 'Die

produktseitige Ausstattung der Vertriebe spielt eine wesentliche

Rolle. Bei den Lebensversicherungen bedeutet dies nicht nur ein

Weiterdenken bestehender Produkt- und Garantiekonzepte sondern es

müssen darüber hinaus grundsätzliche Fragestellungen beantwortet

werden, wie etwa welche Produkte in welchem Umfang über welche Kanäle

abgesetzt werden sollen', sagt Assekuranz-Experte Kinder. Auch für

Kompositversicherungen gilt es strategisch festzulegen, welche

Absatzziele in den einzelnen Sparten (z.B. KFZ- oder

Gebäudeversicherung) in den jeweiligen Vertriebskanälen überhaupt

erreicht werden sollen und wie und in welchem Umfang vor diesem

Hintergrund ein ganzheitlicher beratender Anspruch an die Vertriebe

gestellt werden kann.

Bain & Company

Strategische Beratung, operative Umsetzung, messbare Ergebnisse:

Mit diesem unternehmerischen Ansatz ist Bain & Company eine der Top 3

weltweit führenden Managementberatungen. Gemeinsam mit seinen Kunden

arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu erreichen und

damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der

ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft der Kunden und

Strategien, aus einem starken Kern heraus neue Wachstumsfelder zu

erschließen. Seit Gründung 1973 lässt sich Bain dabei an den

Ergebnissen seiner Beratungsarbeit finanziell messen. Bislang waren

Bain-Berater weltweit für über 4.900 große und mittelständische

Unternehmen tätig. Insgesamt unterhält die Beratung 48 Büros in 31

Ländern und beschäftigt 5.400 Mitarbeiter, 600 davon im

deutschsprachigen Raum. www.bain.de, www.bain-company.ch

Originaltext: Bain & Company

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