Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Ein gutes Zeichen, Kommentar zum Rating ...

Veröffentlicht am 06.12.2011, 20:51
Aktualisiert 06.12.2011, 20:52
Börsen-Zeitung: Ein gutes Zeichen, Kommentar zum Rating von Claus

Döring

Frankfurt (ots) - Glückwunsch, liebe Länderanalysten von Standard

& Poor's! Haben Sie jetzt auch schon bemerkt, dass es in der Eurozone

kriselt und man Fragezeichen hinter die Zukunft der

Währungsgemeinschaft und die finanzielle Solidität der sie tragenden

AAA-Länder setzen muss? Gewiss, so ein Ratingprozess braucht Zeit und

die Drohung der Herabstufung will gut überlegt sein. Angeblich hat es

von der Entscheidung bis zur Bekanntgabe fast eine Woche gedauert.

Vielleicht hätten Sie ja sogar ein anderes Timing bevorzugt und nicht

ausgerechnet am Abend nach dem Merkel-Sarkozy-Schulterschluss in

Paris mit der Hiobsbotschaft aufgewartet. Aber da hatten Sie

offensichtlich ihre Verstärker von der rosafarbenen Presse in London

schon eingeschaltet. Wieder so ein 'technisches Versehen', wie man

eigenen Dilettantismus in der Ratingsprache neuerdings nennt? Sei's

drum. Einen 'guten' Zeitpunkt zur Publikation von drohenden

Herabstufungen gibt es ohnehin nicht, gerade in diesen Wochen.

Vom Timing abgesehen ist in der Sache wenig auszusetzen. Denn

erstens wird nun auch dem Letzten vor Augen geführt, dass in der

Eurozone alle in einem Boot sitzen und dieses Boot dabei ist, voll

Wasser zu laufen. Die Haftungsgemeinschaft ist kein Hirngespinst, sie

ist längst da. Deutschland muss dafür einstehen, sollten dereinst der

Europäischen Zentralbank die für 200 Mrd. Euro aufgekauften

Staatsanleihen um die Ohren fliegen. Deutschland haftet für den

erweiterten und gehebelten Rettungsschirm EFSF und auch für den

Stabilitätsmechanismus ESM. Wenn man die Schulden der Staaten, ihrer

privaten Haushalte und Unternehmen zusammenrechnet, liegt die

Verschuldung der Eurozone in Relation zum Bruttoinlandsprodukt über

jener der USA, deren Triple A schon im August verloren ging.

Zweitens gibt es gerade in Deutschland keinen Grund zur

Selbstzufriedenheit. S & P hat die Sorge geäußert, man spare sich zu

Tode. Doch das Gegenteil ist bisher der Fall und rechtfertigt mit

anderer Begründung die Drohung gegenüber Deutschland. Angesichts der

sprudelnden Steuereinnahmen in diesem Jahr ist es ein Armutszeugnis

der Bundesregierung, dass die Neuverschuldung noch wächst.

Drittens sollte die S & P-Drohung nicht überbewertet werden. Im

Gegensatz zu einigen Politikern hat sie die Märkte kaltgelassen. An

den historisch niedrigen Zinsen, die Deutschland als Emittent zahlt,

wird sich dadurch nicht viel ändern. Es ist eben alles relativ.

Selbst eine Drohung der Ratingagentur. Das ist schon mal ein gutes

Zeichen!

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.