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Veröffentlicht am 10.01.2013, 20:51
Aktualisiert 10.01.2013, 20:52
Börsen-Zeitung: Kontrollierte Offensive, Kommentar zur EZB von Stephan

Balling

Frankfurt (ots) - Mario Draghi wusste bei seiner Pressekonferenz

am gestrigen Donnerstag nicht so ganz, wie er agieren sollte.

Einerseits darf er, was die konjunkturelle Lage und die Situation an

den Finanzmärkten angeht, nicht zu schwarz malen, das würde an den

Märkten entweder zu Unsicherheit führen oder als direkte Ankündigung

einer weiteren Lockerung der Geldpolitik verstanden werden.

Andererseits: Hätte er die Krise für beendet erklärt oder wäre auf

den teils sehr optimistischen Ton vieler Ökonomen und

Finanzmarktakteure eingeschwenkt, würde er bei neuen Rückschlägen im

Kampf gegen die Euro-Krise, die es in mehr oder weniger starker Form

sicher geben wird, wohl an Glaubwürdigkeit verlieren.

Insofern hat der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) zu

Jahresbeginn eigentlich alles richtig gemacht. Als 'kontrolliert

offensiv' würde ein weiser Fußballtrainer früherer Tage wohl Draghis

Taktik bezeichnen. Dass er trotz seiner Skepsis in Bezug auf die

konjunkturelle Lage bei zugleich sinkender Inflation keine Signale

für eine Zinssenkung sendet, kann dabei dazu beitragen, die in den

vergangenen Jahren beschädigte Reputation der EZB als

Stabilitätsanker wieder etwas zu verbessern.

Denn Draghi hat ja zum Teil recht: Die EZB hat in den vergangenen

Jahren viel richtig gemacht. Die Senkung der Leitzinsen war

grundsätzlich richtig, wenngleich man darüber streiten kann, ob jene

des Jahres 2012 wirklich angebracht waren. Auch die 1 Bill. Euro

schweren Dreijahreskredite waren angesichts der schwierigen

Refinanzierungssituation für Banken im Grundsatz richtig. Man kann

bei diesen Maßnahmen sicher streiten, ob sie im Ausmaß angebracht

waren. Qualitativ lässt sich aber kaum dagegen argumentieren. Vor

allem fußten sie auf dem Mandat der EZB.

Das ist bei anderen Maßnahmen anders. Es gibt gute Gründe, den

faktischen Verzicht auf Sicherheiten bei der Kreditvergabe an

südeuropäische Banken und den Kauf von Staatsanleihen als

Staatsfinanzierung mittels der Notenpresse zu verurteilen. Diese Art

von fiskalischer Verantwortung zu übernehmen, widerspricht

demokratisch-konstitutionellen Grundsätzen, weil eine nicht

autorisierte Behörde in die Rolle von Parlamenten schlüpft und diese

letztlich entmündigt.

Diesen Widerspruch verfestigt die EZB nun, wenn sie sich zur

zentralen Bankenaufsicht aufschwingt. Draghi sollte nochmals in sich

gehen. Die Argumente der Bundesbank, dass dies aufgrund des

bestehenden Verfassungsrahmens, also der EU-Verträge, juristisch

nicht sauber möglich ist, bestechen.

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

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Pressekontakt:

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Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

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