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Veröffentlicht am 04.04.2013, 20:51
Aktualisiert 04.04.2013, 20:52
Börsen-Zeitung: Kurodas erster Streich, Kommentar zur Bank of Japan

von Martin Fritz

Frankfurt (ots) - Die Überraschung ist dem neuen Gouverneur der

Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, gelungen. Seine Kurswende in Japans

Geldpolitik fällt deutlich radikaler aus, als es der zuletzt

skeptisch gewordene Finanzmarkt erwartet hatte. Außerdem konnte er

alle Ratsmitglieder dazu bringen, seine Reformen einstimmig zu

unterstützen. Unter Kuroda rückt Quantitative Easing in Japan

erstmals ins Zentrum der Geldpolitik. Alle Wertpapierkäufe werden

jetzt - anders als unter seinem Vorgänger Masaaki Shirakawa - auf der

Bilanz der Notenbank gehalten. Statt auf den Leitzins fokussiert der

neue Zentralbankchef seine Maßnahmen auf die Verdoppelung der

Geldbasis. Er kauft Staatsanleihen mit längeren Restlaufzeiten als

drei Jahren, um die Zinsen am langen Ende zu senken, und verzichtet

auf den wenig wirksamen Erwerb von Schatzanweisungen.

Mit diesem ersten Streich signalisiert Kuroda eine Geldpolitik des

Alles oder Nichts. Solche Entschlossenheit haben viele

Marktteilnehmer bisher vermisst. Allein das Wissen, dass Kuroda sein

Inflationsziel von 2% unbedingt in zwei Jahren erreichen will und

dafür die Durchsetzungskraft zu haben scheint, dürfte die

Inflationserwartung in der Wirtschaft schüren. Die rotierende

Notenpresse wird den Yen schwächen und japanische Anleger dazu

verführen, ihr Geld im Ausland anzulegen. Wie schon Mitte des

vergangenen Jahrzehnts könnte es zu einer Abwertungsspirale beim Yen

kommen, die Japans Unternehmen eine Export-Offensive ermöglicht. Das

ist ohnehin das heimliche Ziel der neuen Geldpolitik. Die Beseitigung

der Deflation liefert nur den Deckmantel.

Doch Kuroda ist kein Hasardeur. Seine Geldpolitik bleibt

konventionell, weil er vor allem Staatsanleihen kauft. Seine

Kaufziele für Risiko-Papiere sind bislang eher bescheiden.

Ausländische Bonds will die neue Führungsriege nicht erwerben. Zu

Recht würde man ihr schamlose Währungsmanipulation unterstellen. Auch

negative Leitzinsen sind vom Tisch. Dennoch kann Kuroda bis Ende 2014

noch einige Schippen drauflegen, falls die Preise nicht anziehen

sollten.

Nun muss Premierminister Shinzo Abe beweisen, dass auch er

Reformen umsetzen kann. Ein erster Anfang ist gemacht: Japan

verhandelt mit Europa, China, Südkorea und den Pazifikanrainern über

mehr Freihandel. Der Strommarkt wird bis 2018 liberalisiert. Doch

ohne Einschnitte bei den Renten, eine Öffnung des Arbeitsmarktes und

einen Verschuldungsstopp kann Japans Renaissance nicht gelingen.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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