Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Sparer brauchen eine Lobby, Kommentar ...

Veröffentlicht am 06.03.2013, 20:51
Aktualisiert 06.03.2013, 20:52
Börsen-Zeitung: Sparer brauchen eine Lobby, Kommentar zu den

Sparkassen von Bernd Wittkowski

Frankfurt (ots) - Die Sparkassen sehen sich nach den Worten ihres

Präsidenten Georg Fahrenschon als oberste Interessenvertreter der

Sparer. Gut so! Denn diese Funktion aller kreditwirtschaftlichen

Verbände ist vor allem während der Finanz- und der

Staatsschuldenkrise in Vergessenheit geraten. Zu sehr war die Branche

mit der eigenen Krisenbewältigung und dem Abwehrkampf gegen die in

Teilen zweifellos übertriebene Regulierung, also mit sich selbst,

beschäftigt.

Bis 1998 gab es sogar noch eine von der Kredit- und der

Versicherungswirtschaft getragene 'Gemeinschaft zum Schutz der

deutschen Sparer'. In der Euro-Währungsunion hielt man die nicht mehr

für zeitgemäß. Dabei war Sparerschutz in der Nachkriegszeit selten so

wichtig wie heute. Die Themen, die nun von Banken, Sparkassen und

Versicherern zunehmend wiederentdeckt werden, sind ja bekannt: kalte

Enteignung durch negative Realzinsen, Marktverzerrungen etwa durch

Flucht in Sachwerte, Gefahr neuer Blasenbildungen usw. In diesem

Umfeld brauchen Sparer dringend eine Lobby, zumal sie von der

Politik, die von der finanziellen Repression profitiert und

parteiübergreifend ständig an neue oder höhere Steuern denkt, keine

Hilfe erwarten dürfen. Die alarmierenden Folgen der, so Fahrenschon,

'politisch intendierten' Niedrigzinsen bekommen die Sparkassen als

Marktführer unmittelbar im Verhalten ihrer in hohem Maße

verunsicherten Kunden zu spüren. Die Sparquote sinkt - eine mit Blick

auf die demografischen Herausforderungen bedenkliche Entwicklung -,

und die Hälfte der Einlagen wird heute in Tagesgeldern bzw.

Sichteinlagen gehalten, ist also potenziell flüchtig.

Wirksame Interessenvertretung ist aber nicht nur im Dienste der

Einlagekunden geboten. Auch das Wertpapiersparen droht vor die Hunde

zu gehen, und zwar nicht zuletzt als Folge der Regulierung:

Beratungsprotokoll, Beraterregister und andere bürokratische

Erschwernisse, demnächst noch die Finanztransaktionssteuer, sind der

Overkill für die Aktienkultur und letztlich für die Wertpapieranlage

insgesamt. Auch hier treffen sich die Interessen der Banken und

Sparkassen einerseits und ihrer Kunden andererseits.

Einen nennenswerten Beitrag zum Schutz der Sparer könnten die

Sparkassen übrigens aus eigener Kraft leisten: Wer als Gruppe vor

Dotierung der Reserven fast 9 Mrd. Euro im Jahr verdient, kann es

sich durchaus leisten, seinen Sparern etwas höhere Zinsen zu zahlen,

statt ständig über die - von wenigen exotischen Ausnahmen abgesehen

längst nicht mehr attraktiven - Konditionen ausländischer

Direktbanken zu lamentieren.

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.