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Veröffentlicht am 19.11.2012, 20:37
Börsen-Zeitung: Wahnsinn mit Methode, Kommentar zur wachsenden

Regulierungsflut bei Banken, von Bernd Wittkowski.

Frankfurt (ots) - Das Jammern über die Regulierung ist der Gruß

des Bankers. Insofern muss man an den zuhörens- bzw. nachlesenswerten

Beiträgen der Vormänner von Deutscher Bank, DZ Bank und Helaba,

Jürgen Fitschen, Wolfgang Kirsch und Hans-Dieter Brenner, auf der

'Euro Finance Week' womöglich die eine oder andere Wertberichtigung

vornehmen. Doch das ändert nichts am Gesamtergebnis: Sie haben mit

ihren Warnungen vor einem Zurückfallen Europas (Fitschen), einem

'regulatorischen Kollaps' (Brenner) oder einem an die

Weltwirtschaftskrise von 1929 erinnernden Strukturbruch (Kirsch)

recht.

Dass das Finanzsystem mit extrem viel heißer Luft in den Bilanzen

bis zum Gehtnichtmehr künstlich aufgepumpt war und somit jede

volkswirtschaftliche Bodenhaftung verloren hatte, weiß heute jedes

Kind. Allgemeingut ist auch, dass die Welt von allzu vielen Akteuren

mit notorischer Kasinomentalität an den Rand des Abgrunds getrieben

wurde, übrigens lange vor dem Stichtag des Maya-Kalenders. Dass

Politiker, sosehr sie mit ihrer globalen Schuldenorgie mitschuldig

sind an dem ganzen Schlamassel, und Regulatoren darauf entschlossen

reagieren müssen: geschenkt. Das bestreiten nicht mal die Banken.

Die Regulierungspraxis aber von Basel III und CRD IV über

Bankenabgaben und Finanztransaktionssteuer, Mifid II oder Emir,

Stresstests und Bankenunion bis hin zu Vorschlägen für ein

Trennbankensystem und Bankentestamente - um nur ein paar prominente

Beispiele zu nennen -, ist schlicht Wahnsinn, und der hat Methode.

Dass die kurz vor der Einführung stehenden neuen Kapitalregeln, auf

die sich zumindest Europas Banken ungeachtet etlicher ungeklärter

Details längst eingestellt haben, nun von den USA grundsätzlich in

Frage gestellt werden, ist leider wohl nur der vorläufige Höhepunkt

des politischen Chaos. So etwas nennt man Realsatire.

Die Regulierungswirklichkeit sieht so aus, dass neue Regeln nicht

hinreichend nach dem Gefährdungspotenzial unterschiedlicher

Geschäftsmodelle differenzieren, dass es entgegen allen Bekundungen

keinen internationalen Gleichlauf gibt, dass niemand die kumulierten

Auswirkungen aller Einzelmaßnahmen überschaut und damit sowohl die

Kosten für die Banken (mit bereits absehbaren Konsequenzen für die

Arbeitsplätze) als auch die Folgen für die Realwirtschaft total im

Dunkeln bleiben.

So kann man eine Branche auch zu Tode regulieren. Vielleicht ist

gerade das die Absicht? Den Rest der gewerblichen Bankgeschäfte

könnte ja auch noch die KfW übernehmen und umso mehr zur Finanzierung

des Staatshaushalts beitragen.

(Börsen-Zeitung, 20.11.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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