Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ots.CorporateNews: Oliver Wyman / Oliver Wyman-Analyse zum globalen Baumaschinenmarkt: Eine ...

Veröffentlicht am 10.04.2013, 10:36
Aktualisiert 10.04.2013, 10:40
Oliver Wyman-Analyse zum globalen Baumaschinenmarkt: Eine chinesische

Industrie entsteht (BILD)

München (ots) -

- Wachstum im globalen Baumaschinenmarkt findet vor allem entlang

des Äquators statt

- Europäische, amerikanische und chinesische Märkte bieten

vergleichsweise geringes zusätzliches Potenzial

- Chinesische Hersteller haben in den neuen Märkten einen

signifikanten Vorsprung

- Westliche Hersteller müssen schnell handeln, um

Wettbewerbsfähigkeit und Eigenständigkeit zu sichern

Chinesische Unternehmen dominieren zunehmend die globale

Baumaschinenindustrie. Für den Weltmarkt und insbesondere für die

Emerging Markets der Zukunft sind sie ideal aufgestellt und setzen

ihren Wachstumskurs konsequent fort. Sie verfügen über das, was in

den neuen Märkten vorrangig gebraucht wird: ein robustes, technisch

einfaches Produkt zu erschwinglichen Preisen mit der Möglichkeit zur

Selbstreparatur. Westliche Unternehmen agieren zwar zum Teil

ebenfalls in den aufstrebenden Regionen, sind jedoch stark in ihrer

Nische verhaftet. Zudem mangelt es ihnen an Aggressivität und Tempo

bei der Umsetzung ihrer Wachstumsziele. Um mithalten zu können,

müssen die westlichen Hersteller ihre globalen Standortnetze und ihre

Produktportfolios anpassen. Darüber hinaus steht der

Baumaschinenindustrie eine gewaltige Konsolidierungswelle bevor. In

den nächsten zwei Dekaden werden bis zu 50 Prozent aller

Baumaschinenhersteller ihre Eigenständigkeit verlieren. Für westliche

Unternehmen besteht dringender Handlungsbedarf. Dies sind Ergebnisse

der Oliver Wyman-Analyse 'Eine chinesische Industrie entsteht'.

Die globale Baumaschinenindustrie wird in den kommenden Jahren

weiter wachsen, wenn auch nicht so stark wie vor und nach der

Wirtschaftskrise. Mit einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg von

2,6 Prozent legt das Gesamtmarktvolumen von 2012 bis 2020 um knapp 25

Prozent zu. Dabei wachsen die etablierten Märkte in Westeuropa,

Nordamerika, Japan und Südkorea bis 2020 allerdings nur um

durchschnittlich 1,6 Prozent im Jahr. An Dynamik einbüßen wird auch

der chinesische Baumaschinenmarkt, der Wachstumsmotor der letzten

Jahre schlechthin. Die herben Marktrückgänge in einigen Sektoren im

Jahr 2012 haben bereits zu einer ersten Korrektur des Booms geführt.

Auch in den kommenden Jahren ist hier von deutlich geringeren

Zuwachsraten auszugehen - ein wesentlicher Faktor ist ein auf Sicht

potenziell gedämpftes gesamtwirtschaftliches Wachstum. Hinzu kommen

die erheblichen Produktivitätsreserven sowohl im Maschinenpark als

auch in der gesamten chinesischen Bauwirtschaft. Die Anzahl der

Baumaschinen pro Kopf liegt in China in etwa auf westlichem Niveau.

Würden diese Maschinen auch westliche Produktivität aufweisen, könnte

in China erheblich mehr Bauleistung erbracht werden, ohne dass die

aktuellen Verkaufszahlen gesteigert werden müssten.

Da die klassische Triade sowie China als Treiber künftig eine

geringere Rolle spielen werden, findet das Wachstum der globalen

Baumaschinenindustrie vor allem entlang des Äquators statt. Hier sind

bis 2020 durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von vier bis fünf

Prozent möglich, in Einzelfällen wie in Indonesien auch mehr. Dabei

tun sich neben den ungebrochen wachstumsdynamischen Märkten Brasilien

und Indien insbesondere Länder wie Vietnam, Kambodscha, Malaysia

sowie Teile des afrikanischen Kontinents hervor. Letztere haben erst

rund 20 Prozent ihres langfristigen Marktpotenzials erreicht. Zum

Vergleich: Die Triademärkte sind bereits bei 85 Prozent angekommen,

China bei 75 Prozent. In Summe werden die neuen Schwellenländer

entlang des Äquators ihr Marktvolumen bis 2020 um rund ein Drittel

steigern und dann einen Anteil von fast 30 Prozent am Weltmarkt

aufweisen. 'Hier steht ein völlig neues Marktvolumen zur Verteilung

an', betont Dr. Romed Kelp, Partner und Baumaschinenexperte bei

Oliver Wyman. 'Eine Verdrängung ist nicht erforderlich. Neue Kunden

werden bedient und bei entsprechendem Vorgehen langfristig gebunden.'

Chinesische Hersteller klar im Vorteil

Besonders die chinesischen Baumaschinenhersteller sind laut

aktueller Oliver Wyman-Analyse perfekt aufgestellt, um die

klassischen Schwellenländer und die Nachfrage in den neuen Märkten zu

bedienen. Sie verfügen über sehr breite Produktprogramme, die den

gesamten Maschinenbedarf im Tief- und Hochbau abdecken - sowohl für

schwere als auch für leichtere Arbeiten. Zudem sind die Produkte

weniger als westliche Maschinen auf spezifische Aufgaben ausgelegt.

Weitere Vorteile sind die einfache Technik, die Eigenreparaturen

ermöglicht, und vergleichsweise niedrige Anschaffungskosten.

Darüber hinaus sind die Chinesen überaus aktiv und findig beim

Erschließen neuer Absatzregionen. Durch die staatliche Finanzierung

von Infrastrukturprojekten, begleitende Investitionen in

Rohstoffexploration oder Produktionsstätten sowie klassische

Absatzfinanzierung schaffen die Unternehmen ihren eigenen Markt.

Zusätzlich investieren sie mittlerweile mehr und mehr in

Produktqualität und lokale Serviceinfrastrukturen. Entsprechend

schnell müssen westliche Unternehmen reagieren. Sammeln die Nutzer in

den lokalen Märkten erst einmal Erfahrung mit den chinesischen

Produkten und sind Strukturen wie Servicenetze und

Ersatzteilversorgung entstanden, werden sie nur mit erheblichem

Aufwand von westlichen Produkten zu überzeugen sein.

Konsolidierungswelle steht bevor

Die Industrie steht global am Scheideweg. Ihre Struktur wird sich

in den kommenden Jahren drastisch wandeln. Noch stammen mit

Caterpillar, Komatsu, Hitachi, Volvo und Liebherr die fünf

umsatzstärksten Unternehmen der Branche aus der Triade. Doch

getrieben durch den großen Heimatmarkt und die systematische und

rasante Erschließung neuer Emerging Markets seitens der chinesischen

Hersteller werden es im Jahr 2020 höchstens noch drei sein. Auf Platz

sechs und sieben der Rangliste lauern mit Sany und Zoomlion schon

jetzt zwei Player aus der Volksrepublik. Bemerkbar macht sich zudem

die von den chinesischen Anbietern vorangetriebene Konsolidierung.

Künftig kommen die Topunternehmen auf einen deutlich höheren Anteil

am Gesamtmarkt.

Getragen vom globalen Markterfolg werden sich die chinesischen

Baumaschinenhersteller zunehmend durch Produkt- und/oder regionale

Unternehmenszukäufe breiter aufstellen und ihre Position weiter

ausbauen. Dabei wird die Zahl der Anbieter aus der Volksrepublik von

heute etwa 200 auf nur noch rund 50 im Jahr 2020 deutlich

zurückgehen. Deren Ziel wird sein, nicht nur Bauvorhaben noch

umfassender aus einer Hand mit Maschinen zu beliefern und neben dem

Maschinenpark auch das Betriebspersonal zu stellen, sondern auch die

eigene technologische Kompetenz bei den wichtigsten Komponenten einer

Baumaschine zu steigern. Auch befürwortet die Administration in China

eine gewisse Konzentration unter den Baumaschinenherstellern, um

schlagkräftige Konzerne zu schaffen und so die Umsetzung ihrer

industriepolitischen Ziele zu erleichtern. 'Die vergangenen 15 Monate

haben aber gezeigt, dass sich die Branchenkonsolidierung keineswegs

nur auf China beschränken wird', betont Dr. Tom Sieber von Oliver

Wyman. 'Zwar spielten sich die jüngsten Übernahmen von etablierten

Marktteilnehmern wie Schwing in bestimmten Nischensegmenten ab, doch

Kauf oder signifikanter Anteilserwerb eines größeren westlichen

Anbieters dürften bei chinesischen Playern schon bald auf dem

Programm stehen. Und auch M&As unter westlichen Herstellern sind

absehbar.'

Enormer Handlungsdruck für westliche Hersteller

Mit ihren technologisch führenden, sehr effizienten und stark auf

die spezifischen Bedarfe der Kunden zugeschnittenen Maschinen sind

die westlichen Anbieter optimal für die etablierten Märkte

aufgestellt. Doch in den Zukunftsmärkten wird das Absatzpotenzial für

Premiumprodukte stark begrenzt bleiben. Zudem haben die westlichen

Hersteller für diese Regionen in der Regel bisher keine adäquaten

Produkte. So ist das Wohl der Baumaschinenhersteller aus Westeuropa,

Nordamerika, Japan und Südkorea zum überwiegenden Teil mit der

Entwicklung der Triade und des Premiumsegments in China verknüpft.

Gerade für die mittelgroßen europäischen Hersteller, die nach wie

vor den Löwenanteil ihres Geschäfts in den klassischen Märkten

machen, dürfte ein Einfrieren von öffentlichen Bauinvestitionen sowie

eine länger anhaltende wirtschaftliche Schwächephase in Südeuropa zur

Nagelprobe werden. Caterpillar wiederum hat es durch immense

Investitionen und geschickte M&A-Transaktionen geschafft, eine

bedeutende Position in China einzunehmen. Auch andere etablierte

Player sichern sich durch Beteiligungen an chinesischen Anbietern den

Zugang zu Produktplattformen für die aufstrebenden Länder.

Die westlichen Hersteller müssen dringend handeln, um ihre

Wettbewerbsfähigkeit und damit auch ihre Eigenständigkeit langfristig

zu sichern. Im Wesentlichen gilt es, das Produktportfolio top-down zu

erweitern und entsprechend den Kundenbedürfnissen in wachsenden

Märkten anzupassen, um auch künftig am globalen Wachstum

partizipieren zu können. Ziel muss sein, sich preislich den

chinesischen Anbietern soweit anzunähern, dass die Maschinen in

Kombination mit Merkmalen wie Produktqualität, Marke oder

'westlichen' Serviceleistungen und -qualität für Kunden in den

Zukunftsmärkten eine wirkliche Alternative darstellen.

Strategien überdenken

Lassen sich die neuen Produkte nicht mit der Premiummarke

vereinbaren, sollte über die Einführung möglicher Zweitmarken

nachgedacht werden. Auch wird es mittel- bis langfristig unumgänglich

sein, eigene Vertriebs-, Service- und Produktionsstandorte in den

Wachstumsregionen aufzubauen beziehungsweise bestehende Strukturen zu

erweitern und zu professionalisieren. So ist es möglich, ausreichend

Kundennähe sicherzustellen und gleichzeitig von Standortvorteilen zu

profitieren. Positive Begleiterscheinung der 'Budgetprodukte' für

Premiumprodukte: Sie schaffen einerseits Volumen für einen

effizienteren Vertrieb und führen zu stärker genutzten und daher

professionelleren Servicenetzen sowie einer verbesserten

Ersatzteillogistik. Andererseits schirmen sie den lukrativen

Premiumbereich ab. 'Die Industrie dreht sich schneller als in den

letzten Dekaden', erklärt Kelp. 'Die westlichen

Baumaschinenhersteller sollten die aktuelle Wettbewerbssituation für

ihr Unternehmen genau durchleuchten, ihre Strategien überdenken und

gegebenenfalls neu definieren. Darüber hinaus gilt es, zielgerichtete

Aktionsprogramme aufzusetzen und konsequent umzusetzen'.

Die fünf Treiber in den neuen Märkten

Die Wirtschaftsdynamik in Indonesien, Vietnam, Kambodscha,

Malaysia sowie Teilen des afrikanischen Kontinents wird durch

folgende fünf Faktoren getrieben:

- Erschließung beachtlicher Rohstoffvorkommen oder Aufbau eines

spezifischen Fertigungsschwerpunkts im Rahmen der Globalisierung

- Hoher Bedarf an Infrastrukturprojekten, etwa dem Ausbau des

Straßen- und Schienenverkehrsnetzes oder von Flughäfen als Basis

für die lokalen Wachstumsindustrien

- Steigender Wohlstand verbunden mit weiterer Bautätigkeit

besonders im Hochbau - Produktions- und Lagerhallen,

Verwaltungs- und Wohngebäude entstehen

- Geringer Mechanisierungsgrad der lokalen Bauindustrie mit

schwachem oder technologisch überaltertem Baumaschinenbestand

- Keine oder unzureichend leistungsfähige einheimische

Baumaschinenindustrie

ÜBER OLIVER WYMAN

Oliver Wyman ist eine international führende Managementberatung

mit weltweit 3.000 Mitarbeitern in mehr als 50 Büros in 25 Ländern.

Das Unternehmen verbindet ausgeprägte Branchenspezialisierung mit

hoher Methodenkompetenz bei Strategieentwicklung, Prozessdesign,

Risikomanagement und Organisationsberatung. Gemeinsam mit Kunden

entwirft und realisiert Oliver Wyman nachhaltige Wachstumsstrategien.

Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle, Prozesse,

IT, Risikostrukturen und Organisationen zu verbessern, Abläufe zu

beschleunigen und Marktchancen optimal zu nutzen. Oliver Wyman ist

eine hundertprozentige Tochter von Marsh & McLennan Companies (NYSE:

MMC). Weitere Informationen finden Sie unter www.oliverwyman.de.

Folgen Sie Oliver Wyman auf Twitter @OliverWyman.

Originaltext: Oliver Wyman

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66435

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66435.rss2

Pressekontakt:

Julia Karas

Corporate Communications

Oliver Wyman

Marstallstraße 11

80539 München

Tel.: 089 939 49 468

Fax: 089 939 49 511

julia.karas@oliverwyman.com

www.oliverwyman.de

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter

http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.