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Veröffentlicht am 20.03.2013, 12:21
Kfz-Gewerbe: Durchwachsene Bilanz, verhaltene Aussichten (BILD)

Berlin (ots) -

Mit einem blauen Auge davongekommen ist das Kfz-Gewerbe im

Autojahr 2012. Gestiegenen Umsätzen im Service und bei Gebrauchtwagen

standen deutliche Rückgänge im Neuwagenhandel gegenüber. Insgesamt

erreichte das Kfz-Gewerbe mit seinen 37 800 Betrieben im Jahr 2012

ein Umsatzvolumen von 138,5 Milliarden Euro und hat somit den Wert

des Vorjahres mit minus 1,6 Prozent knapp verfehlt. Im Jahr 2011

waren es noch 140,7 Milliarden Euro.

Im Neuwagengeschäft gingen die Umsätze um 8 Prozent auf 54,6

Milliarden Euro zurück (2011: 59,3 Milliarden Euro). 'Der

Neuwagenhandel hat unter der privaten Nachfrageschwäche gelitten und

musste auch der extrem hohen Quote der Hersteller- und der durch die

Hersteller veranlassten Händlerzulassungen Tribut zollen', sagte

Robert Rademacher, Präsident des Zentralverbands Deutsches

Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), in Berlin. Im Servicegeschäft stieg der

Umsatz um 3,2 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro (2011: 29,3 Milliarden

Euro). Der Gebrauchtwagenhandel blieb mit 44,2 Milliarden Euro (2011:

41,8 Milliarden Euro) um 5,8 Prozent über dem Vorjahreswert.

Die Rendite der Betriebe lag im Händlerdurchschnitt bei etwa 1,4

Prozent und damit um 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. 'Nach

einem kleinen Zwischenhoch im vergangenen Jahr ist die Rendite

wieder im Abwärtstrend, weil der Preiskampf im Neuwagengeschäft zum

Teil irrationale Züge angenommen hat. Nicht zuletzt durch die hohe

Zahl der Kurzzulassungen entsteht beim Handel ein großer Preisdruck

sowohl im Neuwagen- als auch im regulären Gebrauchtwagengeschäft',

sagte der ZDK-Präsident. Unter normalen Marktbedingungen sei im

Kfz-Gewerbe eine Umsatzrendite zwischen zwei bis vier Prozent

erforderlich, um notwendige Investitionen tätigen und Mitarbeiter

vernünftig aus- und weiterbilden sowie auch angemessen bezahlen zu

können. Für das laufende Jahr sieht der ZDK das Neuwagengeschäft bei

unter drei Millionen Einheiten. Service und Gebrauchtwagensektor

werden sich nach Ansicht des Verbandes hingegen auf Vorjahresniveau

stabilisieren.

Geschäftsklimaindex zeigt Stagnation im Kfz-Gewerbe

Die momentane Situation wird von den Kfz-Betrieben nach wie vor

sehr verhalten beurteilt. Im aktuellen ZDK-Geschäftsklimaindex,

erhoben von Ende Februar bis Anfang März, verharrt der Wert zur

aktuellen Geschäftslage bei 117,7 Punkten auf niedrigem Niveau, und

dies seit dem Sommer 2012. Alle drei Geschäftsbereiche (Neuwagen,

Gebrauchte, Service) weisen aktuell hohe negative Beurteilungsquoten

auf. So bezeichnen 47,1 Prozent der Befragten das derzeitige

Neufahrzeuggeschäft als 'schlecht', und auch bei Gebrauchtwagen (30,2

Prozent) und sogar im Werkstattbereich (31,7 Prozent) überwiegt der

Pessimismus. Hoffnungsvoll hingegen blicken die Betriebe in den

Frühling: So stieg der Index zur erwarteten Geschäftsentwicklung im

zweiten Quartal 2013 von 90,1 auf 114,4 Punkte. In allen drei

Geschäftsbereichen geht die deutliche Mehrheit der Befragten von

zumindest befriedigenden und damit saisonüblichen Geschäften aus.

Zahl der Auszubildenden stabil

Im Wettbewerb um den Nachwuchs hat sich das Kfz-Gewerbe im Jahr

2012 gut geschlagen. Insgesamt über 90 300 Auszubildende waren zum

31. Dezember 2012 in den 37 800 Betrieben beschäftigt. Damit lag die

Zahl fast auf dem Niveau des Vorjahres (rund 90 900 oder minus 0,7

Prozent). Auf der Beliebtheitsskala ganz oben nicht nur im

Kfz-Gewerbe, sondern im Handwerk generell bleibt der Ausbildungsberuf

zum Kfz-Mechatroniker. So unterschrieben im vergangenen Jahr rund 20

100 Schulabgänger einen solchen Lehrvertrag, das waren lediglich 1,2

Prozent weniger als im Jahr 2011 (20 350). Insgesamt werden zurzeit

rund 67 000 junge Menschen in diesem Beruf ausgebildet. Einen

positiven Trend verzeichnete der Beruf des Automobilkaufmanns. Mit

zirka 4 450 neuen Ausbildungsverträgen wurde im Vergleich zum Vorjahr

eine Steigerung von 3,5 Prozent erreicht (2011: 4 300).

Anzahl der Betriebe und Mitarbeiter leicht gesunken

Der seit Jahren anhaltende Strukturwandel im Kfz-Gewerbe hat sich,

was die Zahl der Betriebsstätten anbelangt, im vergangenen Jahr mit

reduzierter Geschwindigkeit fortgesetzt. Zum 31. Dezember 2012 zählte

die Branche bundesweit insgesamt 37 800 Kfz-Betriebe, 200 weniger als

2011. Davon waren 17 500 fabrikatsgebundene Betriebe und 20 300 freie

Werkstätten. Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte das Kfz-Gewerbe

insgesamt 453 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in technischen und

kaufmännischen Berufen, das sind 2 400 Menschen beziehungsweise 0,5

Prozent weniger als im Jahr zuvor (2011: 456 000).

Servicegeschäft ist tragende Säule

Das Servicegeschäft erweist sich nach wie vor als tragende Säule

des Kfz-Gewerbes. Die 37 800 Kfz-Betriebe wickelten im Jahr 2012

insgesamt 74,3 Millionen Wartungs- und Reparaturaufträge ab, das

waren im Durchschnitt 1 966 Kundenaufträge pro Betrieb. Mit einer

Quote von durchschnittlich 83 Prozent lag die Auslastung der

Werkstätten nur knapp unter dem Niveau des starken Jahres 2011. 'Das

Durchschnittsalter der Pkw und Kombi in Deutschland ist hoch und

liegt aktuell bei 8,7 Jahren', sagte Wilhelm Hülsdonk,

Bundesinnungsmeister des Kfz-Handwerks. Um die individuelle Mobilität

sicherzustellen, investierten die Fahrzeughalter im vergangenen Jahr

laut DAT-Report 2013 mehr Geld in Verschleißreparaturen: Waren es

2011 noch durchschnittlich 173 Euro pro Fahrzeug, stieg der Aufwand

im Jahr 2012 auf durchschnittlich 215 Euro und damit um 24,2 Prozent.

Quote der Hersteller- und Händlerzulassungen ist zu hoch

Das Neuwagengeschäft mit 3,08 Millionen Einheiten wurde im

vergangenen Jahr mit einem Anteil von 61,8 Prozent von den

gewerblichen Zulassungen getragen. Etwas mehr als 900 000

Neufahrzeuge und damit fast 30 Prozent wurden auf Hersteller und

Händler selbst zugelassen. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres

hat sich diese Quote auf aktuell 33,2 Prozent weiter erhöht. Die

Neuzulassungen sanken im gleichen Zeitraum um 9,6 Prozent gegenüber

2012. Die Besitzumschreibungen von Gebrauchtwagen indes liegen

aktuell um zwei Prozent über dem Vorjahr. 'Nun zeigt sich, womit wir

uns im Handel aktuell herumschlagen müssen - nämlich mit zirka 300

000 Hersteller- und Händlerzulassungen zuviel. Das ist ein zu großer

Schluck über den Durst, der dem Handel nun eine beträchtliche

Magenverstimmung einträgt', so Robert Rademacher. Denn so mancher

potenzielle Neuwagenkunde entscheide sich stattdessen für eine

Kurzzulassung, die ihm als junger Gebrauchtwagen mit hohem

Preisabschlag angeboten würde. Das unverantwortliche Aufblähen der

Zulassungsstatistik koste Hersteller und Handel viel Geld und führe

konsequent in die roten Zahlen, so der ZDK-Präsident. Hier seien die

Hersteller aufgerufen, mit nachfrageorientierter Belieferung den

Druck aus dem Kessel zu nehmen.

Dienstwagenbesteuerung darf nicht verschärft werden

Vehement kritisierte Rademacher die Forderung der Grünen, die

Pauschalversteuerung der privaten Nutzung von Firmenfahrzeugen zu

verschärfen und mit ökologischen Kriterien zu verknüpfen. 'Bereits

heute haben wir die am CO2-Ausstoß orientierte Kfz-Steuer. Und über

die Mineralölsteuer wird der Autofahrer ein zweites Mal zur Kasse

gebeten: je höher der Verbrauch, desto teurer das Autofahren. Wer

darüber hinaus weitere Verschärfungen fordert, würgt die ohnehin

fragile Autokonjunktur weiter ab und gefährdet damit Arbeitsplätze in

der Automobilindustrie sowie im Kfz-Gewerbe', so der ZDK-Präsident.

Beitragssystem für Rundfunkgebühren überarbeiten

Weitere finanzielle Mehrbelastungen bringe die Neuregelung der

Rundfunkbeiträge für die Kfz-Branche. Größere Betriebe mit hohem

Fahrzeugbestand seien davon besonders betroffen. Zum Teil gebe es

laut ZDK sogar Gebührensteigerungen von über 100 Prozent und mehreren

zehntausend Euro. 'Die Mehrbelastung der Kfz-Betriebe gerade in den

aktuell schwierigen Zeiten kann nicht hingenommen werden', sagte

ZDK-Vizepräsident Ulrich Fromme. Daher fordere der ZDK eine

schnellstmögliche Überarbeitung des Beitragssystems. 'Der

Staatsvertrag ist ein weiteres Beispiel dafür, wie man besonders die

kleinen und mittelständischen Unternehmen durch unsinnige zusätzliche

Belastungen behindert und demotiviert', so Fromme.

Originaltext: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7865

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7865.rss2

Pressekontakt:

Ulrich Köster, Pressesprecher

Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)

Tel.: 0228/ 91 27 270

E-Mail: koester@kfzgewerbe.de

Internet: www.kfzgewerbe.de

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist

abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

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