MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Zeit fallender Spritpreise ist vorerst vorbei: Diesel hat sich binnen einer Woche um 11 Cent pro Liter verteuert. Auch Superbenzin legte deutlich zu, wie der ADAC am Montag mitteilte. Zu den Ursachen für die Trendwende nach rund einem Monat fallender Preise dürften der steigende Ölpreis sowie anziehende Nachfrage nach Diesel und Heizöl gehören. Der Verkehrsclub hält die Preise dennoch für deutlich zu hoch.
Konkret kostete Diesel im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags 2,121 Euro pro Liter. Das waren 11 Cent mehr als eine Woche zuvor. Superbenzin der Sorte E10 kostete 1,933 Euro pro Liter, ein Plus von 5,4 Cent.
Der Großteil des Anstiege erfolgte erst in der zweiten Wochenhälfte, nachdem der Ölverbund Opec+ eine Kürzung der Fördermengen beschlossen hatte. Als Folge stiegen die Ölpreise deutlich.
"Vor zwei Wochen haben wir uns bei Benzin noch in Trippelschritten in Richtung einer Normalisierung bewegt, jetzt hat sich die Situation gedreht", sagte ADAC-Kraftstoffmarkt-Experte Jürgen Albrecht. "Seit der Opec-Entscheidung vergangene Woche ist insbesondere der Dieselpreis überdimensional stark gestiegen. Zwar gibt es Sondereffekte, wie die steigende Heizölnachfrage und den Bedarf der Industrie als Gasersatz, doch auch das erklärt nicht, warum der Preis derart stark gesprungen ist."
Durch den besonders starken Anstieg bei Diesel ist der Kraftstoff inzwischen 18,8 Cent teurer als E10. Das ist ein Rekord - sofern man die Phase der temporären Steuersenkung, die bei Benzin sehr viel stärker war als bei Diesel, außer Acht lässt. "Man darf dabei nicht vergessen, dass Diesel ja eigentlich um mehr als 20 Cent niedriger besteuert wird", betonte Albrecht.