BERLIN (dpa-AFX) - "Die Welt" zu Medienkritik von Christian Wulff:
"Ein ehemaliger Bundespräsident beschuldigt den Springer-Verlag, den 'Spiegel' und die 'FAZ', ein Kartell gegen ihn zum Schaden der Demokratie gebildet zu haben. Soll man darüber lachen oder weinen? Exemplarisch schildert Wulff, wie er 1991 Helmut Kohl kritisierte und dessen Mitarbeitern sagte: 'Sagen Sie ihm, es sei meine Meinung, und die würde ich auch äußern.' Wehe, Journalisten tun gegenüber Wulff dasselbe. Wulff hat Fehler gemacht, die zur Hauskreditaffäre führten. Er benennt die Fehler auch. Aber er erweckt den Eindruck, als hätten 'die Presse' und die Staatsanwaltschaft kein Recht, solche Fehler aufzugreifen. Wulff klagt wie ein gestürzter König, der Juristen und Medien nicht braucht, um sich selber freizusprechen. Und weil er so denkt, war er im Schloss Bellevue am falschen Platz."/zz/DP/jha