HEIDELBERG (dpa-AFX) - "Rhein-Neckar-Zeitung" zu Papst/Ukraine:
"Wie äußert sich christliches Verhalten in der Politik? Vielleicht in der Teilnahme an Gottesdiensten vor den Parteitagen - ein in der CDU eingeübter Brauch. Oder in Form von Waffenlieferungen an einen angegriffenen Staat, wie sie die Evangelische Kirche Deutschland ausdrücklich gutheißt? Landesvater Kretschmann ergänzt diesen zweifelhaften Dienst der Kirche an der Realpolitik noch mit den Worten, wer sich nicht wehre, lande am Kreuz. Dann hätte Jesus also kämpfen müssen? Was für ein krudes Verständnis von Christentum. (.) Aber nein: Der Papst wird von den politischen Akteuren bewusst missinterpretiert, er fordere die Kapitulation der Ukraine. Je öfter dieser Vorwurf wiederholt wird, desto mehr setzt sich das Bild eines lebensfremden Kirchenfürsten fest. Genau das ist Franziskus mit Sicherheit nicht. Das erklärt ja auch die erbitterte Reaktion.