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ROUNDUP 2: Digitalgeschäft hält Springer auf Kurs - Ergebnis besser als erwartet

Veröffentlicht am 06.05.2014, 12:41
Aktualisiert 06.05.2014, 12:42

(Neu: Weitere Details, aktueller Kurs)

BERLIN (dpa-AFX) - Axel Springer (ETR:SPR) ("Bild", "Die Welt") hat zum Jahresauftakt weiter vom starken Wachstum im Internet profitiert. Umsatz und operativer Gewinn legten im ersten Quartal stärker zu als von Experten erwartet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sei um 14 Prozent auf 118,4 Millionen Euro gestiegen, teilte der Verlag am Dienstag in Berlin mit. Die Erlöse legten um 4,4 Prozent auf 692,3 Millionen Euro zu. Wachstums- und Gewinntreiber war erneut das digitale Geschäft, dessen Ausbau der Konzern zuletzt deutlich forcierte.

Springer-Chef Mathias Döpfner bekräftigte die Prognose für 2014. Demnach sollen der Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich und der operative Gewinn im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen. Dabei wird ein Rückgang bei den Vertriebsumsätzen erwartet. Dieser soll jedoch durch steigende Werbeeinnahmen und andere Erlöse mehr als ausgebügelt werden.

In den ersten drei Monaten erwirtschaftete der Konzern rund die Hälfte seiner Erlöse mit dem digitalen Geschäft. Dies sei eine "symbolische Wegmarke", sagte Döpfner. In den kommenden Monaten solle der Fokus weiter auf dem Ausbau der digitalen Bezahlangebote liege.

In den Zahlen und Prognosen sind die Zeitungen und Zeitschriften, die Springer an die Essener Funke-Gruppe ("Westdeutsche Allgemeine Zeitung", "Gong") verkauft hat, nicht mehr enthalten. Der Berliner Verlag hatte sich von Tageszeitungen ("Berliner Morgenpost", "Hamburger Abendblatt"), Frauenzeitschriften ("Bild der Frau") und TV-Titeln ("Hörzu", "TV Digital") getrennt. Dadurch gebe es jetzt viel Spielraum für weitere Akquisitionen, hieß es.

Bei den Bezahlangeboten, zu denen "Bild" und "Welt" mit ihren Internet-Varianten gehören, blieben die Erlöse mit 353,8 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum stabil (353,6 Mio.). Bei den Vermarktungsangeboten mit Plattformen wie dem Preisportal Idealo legten die Erlöse um 10,1 Prozent auf 188,9 Millionen Euro zu.

Der Umsatz im Segment Rubrikenangebote mit Stellen- und Immobilienanzeigen stieg um 11,8 Prozent auf 111,2 Millionen Euro. Hier greift Springer jetzt erneut zu und übernimmt zusammen mit US-Investor General Atlantic für rund 165 Millionen Euro die Firma Corall-Tell, die das führende Rubrikenportal yad2 in Israel betreibt.

Der Berliner Verlag will das Internetgeschäft weiter kräftig ausbauen. Da Springer dabei nicht nur mit journalistischen Inhalten, sondern auch mit Vermittlungsportalen wie Autohaus24.de oder Immonet Geld verdient, wird Döpfner von einigen Verlegern kritisiert.

Von Analysten und Investoren wurde der Schritt dagegen gefeiert. Der Börsenwert kletterte seitdem in der Spitze um bis zu 50 Prozent. Seit Anfang März, als die Prognose für das laufende Jahr für Ernüchterung sorgte, büßte die Springer-Aktie einen Teil dieses Gewinns wieder ein. Am Dienstag legte sie zuletzt knapp ein Prozent zu.

Da viele Analysten Springer wegen der Neuaufstellung zunehmend an den Zahlen anderer Internetkonzerne messen, war ihnen der Wachstumsausblick zu verhalten. Döpfner steht deshalb unter Druck, das digitale Geschäft stark auszubauen und die Wachstumsraten hoch zu halten. Zuletzt fiel Springer das allerdings mit den bestehenden Angeboten schwerer - und Übernahmen im Digitalbereich sind sehr teuer. So winkte Springer zum Beispiel bei der Telekom-Tochter (ETR:DTE) Scout24 ab.

Jetzt wurde Döfpner in Israel aktiv. Die Sparte Axel Springer Digital Classfieds (ASDC), die der Konzern zusammen mit dem US-Investor General Atlantic betreibt, kaufte für 165 Millionen Euro das israelische Rubrikenportal yad2. Das Unternehmen stellt jeden Tag rund 10 000 Immobilien-, Auto- und Kleinanzeigen ein und beschäftigte zuletzt rund 100 Mitarbeiter.

Springer besitzt 70 Prozent an ASDC - die restlichen 30 Prozent liegen bei General Atlantic. Zuletzt wurde über einen Börsengang der Sparte spekuliert. Von Springer hieß es dazu nur, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. Für die Berliner ist der Bereich ein langfristiges Investment. Beobachter halten daher eher einen Ausstieg von General Atlantic für wahrscheinlich.tb

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