Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 2: Feuerwerk-Industrie hofft auf gute Umsätze - Gegner fordern Verbot

Veröffentlicht am 29.11.2022, 17:20

(neu: Verband der pyrotechnischen Industrie (7. Absatz).)

WIESBADEN/BERLIN (dpa-AFX) - Nach zwei Jahren mit Verkaufsverboten hofft die Feuerwerkbranche zu diesem Silvester wieder auf einen Lichtblick. Doch Gegner des jährlichen Lichtspektakels möchten das Böllern verhindern. Am Dienstag forderte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit Umwelt-, Ärzte- und Tierschutzverbänden ein sofortiges Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk.

"Auch wir wünschen uns rauschende Silvesterfeste", sagte DHU-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch - aber ohne Luftverschmutzung, Krach und Abfall. Die Debatte um ein Verbot ist nicht neu. Immer wieder betonen Feuerwerksgegner die Gefahren für Menschen, Tiere und Umwelt. Rund 2050 Tonnen Feinstaub werden nach Angaben des Umweltbundesamts jährlich durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt - der größte Teil davon in der Silvesternacht. Das Einatmen von Feinstaub gefährde die Gesundheit und beeinträchtige beispielsweise die Atemwege, warnt das Amt.

Der Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk (BVPK) wehrt sich. Ihm zufolge zielen die Verbotsforderungen vorrangig darauf ab, eine Kulturpraktik abzuschaffen. Die erhöhte Feinstaubkonzentration in Folge von Feuerwerken würde nur räumlich begrenzt und für wenige Stunden auftreten, erklärte der BVPK-Vorsitzende Ingo Schubert in einer Mitteilung. Die Vorwürfe lenkten vom Versagen in wichtigen Bereichen des Klimaschutzes ab.

Schubert betonte, dass Umwelt- und Klimaschutz ein Anliegen der Branche seien. Es müsse dringend daran gearbeitet werden, die Produkte nachhaltiger zu gestalten. "Feuerwerksreste sind bereits jetzt zu 90 Prozent biologisch abbaubar ist - wir wollen, dass es 100 Prozent werden", versicherte Schubert. Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) teilte kürzlich mit, in Zukunft vollständig auf Kunststoff verzichten zu wollen. Neben dem Verpackungsmaterial werde auch daran gearbeitet, die Menge an Feinstaub, die beim Abbrennen freigesetzt werde, zur reduzieren.

Mit dem Verkaufsverbot für Feuerwerk in der Corona-Pandemie sollten Krankenhäuser nicht zusätzlich mit Verletzungen durch Böller überlastet werden. Im Zuge dessen mussten dem BVPK zufolge viele pyrotechnische Betriebe schließen und Personal entlassen. Ob sich die Branche von dem "Schock" erholen könne, hänge von den Umsätzen zum Jahreswechsel ab. Der VPI rechnet in diesem Jahr beim Verkauf von Raketen und Böllern mit einem Umsatz wie vor der Corona-Pandemie, wie er kürzlich mitteilte. Dieser habe etwa bei 120 Millionen Euro gelegen.

Die Importe von Feuerwerkskörpern lagen zuletzt deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Von Januar bis September 2022 wurden rund 81 Prozent weniger Feuerwerkskörper nach Deutschland importiert als im gleichen Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Die Exporte hingegen nahmen deutlich zu.

Die Verkaufsverbote in der Corona-Zeit hätten die Feuerwerksbranche mit rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hart getroffen, sagte VPI-Geschäftsführer Klaus Gotzen. "Mehr als 90 Prozent unseres Jahresumsatzes werden an nur drei Tagen vor Silvester generiert. Fehlt dieser Umsatz, fehlt die existenzielle Basis. Lange war das wirtschaftliche Überleben unserer Branche in Frage gestellt", erklärte Gotzen.

Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bezeichnet die Verbesserungsbestrebungen der Pyrotechnik-Industrie als "substanzlos". "Für mich ist es eine besonders dreiste Form des Greenwashings", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Auch als nachhaltig deklarierte Feuerwerkskörper beinhalteten umwelt- und gesundheitsschädigende Schadstoffe wie Schwarzpulver und Chemikalien, die bei der Verbrennung entstünden oder austräten.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.