Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 2: Versicherer Provinzial wird endgültig nicht an Allianz verkauft

Veröffentlicht am 12.12.2012, 15:54
Aktualisiert 12.12.2012, 15:56
KIEL (dpa-AFX) - Die Versicherung Provinzial Nordwest wird nicht an die Allianz oder einen anderen privaten Konkurrenten verkauft. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Vorstand des Sparkassen- und Giroverbandes Schleswig-Holstein am Mittwoch in Kiel. Vor dem Verbandssitz hatten seit dem frühen Morgen 2.000 Beschäftigte bei klirrender Kälte lautstark gegen einen Verkauf demonstriert. Laut Medienberichten soll die Allianz deutlich mehr als 2,25 Milliarden Euro geboten haben.

Im Kieler Landtag, der in einer Aktuellen Stunde über das Schicksal der Provinzial debattierte, begrüßte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) die Entscheidung: 'Die Landesregierung steht zur Provinzial als öffentlich-rechtlicher Versicherer.' Der öffentlich-rechtliche Sektor habe sich in der Finanzkrise als Rückhalt erwiesen und müsse gestärkt werden, wo immer es geht.

'Das ist ein Riesenerfolg', sagte Verdi-Landesleiter Frank Schischefsky der Nachrichtenagentur dpa. Die Provinzial hat in Norddeutschland 3.000 Mitarbeiter, darunter 2.000 in Schleswig-Holstein.

Mit der Vorstandsentscheidung sei ein Verkauf 'definitiv vom Tisch', sagte der Präsident des Verbandes, Reinhard Boll. Die Entscheidung sei mit den anderen Anteilseignern zwar noch nicht besprochen worden, für einen Verkauf wäre aber ein einstimmiger Beschluss notwendig. Anteilseigner sind neben dem Kieler Verband (18 Prozent) die Sparkassenverbände Westfalen-Lippe (40 Prozent), der Rheinische Sparkassen- und Giroverband (40 Prozent) sowie der Ostdeutsche Sparkassen- und Giroverband (2 Prozent).

Der Kieler Verband will zusammen mit den anderen Anteilseigner nun eine Fusion der Provinzial Nordwest mit der Provinzial Rheinland anstreben. Diese Idee hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) am Montag nach einem Treffen mit Vertretern der NRW-Sparkassenverbände und der kommunalen Landschaftsverbände NRW vorgetragen. Bis Ende März sollte ein Zusammenschluss ausgelotet und bis dahin das Thema Verkauf auf Eis gelegt werden.

Über die angestrebte Fusion und Konsequenzen für die Mitarbeiter könne er noch nichts sagen, betonte Boll. Es habe keinerlei Vorgespräche dazu gegeben, und es liege auch noch kein Konzept hierfür vor. Da die Provinzial Nordwest und die Provinzial Rheinland aber ähnlich groß seien, werde nicht der eine den anderen schlucken. 'Zwei starke Partner wollen einen noch stärkeren öffentlichen Versicherer bilden', sagte Boll.

In die Landtagsdebatte platzte die Nachricht vom endgültig abgelehnten Verkauf - mitgeteilt von SPD-Fraktionschef Ralf Stegner. Laut Albig entschied der Sparkassenverbandsvorstand einstimmig. Parteienübergreifend setzten sich die Fraktionen für die Provinzial ein, die als öffentlicher Versicherer dem Gemeinwohl verpflichtet ist und Sport, Kultur sowie Kommunen finanziell unterstützt.

Fassungslos zeigten sich die Provinzial-Mitarbeiter, dass Vorstandschef Ulrich Rüther einen Angriff auf sich selbst am vorigen Mittwoch vorgetäuscht hat. 'Der Druck auf Herrn Rüther muss unendlich gewesen sein', sagte Betriebsratsvorsitzende Kerstin David. 'Wir hoffen, dass er weiterhin unser Vorstandsvorsitzender bleiben kann.' Boll ließ offen, ob Rüther, der zurzeit arbeitsunfähig sei, zur Umsetzung der angestrebten Fusion die beste Lösung wäre./wsz/mho/DP/stw

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.