Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 2/Bonus für Elektrofahrzeuge: Kfz-Gewerbe für Bestelldatum als Stichtag

Veröffentlicht am 17.02.2022, 13:52
© Reuters.

(neu: mit Stellungnahme Greenpeace im 7. Absatz

BONN (dpa-AFX) - Bei der Förderung von Elektrofahrzeugen soll nach dem Willen des Kfz-Gewerbes künftig das Bestelldatum gelten und nicht wie bisher das Zulassungsdatum. Hintergrund ist die zum Jahresende auslaufende bisherige Regelung, die einen Umweltbonus von bis zu 9000 Euro ermöglicht.

Wer derzeit ein neues E-Fahrzeug bestelle, müsse in den meisten Fällen bis zum Jahr 2023 warten, bis das Auto geliefert und zugelassen wird, sagte der Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Thomas Peckruhn, am Donnerstag in Bonn. "Das heißt: Weder die Händler noch die Kunden sind zurzeit in der Lage, einen korrekten Fahrzeugpreis zu kalkulieren, weil nicht sicher ist, mit welcher Förderung dann zu rechnen ist."

Dies führe zu einer Verunsicherung bei den Kunden. Der ZDK verwies in diesem Zusammenhang auf eine Umfrage unter Autohäusern. Demnach hätten sich rund die Hälfte der Kunden, die sich im Januar für den Kauf eines Elektroautos interessiert hätten, gegen einen Kauf entschieden. Die Bundesregierung plant eine Reform der staatlichen Förderung, die ab 2023 gelten soll. Dann sollen nur noch Elektrofahrzeuge gefördert werden, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben.

Der Verband zog für das vergangene Geschäftsjahr eine durchwachsene Bilanz. Es habe spürbare Umsatzeinbußen im Neuwagenhandel, bei jungen Gebrauchtwagen und im Service gegeben. Der Handel mit älteren Gebrauchtwagen und das Geschäft mit Lastkraftwagen habe hingegen Zuwächse gebracht. Der Gesamtumsatz im Kfz-Gewerbe sank den Angaben zufolge um 2,7 Prozent auf 179,8 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite lag bei 1,3 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Der Umsatz mit Pkw-Neuwagen ging 2021 im Markenhandel um 8,8 Prozent auf 57,4 Milliarden Euro zurück. Als Gründe gab der Verband den Lockdown im ersten Halbjahr 2021 mit Verkaufsbeschränkung im Präsenzhandel sowie die Halbleiter-Krise mit mangelnder Verfügbarkeit von Neufahrzeugen an. Der Pkw-Gebrauchtwagenhandel legte um 1,4 Prozent auf 83,4 Milliarden Euro zu. Der Durchschnittspreis für Neuwagen legte um 4,0 Prozent auf 37 790 Euro zu. Gebrauchte kosteten im Schnitt 15 740 Euro, 6,9 Prozent mehr als 2020.

Der Verband unterstrich bei seiner Jahres-Pressekonferenz seine Forderung nach einer stärkeren Förderung klimaneutral hergestellter Kraftstoffe. Diese E-Fuels wären sofort einzusetzen, auch als Beimischung zu Benzin- oder Dieselkraftstoff, sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. Um sie schon bald verfügbar zu haben, bedürfe es jedoch des politischen Willens, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen. Karpinski forderte "starke Anreize" zur Einführung dieser Kraftstoffe sowie "Planungssicherheit für Investoren", um Produktionsanlagen für diese Kraftstoffe errichten zu können. Auch Autos mit Verbrennungsmotoren könnten ihren Beitrag zur Verbesserung der Klimabilanz leisten. Der ZDK setze auf Technologieoffenheit.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace wies die Forderung zurück. "Die Illusion von E-Fuels für den Autoverkehr ist keine Antwort auf die verständlichen Sorgen des Kfz-Gewerbes", sagte Verkehrsexperte Benjamin Stephan. Niemand werde erneuerbaren Strom für ineffiziente E-Fuels verschwenden, wenn mit dem Elektromotor eine sparsame und klimafreundliche Lösung auf dem Markt sei. "Die Bundesregierung darf nicht länger zusehen, wie das Luftschloss E-Fuels falsche Hoffnungen weckt. Der Verbrennungsmotor ist eine aussterbende Technologie."

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in Bonn und Berlin vertritt die Interessen von 36 570 Autohäusern und Kfz-Meisterbetrieben mit 435 000 Beschäftigten.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.