HAMBURG (dpa-AFX) - Kostspielige Wartungs- und Reparaturarbeiten im Hamburger Stammwerk und die schwierige Lage an einigen Rohstoffmärkten haben den Kupferhersteller Aurubis (ETR:NDA) weiter belastet. Der Umsatzrückgang fiel im zweiten Quartal allerdings etwas geringer aus als noch zum Auftakt des Geschäftsjahres 2013/14. Zudem legte der Gewinn zu. "Wir hatten einige erfreuliche Entwicklungen zu verzeichnen", sagte Konzernchef Peter Willbrandt am Mittwoch laut Mitteilung. Die erwarteten Verbesserungen in einigen Geschäftsbereichen seien eingetreten. Darüber hinaus produziere die Hütte in Hamburg wieder "mit hohen Durchsätzen". Im ersten Quartal hatten Probleme beim Wiederanfahren der dortigen Kupferschmelze den MDax-Konzern (ETR:MDAX) operativ in die Verlustzone gedrückt.
Die Ergebnisverbesserung im zweiten Quartal sei insbesondere auf gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate sowie eine Erholung der Märkte für Kupferprodukte zurückzuführen. Aurubis erhält für das Aufschmelzen von Kupferkonzentrat Geld von den Minen. Dabei fällt auch Schwefelsäure als Nebenprodukt an. Für dieses Produkt - das vor allem in der Chemie- und Düngemittelindustrie verwendet wird - war die Nachfrage zuletzt schwach. Die Preise standen unter Druck. In den nächsten Monaten sei aber eine leichte Verbesserung der Nachfrage zu erwarten. Welche Folgen dies für die Preise habe, sei aber offen. Auch der Markt für Metall- und Elektroschrott blieb schwierig. Aurubis erhielt für die Verarbeitung entsprechender Materialien weniger Geld. Auf den Altkupfermärkten sei nicht mit einer Verbesserung der Marktlage zu rechnen, hieß es.
Niedrigere Metallpreise sorgten bei Aurubis im zweiten Quartal für einen Umsatzrückgang um 12 Prozent auf 2,93 Milliarden Euro. Allein der Kupferpreis lag im Schnitt mit 7041 US-Dollar je Tonne um elf Prozent unter dem Niveau vor einem Jahr. Auch die Preise für Gold und Silber standen unter Druck. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern stieg dennoch auf 31 (Vorjahreszeitraum 1) Millionen Euro. Aurubis bekräftigte zudem die Prognose. Das Ergebnis soll im Geschäftsjahr 2013/14 (30. September) über dem Vorjahresniveau liegen.
Das Unternehmen, an dem der deutsche Stahlkonzern Salzgitter (ETR:SZG) eine entscheidende Beteiligung hält, stellt mit weltweit rund 6500 Mitarbeitern reines Kupfer aus Kupfererz und Kupferschrott her und verarbeitet es weiter zu Produkten für die Auto-, Elektro- und Bauindustrie. Als Nebenprodukte fallen bei Aurubis Edelmetalle sowie Schwefelsäure an.tb