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ROUNDUP: Fed lässt keine Neigung zu Ausstieg aus Anleihekäufen erkennen

Veröffentlicht am 15.01.2013, 15:39
WASHINGTON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Jüngste Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) deuten nicht auf ein schnelles Ende der milliardenschweren Anleihekäufe hin. Nach Fed-Chef Ben Bernanke äußerten sich am Dienstag mehrere Präsidenten regionaler Notenbanken. Beobachter konnten unter dem Strich keine Hinweise erkennen, dass verstärkt über einen Ausstieg aus der sogenannten quantitativen Lockerung nachgedacht wird.

Fed-Vorsitzender Bernanke hatte sich bereits in der Nacht zum Dienstag bedeckt gehalten. Konkrete Aussagen, die auf ein Ende der Geldschwemme hindeuten könnten, ließ er vermissen. Stattdessen verwies er auf den aus seiner Sicht immer noch fragilen Zustand der amerikanischen Konjunktur. Er nannte insbesondere die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, die als Hauptgrund für die sehr lockere Geldpolitik der Notenbank gilt. Ende 2012 hatte die Fed ihre Zinspolitik faktisch an die Entwicklung der Arbeitslosenquote gekoppelt.

Deutlich offensiver als Bernanke äußerten sich die Präsidenten der regionalen Notenbanken von Atlanta, Dennis Lockhart, und San Francisco, John Williams. Lockhart, der wie Williams als Verfechter einer lockeren Geldpolitik gilt, sieht die Anleihekäufe der Fed als unabdingbar an. Er begründete seine Haltung mit dem ungewissen Ausblick für die Konjunktur und die Entwicklung am Arbeitsmarkt. Anleihen zu kaufen, ohne zunächst ein Enddatum zu nennen, sei aber nicht gleichbedeutend mit unbegrenzten Käufen, schränkte Lockhart ein.

Der Chef der San Francisco-Fed Williams sprach sich unterdessen für fortgesetzte Anleihekäufe bis weit in die zweite Jahreshälfte 2013 hinein aus. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass die Fed ihre Pläne 'anpasse', sollte dies angezeigt sein. Williams gilt als einer der stärksten Befürworter quantitativer Lockerungsschritte. Auch die Fed-Präsidenten von Boston, Eric Rosengren, und Minneapolis, Narayana Kocherlakota, plädierten für eine anhaltend lockere oder sogar noch expansivere Geldpolitik. Beide sind im geldpolitischen Ausschuss FOMC derzeit nicht stimmberechtigt.

Die Federal Reserve kauft seit Jahresbeginn Staatsanleihen und Hypothekenpapiere im Wert von monatlich 85 Milliarden US-Dollar. Diese dritte Runde von Anleihekäufen wurde bereits im Herbst vergangenen Jahres eingeläutet und Ende 2012 ausgeweitet. Im FOMC hatte im Dezember eine breit angelegte Debatte über ein baldiges Ende oder Abschmelzen der Anleihekäufe eingesetzt. Dem Sitzungsprotokoll zufolge nannten mehrere Fed-Vertreter Mitte oder Ende 2013 als mögliche Zeitpunkte.

Der sehr expansive Kurs der Fed ist unter Ökonomen alles andere als unumstritten. Viele Beobachter zweifeln am Erfolg einer immer schneller laufenden Notenpresse. Zudem sehen sie die Gefahr, dass die lockere Geldpolitik mittelfristig die Inflation anfacht. Auch abermalige Übertreibungen an den Vermögensmärkten - Auslöser der schweren Finanzkrise 2008 - gelten als möglich./bgf/jkr

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