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ROUNDUP: Glimpfliche Hurrikan-Saison treibt Gewinn der Munich Re

Veröffentlicht am 08.11.2023, 13:12
Aktualisiert 08.11.2023, 13:15
© Reuters.
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MÜNCHEN (dpa-AFX) - Vor allem die glimpfliche Hurrikan-Saison hat dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re (ETR:MUVGn) im Sommer einen leichten Gewinnanstieg beschert. Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Gewinn von knapp 1,2 Milliarden Euro und damit rund sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in München mitteilte. Schon bei der Veröffentlichung erster Eckdaten Ende Oktober hatte Vorstandschef Joachim Wenning seine Gewinnprognose für 2023 deshalb auf rund 4,5 Milliarden Euro angehoben. Das lag einzig an der Rückversicherungssparte - und der Vorstand will in diesem Geschäft weiter an der Preisschraube drehen.

An der Börse lösten die endgültigen Quartalszahlen keine klare Reaktion aus. Nachdem der Kurs der Munich-Re-Aktie am Morgen zunächst um fast zwei Prozent ins Minus gerutscht war, kletterte er bis zur Mittagszeit um 0,65 Prozent ins Plus auf 373,40 Euro. Im bisherigen Jahresverlauf hat das Papier damit rund 23 Prozent an Wert gewonnen.

Von ihrem geplanten Jahresgewinn hat die Munich Re in den ersten neun Monaten schon rund 3,6 Milliarden Euro erwirtschaftet. Im vierten Quartal müssen nun noch rund 900 Millionen Euro hereinkommen. Die für die Rückversicherer oft schadensträchtige Hurrikan-Saison im Nordatlantik ging bisher glimpflich aus. Sie dauert formal von Anfang Juni bis Ende November - und ist damit so gut wie vorbei. Im September 2022 hingegen hatte Hurrikan "Ian" in den USA immense Zerstörungen angerichtet, die die Munich Re rund anderthalb Milliarden Euro kosteten.

Diesmal waren es laut Finanzvorstand Christoph Jurecka vor allem kleine und mittelgroße Katastrophen, die der Munich Re im dritten Quartal Großschäden von 770 Millionen Euro einbrockten. Am teuersten schlug der Waldbrand auf der Hawaii-Insel Maui mit 200 Millionen Euro zu Buche. Ein Jahr zuvor hatte der Rückversicherer hingegen Großschäden in Höhe von 2,1 Milliarden Euro schultern müssen.

Dass der Gewinn trotz der geringeren Großschäden nicht stärker stieg, erklärte Jurecka unter anderem mit veränderten Währungskursen, dem starken Anstieg der Zinsen und der neuen Rechnungslegung für große Versicherer. All dies habe sich stark auf die Zahlen ausgewirkt, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Auch warfen die Erstversicherungstochter Ergo und das Rückversicherungssegment Leben/Gesundheit weniger ab, nachdem sie ein Jahr zuvor von positiven Sondereffekten profitiert hatten.

Die Anhebung des Gewinnziels von 4,0 auf 4,5 Milliarden Euro beruht unterdessen allein auf dem Rückversicherungsgeschäft. Die Sparte soll statt 3,3 Milliarden Euro nun 3,8 Milliarden Gewinn einbringen. Die Erstversicherungstochter Ergo soll weiterhin 700 Millionen Euro beisteuern.

Wie andere große Versicherer berechnet die Munich Re ihre Geschäftszahlen seit diesem Jahr nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Unterdessen sieht Jurecka Grund, die Preise im Geschäft mit Erstversicherern wie Allianz (ETR:ALVG) und Axa (BIT:AXA) noch weiter anzuheben. Derzeit verhandeln Rück- und Erstversicherer über die Konditionen für die Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft zum bevorstehenden Jahreswechsel. Schon bei den Branchentreffen in Monte Carlo und Baden-Baden haben die Rückversicherer deutlich gemacht, dass sie wegen teurerer Schäden durch Naturkatastrophen und die hohe Inflation die Prämien weiter anheben wollen.

Die Unsicherheiten seien weiterhin groß, und er selbst halte den Preis für die Risiken immer noch für zu niedrig, sagte Jurecka in der Telefonkonferenz. Zwar sind die Preise für den Rückversicherungsschutz gegen Naturkatastrophen bereits deutlich gestiegen. Der Manager erwartet dennoch eine Fortsetzung dieses Trends - auch über das kommende Jahr hinaus. So gebe es etwa in der Haftpflicht-Rückversicherung in den USA größeren Anpassungsbedarf.

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