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ROUNDUP: Morphosys vergibt Lizenzen für zwei Antikörper-Medikamente an US-Firma

Veröffentlicht am 15.06.2022, 10:11
© Reuters
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PLANEGG (dpa-AFX) - Morphosys (ETR:MORG) trennt sich nach der teuren Übernahme des US-Onkologiespezialisten Constellation Pharmaceuticals von weiteren Kostenblöcken. Um sich auf die Krebsmedikamente in der Forschungspipeline zu konzentrieren, vergibt das bayerische Biotechnologieunternehmen Lizenzen für zwei Antikörper-Präparate an die US-Firma Human Immunology Biosciences (HIBio) und steigt bei dem Unternehmen gleichzeitig mit 15 Prozent ein. Im Gegenzug erhält Morphosys eine Vorabzahlung von 15 Millionen US-Dollar (rund 14,4 Mio Euro). Hinzu kommen potenziell hohe Meilensteinzahlungen und mögliche Umsatzbeteiligungen.

An der Börse erfreute die Nachricht die Investoren: Das im Kleinwerteindex SDax notierte Papier legte im frühen Handel am Mittwoch um bis zu 8 Prozent zu. JPMorgan-Analyst James Gordon lobte die Aussicht auf zusätzliche Einnahmen, zudem wertete er die Vereinbarung als Bestätigung für die beiden auslizensierten Produkte.

Bereits am Vortag war der Kurs der Morphosys-Aktie angesichts einer Forschungskooperation mit dem US-Pharmariesen Pfizer (NYSE:PFE) angesprungen. Allerdings steht Morphosys an der Börse erheblich unter Druck: Zum einen hinkten die Verkäufe des wichtigsten Medikaments Monjuvi den Erwartungen am Markt hinterher. Investoren sorgen sich aber auch, dass die Firma sich mit dem Constellation-Zukauf und dem damit verbundenen tiefgreifenden Finanzierungsdeal verzettelt haben könnte. Allein seit Jahresbeginn hat der Kurs rund die Hälfte eingebüßt.

Morphosys-Chef Jean-Paul Kress ist jedoch von den Zukunftsaussichten des Krebsportfolios mit den wichtigsten Wirkstoffen Tafasitamab und Pelabresib überzeugt, auf die die Firma nun alle Kräfte ausrichtet.

HIBio, ein Spezialist für Autoimmun- und Entzündungskrankheiten, erhält mit der Lizenzvereinbarung das exklusive Recht, die auf Morphosys-Antikörpern basierenden Mittel Felzartamab und MOR210 für alle Anwendungszwecke weltweit zu entwickeln und zu vermarkten. Ausgenommen hiervon seien der Großraum China und bei MOR210 zudem der südkoreanische Markt, hieß es. Hier hatte Morphosys in den vergangenen Jahren Lizenzen an das Unternehmen I-Mab Biopharma vergeben.

Felzartamab wurde zuletzt von Morphosys als mögliches Medikament zur Behandlung von zwei Nierenerkrankungen untersucht, für die es den Angaben zufolge bislang nur begrenzte Therapiemöglichkeiten gibt. MOR210 wird als Krebsmedikament erforscht.

Mit der trockenen Tinte auf dem Vertrag ist Morphosys nunmehr sämtliche Kosten für die Forschung an den Mitteln los: Noch laufende Aufwendungen würden von HIBio übernommen. Neben der Vorauszahlung von 15 Millionen Dollar winken zudem Meilensteinzahlungen von bis zu einer Milliarde Dollar, die an bestimmte Etappenziele von der Entwicklung bis hin zur Vermarktung fällig werden. Und sollten die Mittel tatsächlich zugelassen werden, wird Morphosys mit gestaffelten Tantiemen in ein- bis niedrig zweistelliger prozentualer Höhe am Nettoumsatz beteiligt. Das SDax-Unternemen wird nach dem Einstieg bei der in San Francisco ansässigen HIBio einen Sitz in deren Führungsgremium erhalten, dem Verwaltungsrat.

Die Einnahmen können die Bayern gut gebrauchen, denn die Forschung an den wichtigsten Krebsarzneien geht ins Geld. Zudem entgehen Morphosys wegen der Constellation-Übernahme bestimmte Tantiemen, die der Konzern an den Finanzierungspartner Royalty Pharma weiterleitet. Im ersten Quartal war Morphosys deshalb noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht: Der Verlust verdreifachte sich im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 123 Millionen Euro.

Zu Morphosys' wichtigsten Hoffnungsträgern gehört derzeit der Wirkstoff Tafasitamab des bereits zugelassenen Blukrebsmittels Monjuvi, der für weitere Indikationen getestet wird. Eine weitere zulassungsrelevante Studie läuft für Pelabresib von Constellation, das im Kampf gegen den seltenen Knochenmarkskrebs Myelofibrose erprobt wird.

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