📢 ProPicks-KI: Die #1 Strategie, wenn Tech schwächelt. Im Juli: Doppelt so stark wie der S&P!Informieren

ROUNDUP: Politiker in Deutschland streiten um Kriegs-Reparationen für Athen

Veröffentlicht am 17.03.2015, 15:56
© Reuters.  ROUNDUP: Politiker in Deutschland streiten um Kriegs-Reparationen für Athen

BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung gerät mit ihrer strikten Ablehnung von Kriegsentschädigungen für Griechenland aus der Zeit des Nationalsozialismus zunehmend in die Kritik. "Wir sollten die Frage der Entschädigungen nicht mit der aktuellen Debatte über die Euro-Krise verknüpfen. Aber unabhängig davon bin ich der Meinung, dass wir die Entschädigungsdiskussion führen müssen", sagte SPD-Vize Ralf Stegner "Spiegel Online" (Dienstag). Das gehöre zum Umgang "mit unserer eigenen Geschichte".

Griechenlands Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos hatte Anfang der Woche auf deutsche Reparationszahlungen für die erlittenen Schäden im Zweiten Weltkrieg gepocht. Die Forderungen nach Reparationen wie auch nach Rückzahlung einer Zwangsanleihe Griechenlands von 1942 seien nach wie vor gültig und berechtigt. Er werde deshalb alle rechtlichen Mittel ausschöpfen.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter vertrat jetzt die Ansicht, Deutschland könne die Forderungen Griechenlands nicht einfach vom Tisch wischen. "Weder moralisch noch juristisch ist dieses Kapitel eindeutig abgeschlossen", mahnte er. Die Bundesregierung wäre "gut beraten, mit Griechenland Gespräche über die Aufarbeitung der deutschen Verbrechen in Griechenland und eine gütliche Lösung zu suchen".

Damals verübte die SS schlimme Massaker in Griechenland, etwa im Juni 1944 im Ort Distomo. "Wir sollten auf die Opfer und deren Angehörige finanziell zugehen", sagte die Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission, Gesine Schwan, bei "Spiegel Online". "Es geht darum anzuerkennen, dass wir in Griechenland schlimmes Unrecht begangen haben." Die SPD-Spitze um den Vorsitzenden Sigmar Gabriel äußerte sich auf Anfrage nicht dazu.

CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt nannte die Reparationsforderungen der griechischen Regierung hingegen ein "billiges Ablenkungsmanöver". Sie sieht wie die Bundesregierung die Forderungen durch die Vereinbarungen zur deutschen Einheit als erledigt an. Allerdings betonen Historiker wie Völkerrechtler, dass besonders die Forderungen auf Rückzahlung eines Zwangskredits für das Deutsche Reich während der Besatzungszeit aussichtsreich seien.

Athen will hier elf Milliarden Euro, zudem noch hohe Reparationen für Kriegsschäden. Im einzigen Abkommen zu dieser Frage mit Griechenland wurde vor 55 Jahren, am 18. März 1960, eine Zahlung von 115 Millionen Mark vereinbart, um unter anderem jüdische Opfer und deren Angehörige zu entschädigen.

Die Linken-Politikerin Ulla Jelpke betonte mit Blick auf SPD und Grüne am Dienstag: "Es ist gut, dass die Front der Entschädigungsverweigerer zu bröckeln beginnt.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.