🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

ROUNDUP: Rüstungsboom treibt Hensoldt weiter an - Aktie fällt aber

Veröffentlicht am 04.08.2022, 15:32
Aktualisiert 04.08.2022, 15:45
© Reuters
JPM
-
RHMG
-
SDAXI
-
KKR
-
HAGG
-

TAUFKIRCHEN (dpa-AFX) - Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt (ETR:HAGG) hat im ersten Halbjahr kräftig zugelegt und blickt dank der Aufrüstung der Bundeswehr auf goldene Zeiten. In den ersten sechs Monaten des Jahres zog der Umsatz um gut 40 Prozent auf 682 Millionen Euro an, wie der im Kleinwerte-Index SDax notierte Konzern am Donnerstag in Taufkirchen mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um rund 38 Prozent auf 61 Millionen Euro. Die in den vergangenen Monaten gut gelaufene Aktie verlor nach den Zahlen jedoch etwas an Boden.

"Das erste Halbjahr unterstreicht, dass Hensoldt den vor unserer Industrie liegenden Kraftakt aus einer Position der Stärke heraus angeht", sagte Konzernchef Thomas Müller laut Mitteilung. "Mit der parlamentarischen Verabschiedung des Sondervermögens und des erhöhten Verteidigungshaushalts für 2023 ist eine wichtige Grundlage gelegt, die Bundeswehr zu einer zukunftsorientierten Armee zu ertüchtigen, und entsprechende Ausschreibungen laufen aktuell an." Aufgrund der für den Konzern günstigen Aussichten erhöhte er die Prognose für den Auftragseingang.

Beim Verhältnis Auftragseingang zum Umsatz (Book-to-bill-ratio) werde im laufenden Jahr jetzt ein Wert von 1,1 bis 1,2 erwartet. Bisher hatte das Unternehmen mehr als 1,0 in Aussicht gestellt. Die übrigen Prognosen wurden bestätigt. So soll der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zulegen. Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde ein Wert von 285 bis 300 (2021: 261) Millionen Euro erwartet. Zudem wurden die Ziele für den Abbau der Schulden und die geplante Dividendenzahlung bestätigt.

Bei den Aufträgen rechnet der Konzern also rechnerisch mit einem Anstieg auf bis etwas mehr als zwei Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr sammelte der Konzern neue Aufträge im Volumen von 948 Millionen Euro. Das waren zwar deutlich weniger als im ersten Halbjahr 2021 - damals hatte aber alleine Auftrag für das Großprojekt Pegasus, einem System zur elektronischen Signalaufklärung aus der Luft, 1,25 Milliarden Euro gebracht. Bereinigt um diesen seien die Aufträge in den ersten sechs Monaten um zehn Prozent gestiegen.

Da der Auftragseingang im ersten Halbjahr höher als der Umsatz ausfiel, zog der Auftragsbestand auf knapp 5,4 Milliarden Euro an - das waren rund fünf Prozent mehr als Ende 2021. Mit dem Auftragsbuch ist der Umsatz auf Basis des für 2021 erwarten Werts mehr als drei Mal gedeckt - und die neuen Aufträge der von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Ende Februar verkündeten Zeitenwende mit Blick auf die Ausrüstung der Bundeswehr stehen ja noch aus.

Die US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) bestätigte nach den Zahlen ihre "Overweight"-Einstufung für das Papier. Das Kursziel liege weiter bei 30 Euro. Das operative Ergebnis habe die Erwartungen solide übertroffen, schrieb JPMorgan-Analyst David Perry. Die Jahresziele seien weitgehend unverändert geblieben. Einige hatten sich allerdings etwas mehr erhofft. Das Papier gab in der Spitze achteinhalb Prozent auf 24,15 Euro nach. Zuletzt konnte die Aktie die Verluste auf rund 5 Prozent etwas eindämmen und kostete damit noch 25 Euro.

Damit liegt das vom Finanzinvestor KKR (NYSE:KKR) an die Börse gebrachte Papier rund fünf Euro oder 15 Prozent unter seinem Rekordhoch, das es im März erreicht hatte. Seit dem Start des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar hat sich der Börsenwert des Unternehmens wegen der Aussicht auf mehr Aufträge auf 2,7 Milliarden Euro aber immer noch mehr als verdoppelt. Damit gehört die Hensoldt-Aktie neben den Papieren des Autozulieferers und Waffenhestellers Rheinmetall (ETR:RHMG) am Finanzmarkt zu den größten Gewinnern des Ukraine-Kriegs. Dessen Marktkapitalisierung legte um rund 100 Prozent auf etwas mehr als acht Milliarden Euro zu.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.