MADRID (dpa-AFX) - Das krisengeschwächte Euroland Spanien hat am Donnerstag problemlos eine erste Staatsanleihe mit sogenannten Umschuldungsklauseln begeben. Zusammen mit der Aufstockung zweier bestehender Anleihen nahm das Land insgesamt 5,8 Milliarden Euro auf, wie die nationale Schuldenagentur in Madrid mitteilte. Das waren 800 Millionen Euro mehr als maximal anvisiert. Die Nachfrage nach den Anleihen mit Fälligkeiten 2015, 2018 und 2026 war hoch. Die Renditen gingen im Vergleich zu vorherigen Auktionen spürbar zurück. Dies entspricht der Entwicklung am Sekundärmarkt, wo umlaufende Schuldtitel gehandelt werden.
Bei der zweijährigen Anleihe wurden erstmalig Umschuldungsklauseln verwendet. Diese 'Collective Action Clauses' (CAC) sind mit Beginn dieses Jahres verpflichtend für alle neuen staatlichen Schuldtitel im Euroraum, soweit ihre Laufzeit mehr als ein Jahr beträgt. Sie sehen verbindliche Regeln für den Fall vor, dass ein Land seinen Schuldendienst nicht mehr bedienen kann. Hintergrund sind die schweren Verwerfungen an einigen Anleihemärkte des Währungsraums in den vergangenen Jahren.
ANLEGER GREIFEN ZU - MÄRKTE REAGIEREN POSITIV
Weil im Vorfeld nicht klar war, wie die Anleger auf die neuen Klauseln reagieren werden, war die Versteigerung mit Spannung erwartet worden. Die Auktion verlief jedoch ohne Probleme. Die durchschnittliche Rendite der neuen zweijährigen Anleihe lag bei 2,48 Prozent. Das war weniger als Beobachter erwartet hatten. Die Staatsanleihe mit Fälligkeit 2018 sank im Vergleich zu einer Versteigerung im November um etwa 0,7 Prozentpunkte auf knapp vier Prozent. Bei dem Papier mit Fälligkeit 2026 ist ein Renditevergleich nicht angebracht, weil die letzte Auktion zu lange zurückliegt.
An den Finanzmärkten wurden die Auktionsergebnisse positiv aufgenommen. Der Euro legte um einen halben Cent zu und stieg knapp über 1,31 Dollar. Auch die Aktienmärkte reagierten mit Aufschlägen. Sichere Anlagen wie Bundesanleihen wurden im Gegenzug belastet. Am spanischen Rentenmarkt gingen die Risikoaufschläge zu deutschen Staatsanleihen spürbar zurück.
HINTERGRUND
Spanien gilt derzeit als heißer Anwärter auf ein umfassendes Hilfsprogramm seiner europäischen Partnerstaaten. Bereits geflossen sind Finanzhilfen über knapp 40 Milliarden Euro, mit denen die spanischen Banken rekapitalisiert werden sollen. Ob sich auch der Staat unter den Rettungsschirm ESM flüchten wird, ist nach wie vor ungewiss. Spanien steht in diesem Jahr vor großen wirtschaftlichen und fiskalischen Herausforderungen. Das Land muss trotz Rezession und rekordhoher Arbeitslosigkeit seine Wirtschaft reformieren und sparen. Zugleich fällt der Refinanzierungsbedarf des Landes höher als im vergangenen Jahr aus./bgf/jsl/stb
Bei der zweijährigen Anleihe wurden erstmalig Umschuldungsklauseln verwendet. Diese 'Collective Action Clauses' (CAC) sind mit Beginn dieses Jahres verpflichtend für alle neuen staatlichen Schuldtitel im Euroraum, soweit ihre Laufzeit mehr als ein Jahr beträgt. Sie sehen verbindliche Regeln für den Fall vor, dass ein Land seinen Schuldendienst nicht mehr bedienen kann. Hintergrund sind die schweren Verwerfungen an einigen Anleihemärkte des Währungsraums in den vergangenen Jahren.
ANLEGER GREIFEN ZU - MÄRKTE REAGIEREN POSITIV
Weil im Vorfeld nicht klar war, wie die Anleger auf die neuen Klauseln reagieren werden, war die Versteigerung mit Spannung erwartet worden. Die Auktion verlief jedoch ohne Probleme. Die durchschnittliche Rendite der neuen zweijährigen Anleihe lag bei 2,48 Prozent. Das war weniger als Beobachter erwartet hatten. Die Staatsanleihe mit Fälligkeit 2018 sank im Vergleich zu einer Versteigerung im November um etwa 0,7 Prozentpunkte auf knapp vier Prozent. Bei dem Papier mit Fälligkeit 2026 ist ein Renditevergleich nicht angebracht, weil die letzte Auktion zu lange zurückliegt.
An den Finanzmärkten wurden die Auktionsergebnisse positiv aufgenommen. Der Euro legte um einen halben Cent zu und stieg knapp über 1,31 Dollar. Auch die Aktienmärkte reagierten mit Aufschlägen. Sichere Anlagen wie Bundesanleihen wurden im Gegenzug belastet. Am spanischen Rentenmarkt gingen die Risikoaufschläge zu deutschen Staatsanleihen spürbar zurück.
HINTERGRUND
Spanien gilt derzeit als heißer Anwärter auf ein umfassendes Hilfsprogramm seiner europäischen Partnerstaaten. Bereits geflossen sind Finanzhilfen über knapp 40 Milliarden Euro, mit denen die spanischen Banken rekapitalisiert werden sollen. Ob sich auch der Staat unter den Rettungsschirm ESM flüchten wird, ist nach wie vor ungewiss. Spanien steht in diesem Jahr vor großen wirtschaftlichen und fiskalischen Herausforderungen. Das Land muss trotz Rezession und rekordhoher Arbeitslosigkeit seine Wirtschaft reformieren und sparen. Zugleich fällt der Refinanzierungsbedarf des Landes höher als im vergangenen Jahr aus./bgf/jsl/stb