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ROUNDUP: Südzucker sorgt für bittere Überraschung - Schwaches Jahr voraus

Veröffentlicht am 08.04.2014, 11:38
Aktualisiert 08.04.2014, 11:39

MANNHEIM (dpa-AFX) - Fallende Preise für Zucker und Bioethanol bei gleichzeitig hohem Kostendruck schnüren Südzucker (ETR:SZU) das Wachstum ab. Nachdem bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatz und Ergebnis bei Europas größtem Zuckerkonzern gesunken sind, dürfte es in dem im März gestarteten Jahr 2014/15 noch deutlicher nach unten gehen. Südzucker kündigte am Dienstag überraschend einen operativen Ergebniseinbruch von fast 70 Prozent für das laufende Jahr an. Die Börse reagierte geschockt. Die im MDax notierten Südzucker-Aktien verloren zeitweise bis zu 17 Prozent an Wert. Die Papiere der ebenfalls börsennotierten Tochter Cropenergies (ETR:CE2), die zeitgleich vor schwachen Ergebnissen warnte, verbilligten sich um gute 6 Prozent.

Das Umfeld in den europäischen Zucker- und Bioethanolmärkten habe sich noch weiter verschlechtert, teilte Südzucker am Dienstag in Mannheim mit. Im laufenden Jahr werde das operative Ergebnis auf rund 200 Millionen Euro und der Umsatz auf etwa 7 Milliarden Euro sinken. Bereits das seit gut fünf Wochen laufende erste Quartal dürfte deutlich schwächer ausfallen als im Vorjahr. Händler sprachen angesichts dessen von einem "sehr enttäuschenden Ausblick". Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten hatten mit einem erheblich besseren Ergebnis für dieses Jahr gerechnet.

AUCH BIOETHANOL-TOCHTER CROPENERGIES SCHWÄCHELT

Die Preise für Zucker seien weiterhin im Sinkflug, sagte ein Südzucker-Sprecher. Ähnlich verhält es sich derzeit mit Bioethanol, das die Tochter Cropenergies aus Zuckerrüben gewinnt. Der Biosprit wird EU-weit herkömmlichem Benzin beigemischt. Die Umsetzung in den Mitgliedstaaten sei allerdings nicht so gelaufen wie man sich das erhofft habe, sagte der Sprecher. Viele EU-Ländern zögerten, den Anteil von Biokraftstoffen wie geplant zu erhöhen und beispielsweise E10 im Markt einzuführen.

Cropenergies erwartet in diesem Jahr ein operatives Ergebnis in einer Bandbreite von minus 30 bis plus 20 Millionen Euro. Allerdings soll der Umsatz durch die Erweiterung von Produktionskapazitäten auf mehr als 850 Millionen Euro steigen. Im abgelaufenen Jahr hatte das Unternehmen nach ersten Berechnungen seinen Umsatz um 13 Prozent auf 781 Millionen Euro gesteigert. Das operative Ergebnis brach von 87 Millionen auf 34,5 Millionen Euro ein.

GEWINNEINBRUCH BEI SÜDZUCKER - KARTELLSTRAFE

Das zog auch den Mutterkonzern nach unten. Wie Südzucker mitteilte, fiel das operative Ergebnis 2013/14 (Ende Februar) nach Rekordwerten im Vorjahr um fast ein Drittel auf 658 Millionen Euro. Der Umsatz gab um zwei Prozent auf 7,7 Milliarden Euro nach. Zu schaffen machten den Mannheimern auch hohe Rohstoffpreise und Produktionskosten. Der Konzern hatte zudem eine Millionen-Strafe von der EU wegen Preisabsprachen aufgebrummt bekommen. Wie sich das alles unter dem Strich auswirkt, will Südzucker bei der Vorlage der vollständigen Bilanz Mitte Mai bekannt geben.

Der Zuckermarkt ist in Europa stark reguliert. Die derzeit gültige Zuckermarktverordnung, die Zölle, Quoten und Subventionen regelt, läuft Ende September 2017 aus. Südzucker hatte vergeblich für eine längere Laufzeit der Verordnung plädiert. Um für die Zeit nach 2017 gerüstet zu sein, überprüft der Konzern derzeit seine Kostenstrukturen. Dies betreffe vor allem den Geschäftsbereich Zucker, hieß es. Südzucker stellt neben Zucker und Bioethanol auch noch Fruchtsaftkonzentrate, Lebensmittelzutaten oder Tiefkühlprodukte wie Fertigpizza her.tb

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