ESSEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der angeschlagene Industriekonzern ThyssenKrupp hat auch Gewerkschafter zu teuren Luxusreisen eingeladen. Vertreter der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat seien mehrfach auf Kosten des Unternehmens in der Ersten Klasse gereist, berichtete das 'Handelsblatt' (Freitag). IG-Metall-Vorstand Bertin Eichler, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, bestätigte First-Class-Flüge von und mit ThyssenKrupp. Er will die Kosten nachträglich erstatten, und zwar die Differenz, wie er mitteilte, zur Business-Klasse, die meist von Geschäftsreisenden benutzt wird.
Eichler kündigte in einer Stellungnahme an, nicht mehr für den Aufsichtsrat von ThyssenKrupp kandidieren zu wollen. Der Gewerkschafter werde seine reguläre Amtszeit im ThyssenKrupp-Aufsichtsrat beenden und für die im November 2013 anstehende Nominierung der Kandidaten für das Kontrollgremium nicht mehr zur Verfügung stehen, sagte eine IG Metall-Sprecherin.
Insgesamt hat Eichler nach seinen Angaben an fünf Reisen von ThyssenKrupp teilgenommen, einer nach Thailand, einer in die USA und einer nach Kuba und zwei nach China. Dabei sei es im Wesentlichen um aufstrebende und rentable Geschäftsfelder gegangen. Nach 'Handelsblatt'-Recherchen befand sich unter den Reisen aber auch ein First-Class-Trip zum Formel-1-Rennen in Shanghai.
Den Vorwurf, durch die Reisen in seiner Aufsichtsratstätigkeit beeinflusst worden zu sein, wies der Gewerkschafter 'entschieden' zurück. Er räumte aber ein: 'Dennoch ist nicht alles richtig, was zulässig ist und üblich war.' Aus diesem Grund werde er die Kostendifferenz zur Business-Klasse erstatten.
Der ThyssenKrupp-Konzern wies in einer Stellungnahme auf eine bereits eingeleitete Untersuchung hin, deren Ergebnisse noch nicht vorlägen. Dabei gehe es neben Vorwürfen im Zusammenhang mit Pressereisen auch um weitere Reisen von Vorstandsmitgliedern mit Dritten. Die interne Untersuchung werde mit Unterstützung von externen Experten durchgeführt. Zu weiteren Details wollte das Unternehmen unter Hinweis auf die laufende Untersuchung keine Stellung nehmen. ThyssenKrupp hatte auch Journalisten zu Reisen mit teils touristischem Charakter eingeladen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr war der Stahl- und Anlagenbauer wegen hoher Abschreibungen auf zwei Stahlwerke in Brasilien und den USA mit rund 5 Milliarden Euro tief in die Verlustzone gestürzt. Außerdem stand das Unternehmen wegen Kartell- und Korruptionsaffären wochenlang in den Schlagzeilen. Die Deutsche Bahn reichte wegen illegaler Preisabsprachen von Schienenherstellern - darunter auch ThyssenKrupp - kurz vor Weihnachten eine Schadenersatzklage ein./uta/hqs/DP/stw
Eichler kündigte in einer Stellungnahme an, nicht mehr für den Aufsichtsrat von ThyssenKrupp kandidieren zu wollen. Der Gewerkschafter werde seine reguläre Amtszeit im ThyssenKrupp-Aufsichtsrat beenden und für die im November 2013 anstehende Nominierung der Kandidaten für das Kontrollgremium nicht mehr zur Verfügung stehen, sagte eine IG Metall-Sprecherin.
Insgesamt hat Eichler nach seinen Angaben an fünf Reisen von ThyssenKrupp teilgenommen, einer nach Thailand, einer in die USA und einer nach Kuba und zwei nach China. Dabei sei es im Wesentlichen um aufstrebende und rentable Geschäftsfelder gegangen. Nach 'Handelsblatt'-Recherchen befand sich unter den Reisen aber auch ein First-Class-Trip zum Formel-1-Rennen in Shanghai.
Den Vorwurf, durch die Reisen in seiner Aufsichtsratstätigkeit beeinflusst worden zu sein, wies der Gewerkschafter 'entschieden' zurück. Er räumte aber ein: 'Dennoch ist nicht alles richtig, was zulässig ist und üblich war.' Aus diesem Grund werde er die Kostendifferenz zur Business-Klasse erstatten.
Der ThyssenKrupp-Konzern wies in einer Stellungnahme auf eine bereits eingeleitete Untersuchung hin, deren Ergebnisse noch nicht vorlägen. Dabei gehe es neben Vorwürfen im Zusammenhang mit Pressereisen auch um weitere Reisen von Vorstandsmitgliedern mit Dritten. Die interne Untersuchung werde mit Unterstützung von externen Experten durchgeführt. Zu weiteren Details wollte das Unternehmen unter Hinweis auf die laufende Untersuchung keine Stellung nehmen. ThyssenKrupp hatte auch Journalisten zu Reisen mit teils touristischem Charakter eingeladen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr war der Stahl- und Anlagenbauer wegen hoher Abschreibungen auf zwei Stahlwerke in Brasilien und den USA mit rund 5 Milliarden Euro tief in die Verlustzone gestürzt. Außerdem stand das Unternehmen wegen Kartell- und Korruptionsaffären wochenlang in den Schlagzeilen. Die Deutsche Bahn reichte wegen illegaler Preisabsprachen von Schienenherstellern - darunter auch ThyssenKrupp - kurz vor Weihnachten eine Schadenersatzklage ein./uta/hqs/DP/stw