Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: ThyssenKrupp lud Gewerkschafter zu Luxusreisen ein

Veröffentlicht am 11.01.2013, 13:58
Aktualisiert 11.01.2013, 14:00
ESSEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der angeschlagene Industriekonzern ThyssenKrupp hat auch Gewerkschafter zu teuren Luxusreisen eingeladen. Vertreter der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat seien mehrfach auf Kosten des Unternehmens in der Ersten Klasse gereist, berichtete das 'Handelsblatt' (Freitag). IG-Metall-Vorstand Bertin Eichler, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, bestätigte First-Class-Flüge von und mit ThyssenKrupp. Er will die Kosten nachträglich erstatten, und zwar die Differenz, wie er mitteilte, zur Business-Klasse, die meist von Geschäftsreisenden benutzt wird.

Eichler kündigte in einer Stellungnahme an, nicht mehr für den Aufsichtsrat von ThyssenKrupp kandidieren zu wollen. Der Gewerkschafter werde seine reguläre Amtszeit im ThyssenKrupp-Aufsichtsrat beenden und für die im November 2013 anstehende Nominierung der Kandidaten für das Kontrollgremium nicht mehr zur Verfügung stehen, sagte eine IG Metall-Sprecherin.

Insgesamt hat Eichler nach seinen Angaben an fünf Reisen von ThyssenKrupp teilgenommen, einer nach Thailand, einer in die USA und einer nach Kuba und zwei nach China. Dabei sei es im Wesentlichen um aufstrebende und rentable Geschäftsfelder gegangen. Nach 'Handelsblatt'-Recherchen befand sich unter den Reisen aber auch ein First-Class-Trip zum Formel-1-Rennen in Shanghai.

Den Vorwurf, durch die Reisen in seiner Aufsichtsratstätigkeit beeinflusst worden zu sein, wies der Gewerkschafter 'entschieden' zurück. Er räumte aber ein: 'Dennoch ist nicht alles richtig, was zulässig ist und üblich war.' Aus diesem Grund werde er die Kostendifferenz zur Business-Klasse erstatten.

Der ThyssenKrupp-Konzern wies in einer Stellungnahme auf eine bereits eingeleitete Untersuchung hin, deren Ergebnisse noch nicht vorlägen. Dabei gehe es neben Vorwürfen im Zusammenhang mit Pressereisen auch um weitere Reisen von Vorstandsmitgliedern mit Dritten. Die interne Untersuchung werde mit Unterstützung von externen Experten durchgeführt. Zu weiteren Details wollte das Unternehmen unter Hinweis auf die laufende Untersuchung keine Stellung nehmen. ThyssenKrupp hatte auch Journalisten zu Reisen mit teils touristischem Charakter eingeladen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr war der Stahl- und Anlagenbauer wegen hoher Abschreibungen auf zwei Stahlwerke in Brasilien und den USA mit rund 5 Milliarden Euro tief in die Verlustzone gestürzt. Außerdem stand das Unternehmen wegen Kartell- und Korruptionsaffären wochenlang in den Schlagzeilen. Die Deutsche Bahn reichte wegen illegaler Preisabsprachen von Schienenherstellern - darunter auch ThyssenKrupp - kurz vor Weihnachten eine Schadenersatzklage ein./uta/hqs/DP/stw

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.