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ROUNDUP: Weniger Heidelberg bei Heidelberger Druck

Veröffentlicht am 11.06.2014, 13:12
Aktualisiert 11.06.2014, 13:15

HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der angeschlagene Maschinenbauer Heidelberger Druck treibt seinen Konzernumbau voran und verlegt wesentliche Unternehmensteile. Vorstand und Verwaltung werden von Heidelberg auf das Gelände des "mit Abstand größten Werkes" im nahen Wiesloch verlegt, wie Vorstandschef Gerold Linzbach am Mittwoch bei der Vorlage der endgültigen Jahreszahlen ankündigte. "Das ist mit Abstand die wirtschaftlichste Lösung. Wir rücken aber auch näher zusammen." Die Heidelberger Liegenschaft sei stark sanierungsbedürftig. Ein Neubau sei wegen der angespannten finanziellen Situation des Konzerns nicht vermittelbar.

"Der Konzernsitz wird natürlich nicht verlegt", betonte Linzbach. "Einen Konzernsitz verlegt man nicht nach Lust und Laune, vor allem nicht, wenn es um läppische zehn Kilometer geht." Auch auf den Druckmaschinen werde künftig nichts Anderes als "Heidelberg" stehen.

Vorstand und rund 500 Beschäftigte sollen den Standort wechseln. Der Schritt soll bis Ende des Geschäftsjahres 2014/15 erfolgen. Linzbach will damit jährlich Betriebskosten im niedrigen einstelligen Millionenbereich einsparen. In Heidelberg bleiben nach Unternehmensangaben rund 1000 Mitarbeiter, vor allem aus Forschung und Entwicklung.

Die Mitarbeiterzahl war in den vergangenen Jahren von knapp 20 000 auf zuletzt 12 539 gesungen. Dadurch wurden auch Räume in Wiesloch frei. "Da sind auch keine Renovierungsumbauten nötig. Ich will auch kein Marmorbad, denn ich bin nicht der ehemalige Bischof von Limburg", sagte Linzbach. Steuerlich wirke sich der Umzug weder auf Heidelberg noch auf Wiesloch wirklich aus. "Wir haben so viele Jahre Verluste gemacht, wir zahlen momentan in Deutschland sowieso keine wesentlichen Steuern."

Hinter dem Konzern liegt ein striktes Sparprogramm. Die Druckmaschinenindustrie war von der Wirtschaftskrise so schwer gebeutelt wie kaum eine andere Branche. In einigen Unternehmensbereichen läuft noch immer Kurzarbeit. Linzbach kündigte an, in der nächsten Stufe des Konzernumbaus stünden unter anderem Akquisitionen in Wachstumssegmenten und der Abbau margenschwacher Geschäfte auf der Agenda. Damit solle die Profitabilität gesteigert werden.

Der Vorstandschef will einen stärkeren Fokus auf den Digitaldruck legen. Das Umsatzvolumen solle mittelfristig von 70 Millionen Euro auf 200 Millionen Euro steigen. Noch relativ jung ist hier eine Zusammenarbeit mit Fujifilm. Strategische Partnerschaften sind auch weiter ein großes Thema für Linzbach. Ebenso wird der Ausbau von Dienstleistungen wie Wartungsarbeiten und Beratung für Heideldruck immer wichtiger.

Heidelberger Druckmaschinen hatte sich im Geschäftsjahr 2013/2014 (31. März) wieder in die schwarzen Zahlen gearbeitet. Unterm Strich standen vier Millionen Euro Gewinn, nach einem Minus von 117 Millionen Euro im Vorjahr. Die vorläufigen Zahlen waren bereits Anfang Mai veröffentlicht worden.br

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