Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Pfandbriefbanken: Immobilienboom dürfte abflachen

Veröffentlicht am 25.04.2022, 13:19
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Immobilienboom in Deutschland könnte nach Ansicht der Pfandbriefbanken in den kommenden Jahren abflachen. Die Preise dürften weiter steigen, aber mit etwas nachlassender Dynamik, teilte der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) am Montag in Frankfurt mit. Grund seien die starke Nachfrage von Investoren nach Immobilien, der Mangel an Mietwohnungen und die steigenden Baupreise. Höhere Zinsen hingegen würden die Nachfrage belasten, da damit Immobilien weniger erschwinglich würden, sagte vdp-Präsident Louis Hagen. Zuletzt haben sich Immobilienkredite stark verteuert.

Die Prognose des Verbands hänge jedoch vom Krieg in der Ukraine ab - etwa, ob dieser sich noch ausweite, schränkte der vdp ein. Eine Stagnation der Wirtschaft in Deutschland bei zugleich hoher Inflation oder gar eine Rezession würde Gewerbeimmobilien belasten. Spürbare Auswirkungen auf den Wohnimmobilienmarkt seien dagegen "nur bei massiver Erhöhung der Arbeitslosigkeit" zu erwarten.

Er teile nicht die Sorgen der Deutschen Bundesbank, die seit Jahren vor kräftigen Preisübertreibungen bei Immobilien warnt, sagte Hagen. So würden Banken Immobilienkredite weiter vorsichtig vergeben.

Pfandbriefbanken sind nach eigenen Angaben der wichtigste Anbieter von Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Sie sagten 2021 Darlehen im Volumen von 175 Milliarden Euro zu, ein kräftiges Plus von 9,5 Prozent zum Vorjahr. Finanzierungen für Wohnimmobilien machten mit gut 118 Milliarden Euro (plus 11,2 Prozent) den Löwenanteil aus.

Der Immobilienboom in Deutschland hatte sich im vergangenen Jahr noch beschleunigt: Die Preise für Wohnungen und Häuser legten laut dem Statistischen Bundesamt im Schnitt um 11 Prozent zu.

Kritik übte der vdp an schärferen Vorschriften der Finanzaufseher für Banken, die eine Überhitzung am Immobilienmarkt dämpfen sollen. Höhere Risikopuffer für Wohnimmobilienkredite würden Banken einen milliardenschweren Mehrbedarf an Eigenkapital aufbürden. Die Vorschriften würden die Kreditvergabe von Banken einschränken, monierte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Die Maßnahmen der Finanzaufsicht Bafin seien in ihrer Schärfe nicht zu rechtfertigen.

Der Anteil an Fremdkapital bei Finanzierungen ist nach einer Verbandsanalyse zuletzt auf im Schnitt 80 Prozent gesunken. Auch sei die Kreditbelastungsquote für Käufer - also der Anteil der Ausgaben von Käufer für Zins und Tilgung gemessen am verfügbaren Haushaltseinkommen - leicht auf 25 Prozent gefallen. Das sei weniger als die Belastung bei den Wohnkosten vieler Mieter.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.