Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Schrumpfkur für den WDR: 500 Stellen fallen bis 2020 weg

Veröffentlicht am 13.06.2014, 17:18

KÖLN (dpa-AFX) - Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) streicht bis zum Jahr 2020 jede zehnte Stelle. Das teilte Intendant Tom Buhrow am Freitag in Köln mit. Es gehe um 500 freiwerdende Stellen, die nicht wieder besetzt würden.

Buhrow erläuterte in einer Mitteilung des Senders, von 2016 an gebe es eine jährliche Lücke von rund 100 Millionen Euro im WDR-Etat. Steigende Kosten könnten nicht durch den Rundfunkbeitrag aufgefangen werden. Ohne Abbau der Personalausgaben seien die erforderlichen Einsparungen nicht möglich. "Der Stellenabbau ist eine schmerzhafte, aber zwingende Entscheidung", versicherte Buhrow, der den Sender seit knapp einem Jahr leitet.

Mit seinen 4740 Mitarbeitern ist der WDR der größte Sender in Deutschland. In Europa ist nur noch die britische BBC - ebenfalls eine öffentlich-rechtliche Anstalt - mit ihren 8000 Stellen größer.

Der Etat des aus Rundfunkgebühren und Werbeeinnahmen finanzierten WDR liegt bei rund 1,4 Milliarden Euro jährlich. Schon im vergangenen Herbst hatte Buhrow Einsparungen angekündigt, weil der WDR anderenfalls auf ein Milliardenloch zusteuere. "Das ist ein gigantischer struktureller Abgrund", sagte Buhrow damals.

Nun kommen die Gegenmaßnahmen. "Nur so bleiben wir aus eigener Kraft handlungsfähig und können den WDR steuern", sagte Buhrow. Um den Personalabbau zu beschleunigen, habe man mit den Gewerkschaften Modelle für Altersteilzeit und Vorruhestand verabredet. Die meisten Stellen werden in der Verwaltung und in der Produktion abgebaut. Die Sachkosten sollen ebenfalls sinken, die Effizienz steigen.

Aber auch das Publikum des WDR, der fünf Radiowellen, das NRW-Fernsehprogramm mit lokalen Fenstern, Zulieferungen für das ARD-Hauptprogramm, fremdsprachige Sendungen im "Funkhaus Europa" sowie ein umfangreiches Online-Angebot bereitstellt, wird die Einschnitte merken. "Für die Menschen ist unser Programm das Wichtigste. Deshalb streichen wir dort so wenig wie möglich. Aber wir werden nicht mehr alles tun können, was wir heute tun", kündigte Buhrow an.

Der Rundfunkrat stellte sich hinter den Intendanten. "Der WDR muss diesen schwierigen Weg gehen, um sich fit für die Zukunft zu machen", sagte Ruth Hieronymi, die Vorsitzende des Rundfunkrats.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) kritisierte die Stellenstreichungen als "Rasenmäher-Methode". Hauptleidtragende seien die Mitarbeiter, hieß es in einer Mitteilung des DJV-NRW. "Für die Festangestellten wird die schon heute erhebliche Arbeitsverdichtung weiter verschärft und der Arbeitsdruck noch höher." Den freien Journalisten drohten geringere Einkommen und ein härterer Konkurrenzkampf.tb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.