Investing.com - Während die Krypto-Welt von einer Klage erschüttert wird, versetzt uns Apple mit einer Neuheit in Staunen. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hat Klage gegen die Krypto-Börse Binance eingereicht. Doch das ist noch nicht alles: Apple, der unangefochtene Tech-Gigant, hat mit der Vorstellung einer neuen Datenbrille die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es wird als die bedeutendste Hardware-Neuheit seit dem legendären iPhone gehandelt. Während die Wall Street mit gemischten Gefühlen auf das Headset blickt und sich fragt, wie Verbraucher auf das hohe Preisschild reagieren werden, stehen Investoren vor entscheidenden Momenten.
1. SEC-Klage gegen Binance
Der Preis für Bitcoin pendelte am Dienstag in der Nähe des niedrigsten Stands seit zweieinhalb Monaten. Auslöser war die Meldung, dass die US-Börsenaufsicht gegen Binance Klage eingereicht hat.
Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat dreizehn zivilrechtliche Anklagepunkte gegen Binance vorgebracht, unter anderem den Vorwurf, dass das Unternehmen Kundengelder in eine vom Chief Executive Changpeng Zhao kontrollierte Handelsfirma umgeleitet hat. Diese Handelsfirma habe auch manipulative Strategien angewandt, um das Handelsvolumen von Binance in die Höhe zu treiben, so die SEC weiter.
Die SEC-Klage behauptet auch, dass Binance nicht registrierte Börsen betrieben hat. In einem Abschnitt des Dokuments wird ein nicht namentlich genannter Chief Compliance Officer von Binance zitiert, der 2018 sagte: "Wir operieren in den USA als nicht lizenzierte Wertpapierbörse."
Der Fall gilt als jüngster juristischer Schlag gegen die Kryptoindustrie, die seit dem Zusammenbruch des Binance-Pendants FTX im vergangenen Jahr unter dem strengen Mikroskop der US-Behörden steht.
Binance seinerseits hat die Anschuldigungen bestritten und gesagt, dass die Vermögenswerte der Nutzer auf seiner US-Plattform nie in Gefahr waren. Das Unternehmen betonte jedoch, dass es mit den Ermittlern der SEC zusammenarbeite.
2. Vision Pro
Apple (NASDAQ:AAPL) stellte auf einer Veranstaltung am Montag hohe Erwartungen an sein neues Vision Pro Mixed-Reality-Headset und behauptete, es sei "das fortschrittlichste persönliche Elektronikgerät aller Zeiten".
Das Vision Pro wird um den Kopf gelegt und ermöglicht es den Nutzern, in eine computergenerierte virtuelle Realität einzutauchen und mit digitalen Objekten zu interagieren, die über die reale Welt gelegt werden.
Von Vision Pro, das Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen soll, erhofft sich Apple eine ähnliche Vorreiterrolle, wie sie das iPhone vor mehr als einem Jahrzehnt im Bereich der mobilen Computertechnik innehatte: Es soll sich zu einem "Must-have"-Gerät auf dem Markt für AR/VR-Artikel entwickeln.
Die Wall Street ist jedoch noch nicht ganz von diesem Potenzial überzeugt. Der Aktienkurs von Apple beendete den Handel am Montag etwas tiefer, obwohl er zuvor ein Allzeithoch erreicht hatte. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich die Investoren Sorgen darüber machen, wie sich der stolze Preis von 3.499 Dollar für das Headset auf die Nachfrage auswirken wird.
In einer Kundenmitteilung schreiben die Analysten von Davidson, dass sie zwar glauben, dass das Vision Pro möglicherweise das "bedeutendste neue Hardware-Produkt seit dem iPhone" ist, es aber immer noch "wichtige strukturelle Herausforderungen" für die Akzeptanz der AR/VR-Technologie durch die Verbraucher gibt.
3. RBA hebt Zins erneut an
Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat am Dienstag die Leitzinsen auf ein Elf-Jahres-Hoch angehoben und angedeutet, dass sie die Kreditkosten noch weiter erhöhen könnte, um die hohe Inflation zu senken.
Die Entscheidung kam für die Märkte etwas überraschend. Sie hatten weitgehend damit gerechnet, dass die RBA eine Zinspause auf ihrer Juni-Sitzung einlegen würde.
Das Preiswachstum, so die RBA, sei jedoch immer noch zu hoch. Darüber hinaus ließ die Bank die Formulierung mehrerer früherer Erklärungen weg, wonach ihre "mittelfristigen Inflationserwartungen nach wie vor gut verankert sind", was von Analysten als Zeichen dafür gewertet wurde, dass die Bank nicht mehr so zuversichtlich ist, was die geschätzte Entwicklung der Preise angeht.
Die Geldpolitiker anderer Zentralbanken auf der ganzen Welt kämpfen in ähnlicher Weise gegen die hartnäckig hohe Inflation an, und das trotz der seit mehr als einem Jahr andauernden Straffungskampagnen.
In den USA überlegt die Federal Reserve, ob sie auf ihrer mit Spannung erwarteten zweitägigen Sitzung Ende des Monats eine Zinserhöhung "auslassen" soll. Es wäre die erste Pause nach zehn aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen.
4. Futures geben leicht nach
Die US-Aktienfutures gaben geringfügig nach und knüpften damit an die Verluste vom Vortag an.
Bis 11.13 Uhr MEZ fiel der Dow Jones-Future um 43 Punkte oder 0,14 %, der S&P 500-Future gab um 4 Punkte oder 0,09 % nach, und der Nasdaq 100-Future blieb im Wesentlichen unverändert.
Am Montag waren die wichtigsten Börsenindizes gesunken und kehrten damit zum Teil die Rallye der Vorwoche um. Zu den größten Markttreibern zählten die Ankündigungen der mit Spannung erwarteten Entwicklerkonferenz von Apple.
Die Apple-Aktien zeigten sich nach der Präsentation der Vision Pro unruhig, beendeten den Tag aber letztlich im Minus. Gleichzeitig sorgte die Präsentation eines neuen Apple-Chips für einen Kursverlust beim Halbleiterhersteller Intel (NASDAQ:INTC).
5. Ölpreis gibt nach
Die Ölpreise gaben am Dienstag nachen. Sorgen über die Aussichten für die US-Wirtschaft neutralisierten die Ankündigung Saudi-Arabiens, die Produktion weiter zu drosseln, die in der vorangegangenen Sitzung zu einer Rallye am Ölmarkt geführt hatte.
Bis 11.14 Uhr MEZ verbilligte sich der US-Rohöl-Future um 2,16 % auf 70,59 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 2,01 % auf 75,17 Dollar pro Barrel abrutschte.
Der weltgrößte Ölexporteur Saudi-Arabien hatte am Wochenende eine zusätzliche Kürzung der Öl-Fördermenge um rund eine Million Barrel pro Tag ab Juli gegenüber dem Stand vom Mai zugesagt, um die sinkenden Rohölpreise zu stützen.
Im Mittelpunkt des Interesses der Händler standen auch neue Daten, die allerdings enttäuschten und neue Konjunktursorgen auslösten. So wuchs der Dienstleistungssektor in den USA im Mai nur geringfügig, was laut Analysten zur Sorge um den allgemeinen Gesundheitszustand des weltgrößten Ölverbrauchers beitrug.
In der Zwischenzeit beschäftigte auch die Debatte über den Zinspfad der Fed die Händler. Eine Zinserhöhung durch die Zentralbank könnte die Ölnachfrage belasten.