Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Senkung der „Brasilienkosten“ durch Modernisierung und Reformen

Veröffentlicht am 09.12.2022, 15:05
Aktualisiert 09.12.2022, 15:35
Senkung der „Brasilienkosten“ durch Modernisierung und Reformen
VERB
-

Eine Reihe besonderer Wirtschaftsbedingungen, bekannt als so genannte „Brasilienkosten“, galt lange als Hindernis nicht nur für ausländische Investitionen, sondern auch für die heimische Geschäftstätigkeit. Man verband Brasilien traditionell mit unnötiger Bürokratie, ineffizienten öffentlichen Diensten und einer hohen Steuerbelastung.

In den letzten Jahren erzielte ein Paket politischer Maßnahmen und Rechtsvorschriften, von einer Steuerreform bis hin zu Handelsabkommen, eine dramatische Verbesserung der wirtschaftlichen Freiheit des Landes. Zwar litten die Bemühungen unter der COVID-19-Pandemie, es wurden jedoch echte Fortschritte erzielt, die Brasilien für Investoren attraktiver machen. Dies fand Anklang bei internationalen Organisationen wie der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), die kürzlich Brasilien dafür lobte, dass es mehr der 246 Rechtsinstrumente der Organisation übernahm als jeder andere Drittstaat.

Es bleibt zu hoffen, dass Brasilien bald zu einem Vollmitgliedstaat der OECD wird, um alle Vorteile einer engen Zusammenarbeit mit anderen großen Volkswirtschaften zu genießen, die eine Mitgliedschaft mit sich bringt. Im Index für wirtschaftliche Freiheit, der Länder nach Handels-, Geschäfts- und Investitionsfreiheit sowie nach Eigentumsrechten einstuft, rangiert Brasilien weiterhin als „weitgehend unfrei“.

Die jüngsten Regierungsreformen setzten jedoch eine Liberalisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Landes in Gang, die ausländische Investitionen anziehen sollen. Zu den bisher umgesetzten Initiativen gehört das Gesetz über die Wirtschaftsfreiheit, das darauf abzielt, Bürokratie abzubauen und staatliche Eingriffe in wirtschaftliche Aktivitäten zu minimieren. Infolge des Gesetzes wurden die Rechtsvorschriften für Unternehmen vereinfacht, die steuerliche Pflichterfüllung erleichtert und Steuerstreitigkeiten reduziert.

Nutzung des Potenzials des Agrarsektors

Der brasilianische Agrarsektor erhielt mit dem Nova Lei do Argo (Neues Agrarwirtschaftsgesetz) weiteren Aufwind bei der Modernisierung der Vorschriften zur Landwirtschaftsfinanzierung und Mobilisierung privater Investitionen. Dies wird es ländlichen Produzenten vereinfachen, Kredite zu erhalten. Das Gesetz enthält zudem einen Mechanismus zur Belebung ausländischer Investitionen durch eine Straffung der Verfahren, durch die ausländische Käufer ländliche Immobilien erwerben können.

Einen weiteren Anreiz für die brasilianische Agrarindustrie bietet eine neue Kategorie von Investitionsinstrumenten: FIAGRO (Investment Funds in Agroindustrial Produktive Chains) sind, Fonds, die Investoren, Fintechs, Kreditgebern und Versicherern die Strukturierung von Darlehen, Sicherheiten und Steuerplänen in diesem Sektor ermöglichen, wodurch die Abhängigkeit von öffentlichen Subventionen verringert und die Hürden für ausländische Investitionen gesenkt werden..

Eine weitere Maßnahme, die sich stimulierend auf Investitionen ausgewirkt und Kreditkosten gesenkt hat, ist die CPR-Kreditanleihe (Rural Product Certificate), auch als „Green CPR“ bekannt. Als wichtiges Instrument für nachhaltiges Wachstum zielt CPR darauf ab, finanzielle Mittel zu beschaffen und gleichzeitig die biologische Vielfalt zu erhalten. Im Wesentlichen belohnt sie Landwirte für die Erhaltung der einheimischen Vegetation und bietet Anreize für den Ausgleich von Kohlenstoffemissionen.

© SECOM

Abbau von Bürokratie und Papierkram

Hinter diesen Bemühungen, ein fruchtbareres Umfeld für Unternehmen und Investitionen zu schaffen, steht eine umfassende Überholung veralteter Systeme und ein Schritt in Richtung Digitalisierung in allen Bereichen des öffentlichen und geschäftlichen Lebens. Große Fortschritte in diesem Bereich haben die Exportkapazität Brasiliens gestärkt und seine Beteiligung am internationalen Handel erhöht.

Seit Januar 2019 haben sich rund 135 Millionen Menschen, etwa 60 Prozent der brasilianischen Bevölkerung, auf der Regierungsplattform gov.br registriert, die 4.800 öffentliche Dienste für Bürgerinnen und Bürger anbietet. Zu diesen Diensten gehören Steuererklärungen, die Bereitstellung von Sozialleistungen, elektronische Signaturen, Impfbescheinigungen, die Beglaubigung von Dokumenten und sogar Autoverkäufe

Die COVID-19-Pandemie begünstigte eine rasche Verbesserung der Zugänglichkeit und trug entscheidend dazu bei, die schlimmsten Auswirkungen der Pandemie abzufedern, insbesondere bei den sozial und finanziell Schwächsten. Nach der Pandemie hat sich die Digitalisierungsstrategie positiv auf die Wirtschaft ausgewirkt. In der UN-Umfrage über elektronische Behördendienste (UN Electronic Government Survey) belegte Brasilien im Jahr 2020 Platz 1 in Nord-, Mittel- und Südamerika und Platz 20 im globalen Vergleich.

Im Verbund (VIE:VERB) mit Maßnahmen wie einer geplanten Senkung der Steuersätze auf eingeführte Waren um 1,5 Prozentpunkte, trug diese Politik zu einer beträchtlichen Senkung der „Brasilienkosten“ bei. Da die zunehmend liberalen Rahmenbedingungen für Unternehmen weitere Investitionen anziehen, wird ein beträchtliches Wirtschaftswachstum erwartet, das das Vertrauen in der globalen Arena nur weiter stärken kann..

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.