Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

SPD und Grüne mit Kompromiss zur Atomendlager-Suche zufrieden

Veröffentlicht am 10.04.2013, 07:39
Aktualisiert 10.04.2013, 07:40
BERLIN (dpa-AFX) - Der Kompromiss zum Neustart der Suche nach einem deutschen Atomendlager stößt bei SPD und Grünen auf große Zustimmung. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel sprach in der 'Neuen Osnabrücker Zeitung' (Mittwoch) von einem 'Riesenerfolg' und einem 'großen Tag für Deutschland'. Mitten im Wahlkampf zeigten Politiker aller Parteien, dass sie in einer der umstrittensten Fragen gemeinsam eine Lösung finden. Das sei weit über das Thema Endlager hinaus ein großartiges Zeichen für die politische Kultur.

Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin betonte in einer Mitteilung: 'Wir holen die Suche nach einem Endlager aus den Hinterzimmern.' Künftig würden sämtliche Entscheidungen auf offener Bühne des Parlaments getroffen. 'Erst mit einem so gestalteten Suchverfahren wird der Atomausstieg komplett. Dies ist ein großer Erfolg der Antiatombewegung.' Die Vorfestlegung auf Gorleben als Endlager-Standort sei endlich aufgehoben.

Die Atomindustrie hat jedoch Gorleben noch nicht aufgegeben. Sie wehrt sich gegen neue Kosten durch das Prüfen von Alternativen zum dortigen Salzstock. In dessen Untersuchung seien bereits über 1,6 Milliarden Euro investiert worden, erklärte der Lobbyverband Deutsches Atomforum. 'Für die Übernahme zusätzlicher Kosten durch die Betreiber infolge alternativer Standorterkundungen vor einer abschließenden Bewertung zur Eignung Gorlebens gibt es nach unserer rechtlichen Auffassung keine Grundlage.' Alle bisherigen wissenschaftlichen Ergebnisse sprächen nicht gegen diesen Salzstock.

Der Bund und die Länder hatten sich am Dienstag in einem Spitzentreffen in Berlin darauf verständigt, die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle transparent, ergebnisoffen und unter Einbeziehung der Bürger zu gestalten. Bis Anfang Mai soll ein entsprechendes Endlagersuchgesetz im Bundestag eingebracht werden. Als erster Schritt soll eine 24-köpfige Bund-Länder-Kommission ins Leben gerufen werden. In das oberirdische Zwischenlager Gorleben sollen ab sofort keine Castor-Transporte mehr rollen. In den nächsten Wochen wollen Bund und Länder festlegen, in welche Zwischenlager die restlichen Atommülltransporte stattdessen gehen sollen.

Schleswig-Holstein fordert dabei mehr Kooperation der anderen Länder ein. 'Was die Frage der Zwischenlagerung noch ausstehender Castoren anbetrifft, hat sich außer Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg kein anderes Land gefunden, das bereit wäre, sich an der Lastenteilung zu beteiligen', kritisierte Landesumweltminister Robert Habeck (Grüne). Es sollen noch 26 Behälter mit Atommüll aus der Aufarbeitung im Ausland zurück nach Deutschland kommen. 'Es muss einen fairen Lastenausgleich geben', betonte Habeck.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte der 'Mitteldeutschen Zeitung' (Mittwoch) mit Blick auf die Standortsuche für ein Endlager: 'Das Ganze wird nur im Konsens laufen, wenn keiner die Linie verlässt und durch Vorformulierungen von Sonderkriterien versucht, sich einen schlanken Fuß zu machen.' Es müsse ergebnisoffen geprüft werden - 'und zwar über alle geologischen Formationen hinweg'./sk/DP/kja

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.