Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen erreichte mit 1,60 % über Nacht ein Viermonatshoch. Grund dafür war, dass die Investoren auf starke US-Arbeitsmarktdaten setzten, die eine Straffung der Fed-Geldpolitik beschleunigen könnten.
Die Renditen zogen sich danach wieder etwas zurück und handelten kurz vor Handelsauftakt in New York um 1,58 %. Vor dem Hintergrund siebenjähriger Hochs bei den US-Rohölpreisen und einem globalen Run auf Erdgas und Kohle, der sich in höheren Inflationsraten niederzuschlagen droht, blieben die Anleiherenditen jedoch gut unterstützt.
Die Renditen entwickeln sich invers zu den Anleihekursen. Dabei entspricht ein Basispunkt einem Hundertstel eines Prozents.
Hinweise darauf, dass die USA möglicherweise weder ihre strategische Ölreserve anzapfen noch ein Exportverbot verhängen werden, rückten das knappe Ölangebot auf dem Weltmarkt wieder in den Vordergrund und katapultierten den Preis für die US-Leitsorte WTI wieder in die Nähe der 80 Dollar-Marke, ehe die Notierungen wieder etwas nachgaben. Rohöl-Futures zur Lieferung im Dezember wurden gegen 14 Uhr MEZ 0,6 % im Plus bei 78,81 Dollar je Barrel gehandelt.
Rohöl der Sorte Brent zur Dezember-Lieferung wurde ebenfalls um 0,6 % höher bei 82,48 Dollar gehandelt, nachdem es zu Tagesbeginn 83,34 Dollar erreicht hatte. Der Preis für Erdgas hat sich seit Jahresbeginn verfünffacht, einige europäische Regierungen erwägen inzwischen staatliche Eingriffe zur Abkühlung der Preise.
Im September wird mit einem kräftigen Beschäftigungszuwachs gerechnet, nachdem die Zahl der Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft im August nur um 235.000 gestiegen war. Es handelte sich dabei um den geringsten Zuwachs seit Januar. Analysten erwarten, dass die Zahl der Beschäftigten im vergangenen Monat um 500.000 gestiegen ist.
Sollte sich der Konsens bewahrheiten, gehen Experten davon aus, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer nächsten Sitzung im November mit der Drosselung ihres massiven Anleihekaufprogramms beginnen wird. Während die Zentralbanken der Schwellenländer bereits vor Monaten mit einer Straffung der Geldpolitik begonnen haben, ziehen nun auch die Industrieländer nach - Neuseeland, Island und Norwegen haben in den letzten zwei Wochen ihre Zinssätze erhöht.
Die Rendite fünfjähriger Staatsanleihen, die empfindlicher auf die Erwartung kurzfristiger Zinsänderungen reagiert, stieg um 2 Basispunkte auf 1,04 % und damit auf ein neues Jahreshoch. Zu Beginn des Jahres rentierte die Staatsanleihe bei 0,35 %.
Die Rendite der dreißigjährigen Anleihe stand bei 2,13 %, nach 2,16 % zuvor.