Ganz Paris ist eine Baustelle, oder fast. Die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in weniger als einem Jahr laufen auf vollen Touren.
Ebenso der Umbau der Stadt zu einer klimafreundlichen Weltmetropole. Rund 1.700 Baustellen für rund 180 Millionen Euro drohen in diesem Sommer, weil es im Juli und August angeblich weniger stört. Von wegen, Einheimische und Besucher sind schon jetzt genervt.
Taxifahrer Boualem Akilal zum Beispiel. "Sie haben viele Bauarbeiten gleichzeitig gestartet, überall, in jedem Arrondissement, was bedeutet, dass die Verkehrslage sehr kompliziert ist."
"Gerade braucht es 20 Minuten für zwei Kilometer"
Handwerker Jonathan steht mit seinem Laster im Stau und schaut für uns auf den Tacho. "Um es in Kilometern auzurechnen: Gerade braucht es 20 Minuten für zwei Kilometer. Und ich glaube, dass es noch schlimmer wird!"Der sommerliche Renovierungs- und Sanierungsdrang macht auch vor berühmten Pariser Wahrzeichen nicht Halt. Vieles ist verhüllt und verpackt. Aber kein Kunstprojekt wie damals bei Christo.
"Es ist enttäuschend, dass alles mit Werbung zugedeckt ist und man nicht den vollen Überblick hat", klagt Kristen Farley aus Australien. "Die Leute kommen immerhin aus der ganzen Welt, um die Stadt zu besuchen."
Kimberley Rogers aus Kanada ist veröhnlicher. "Ich denke, sie machen was Sie können, um uns mehr von Paris zu zeigen."
Baustellen für Olympia und den ehrgeizigen Klimaplan
Paris hat ehrgeizige Klimaziele, um bis 2030 den Energieverbrauch der 3600 öffentlichen Gebäude um 30 % zu senken und bis 2050 CO2-neutral zu werden. Deswegen die vielen Baustellen, von der Schaffung neuer Fahrradwege, über die Begrünung von Schulhöfen bis zur Isolierung öffentlicher Gebäude.Bis zum Beginn der Sommerspiele in einem Jahr wird wohl nicht alles fertig sein. Der Zeitplan ist eng, die Stadt hat angekündigt hat, dass alle Straßen- und Netzwerkarbeiten wegen Olympia zwischen dem 15. Juni und dem 15. September 2024 eingefroren werden sollen.