PRAG (dpa-AFX) - Nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine hat Tschechien Russland dafür verantwortlich gemacht. Außenminister Jan Lipavsky warf der Führung in Moskau am Dienstag vor, die Grenzen ihrer Aggression immer weiter zu verschieben. "Der Angriff auf den Staudamm von Nowa Kachowka oberhalb von bewohnten Gebieten ist vergleichbar mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen Zivilisten", schrieb er auf Twitter. Solch ein brutales Vorgehen müsse bestraft werden.
Für die Sprengung des Damms machen sich Kiew und Moskau gegenseitig verantwortlich. Befürchtet wird, dass der Bruch der Staudammmauer in der umkämpften Region Cherson zu massiven Überschwemmungen führt. Nach Angaben der örtlichen Behörden sind etwa 16 000 Menschen in der "kritischen Zone" zu Hause. Die ukrainische Regierung warnt auch vor einer Umweltkatastrophe. Russland führt seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland.