CAMBRIDGE (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Astrazeneca (LON:AZN) hat im ersten Quartal dank deutlich gesunkener Kosten wesentlich mehr verdient. Nach Steuern kletterte der Gewinn in den Monaten Januar bis März auf gut 1,8 Milliarden US-Dollar (1,63 Mrd Euro), nach 388 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, wie der Hersteller am Donnerstag in Cambridge mitteilte. Damit schlug sich der Konzern besser als von Analysten gedacht. Die abflauende Pandemie hinterlässt zugleich weiter Spuren. An der Londoner Börse kletterte die Aktie am Morgen zunächst um mehr als zwei Prozent, zuletzt lag sie noch ein knappes Prozent im Plus.
Dem britisch-schwedischen Hersteller gingen zum Jahresauftakt fast eineinhalb Milliarden Dollar Erlös im Covid-Geschäft verloren. Jedoch konnte Astrazeneca die Einbußen mit einem starken Wachstum im übrigen Medikamentenportfolio ausgleichen. Gefragt waren insbesondere Krebsmedikamente, hier profitierte der Konzern von wieder anziehenden Behandlungen nach der Pandemie.
Zugleich belasteten jedoch Wechselkurseffekte, sodass der Erlös im Vorjahresvergleich um vier Prozent auf rund 10,9 Milliarden Dollar zurückging. Währungsbereinigt erreichte der Umsatz das Vorjahresniveau. Die Covid-Arzneien herausgerechnet konnte Astrazeneca auf dieser Basis aber um 15 Prozent zulegen.
In den ersten drei Monaten des Jahres habe sich speziell das Schwellenländergeschäft stark entwickelt, sagte Astrazeneca-Chef Pascal Soriot der Mitteilung zufolge. Auch die Zeichen auf dem wichtigen Markt China stehen wieder auf Aufschwung. Dort, wo der Konzern vor der Pandemie noch hohe Zuwächse erzielte, will Astrazeneca in diesem Jahr zumindest wieder im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen.
Das Management bestätigte zugleich seine Ziele für den Gesamtkonzern: Astrazeneca erwartet dabei weiter Bremseffekte durch ein stark rückläufiges Covid-Geschäft, wodurch der Umsatz 2023 prozentual gerechnet im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich zulegen dürfte. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) soll in diesem Jahr bestenfalls um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz steigen.