Investing.com - Die US-Futures notieren vor Beginn eines verkürzten Handelstages im grünen Bereich. In den USA gehen die Verbraucher am heutigen Black Friday wieder auf Schnäppchenjagd, doch warnen Einzelhändler davor, dass sich die von der Inflation gebeutelten Konsumenten in der Weihnachtszeit mit Einkäufen zurückhalten könnten. In Europa planen Mitarbeiter von Amazon (NASDAQ:AMZN) und Aktivisten Proteste und Streiks, um das riesige Liefernetzwerk des E-Commerce-Riesen während seiner zehntägigen Rabattaktion zu stören.
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1. US-Futures leicht im Plus
Die US-Aktienmärkte notieren vor einem verkürzten Handelstag an der Wall Street im Plus. So gewinnt der Dow Future aktuell 0,2 %, der S&P 500 steigt um 0,1 % und der Nasdaq 100 klettert ebenfalls um 0,1 %.
Gestern blieben die US-Börsen wegen des Erntedankfests geschlossen. Und auch heute werden sie früher schließen. Am Mittwoch, dem letzten vollen Handelstag der Woche, legten die Märkte allerdings aufgrund ermutigender Konjunkturdaten zu, die den Optimismus nährten, dass die Fed ihren Zinsgipfel erreicht haben könnte.
Im Mittelpunkt des Interesses dürften heute die Einzelhändler stehen, die am Black Friday versuchen werden, die Kunden in ihre Geschäfte zu locken. Der Black Friday läutet jedes Jahr nicht nur das Weihnachtsgeschäft ein, sondern ist auch ein wichtiger Indikator für den weiteren Verlauf der Saison. Angesichts der hohen Inflation und der gestiegenen Kreditkosten haben viele Einzelhändler jedoch darauf hingewiesen, dass die US-Verbraucher in den letzten Wochen des Jahres möglicherweise nicht mehr bereit sind, viel Geld für teure Artikel auszugeben.
2. PMI-Daten werfen ihre Schatten voraus
Im Wirtschaftskalender stehen heute nur wenige wichtige Termine an, mit Ausnahme der Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe des Finanzdienstleisters S&P Global für November.
Es wird erwartet, dass der vorläufige Wert für diesen Monat von 50,0 im Oktober auf 49,8 gefallen ist. Ein Wert unter 50 deutet auf eine schrumpfende Wirtschaft hin.
Bereits am Mittwoch bekannt gegebene Daten zeigten, dass die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als erwartet zurückgegangen ist. Die Preiserwartungen der Universität Michigan wurden ebenfalls nach oben korrigiert, während die Auftragseingänge für langlebige Konsumgüter im Oktober schwächer als erwartet ausfielen.
Viele Anleger scheinen diese Daten als Zeichen dafür zu werten, dass sich die US-Wirtschaft zwar abschwächt, aber immer noch robust genug ist, um eine Rezession zu vermeiden. Die Hoffnungen, dass die Fed ihren geldpolitischen Straffungszyklus beenden könnte, nahmen in der Folge zu.
3. Proteste gegen Amazon in Europa
Amazon-Beschäftigte und Aktivisten planen am Freitag europaweit eine Reihe von Protesten, um das Logistiknetzwerk des E-Commerce-Riesen an einem der größten Verkaufstage des Jahres zu stören.
Unter anderem in Deutschland und Großbritannien werden Beschäftigte von Amazon-Fulfillment-Centern und -Lagern am Black Friday Arbeitskampfmaßnahmen im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen durchführen. Eine globalisierungskritische Gruppe in Frankreich ruft Demonstranten dazu auf, die Schließfächer, in denen Amazon-Käufer ihre Bestellungen abholen, mit Plakaten und Klebeband zu bekleben.
Die Aktionen richten sich gegen das riesige Liefersystem von Amazon während seiner zehntägigen Rabattaktion, die am 27. November endet. Amazon-Sprecher in Deutschland und Großbritannien sagten gegenüber Reuters, dass die Lieferungen weiterhin zuverlässig und pünktlich erfolgen würden.
4. Japanische Inflation zieht an
Die Kerninflation der japanischen Verbraucherpreise hat sich im Oktober zum ersten Mal seit vier Monaten beschleunigt, während in Japan eine Debatte über eine mögliche Normalisierung der extrem lockeren Geldpolitik der Bank of Japan tobt.
Der nationale Kernverbraucherpreisindex, der die schwankungsanfälligen Preise für frische Lebensmittel ausschließt, stieg im Oktober auf Jahresbasis um 2,9 %. Das geht aus den heute veröffentlichten Daten des japanischen Statistikamtes hervor.
Der Wert lag zwar knapp unter den Erwartungen von 3 %, übertraf aber den Wert des Vormonats von 2,8 %.
Obwohl die BoJ in den letzten Monaten ihre ultralockere Geldpolitik angepasst hat, um der Yen-Schwäche und den steigenden Anleiherenditen entgegenzuwirken, hat die Zentralbank keine klaren Hinweise gegeben, wann sie von dieser Politik abrücken will. Gouverneur Kazuo Ueda sagte, er werde keine Änderungen vornehmen, solange er nicht davon überzeugt sei, dass das Lohnwachstum, das in den letzten zwei Jahren größtenteils gedämpft war, wieder anzieht.
5. Rohöl vor OPEC+-Treffen verhalten
Der Rohölpreis zeigte sich am Freitag uneinheitlich, blieb aber im Vorfeld des OPEC+-Treffens in der kommenden Woche, bei dem über die künftige Fördermenge beraten werden soll, auf Kurs für die erste positive Handelswoche seit fünf Wochen.
Aktuell verbilligt sich US-Rohöl um 0,6 % auf 76,67 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 0,2 % auf 81,59 Dollar pro Barrel zulegt. Beide Kontrakte dürften in dieser Woche um rund 1 % zulegen, nachdem die Preise nach einer längeren Talfahrt auf ein 4-Monatstief gefallen waren.
Einige Händler erwarten weiterhin, dass sich die OPEC+ auf weitere Förderkürzungen einigen wird, um die Preise für das schwarze Gold zu stabilisieren.
Das ursprünglich für Sonntag geplante Treffen der OPEC+ wurde auf den 30. November verschoben. Spekulationen über Meinungsverschiedenheiten zwischen den Mitgliedsstaaten über die geplanten Förderkürzungen waren die Folge.