BERLIN (dpa-AFX) - Die Verbraucherzentralen haben die Bundesregierung aufgefordert, wegen gestiegener Preise auch Nutzer von Öl- und Biomasseheizungen in den Blick zu nehmen. Die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Um Verbraucher:innen gleich zu behandeln - unabhängig vom Heizungssystem - sollte die Bundesregierung nach Auffassung des vzbv auch für Öl- und Biomasseheizungen einen Entlastungsmechanismus schaffen, der die Kostensteigerungen im Ergebnis in einem ähnlichen Umfang begrenzt wie bei Gas."
Wann dieser Mechanismus dann greife, soll von der Preisentwicklung abhängen, wie aus einem Positionspapier hervorgeht. In ihrem Bericht stelle die Gaspreis-Kommission fest, dass sich der Gaspreis für private Haushalte und kleinere Gewerbekunden im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht habe, so Pop. Das Ziel der Gaspreisbremse sei es, besonders hohe finanzielle Belastungen für Gas-Nutzer abzufedern. Dabei solle der Gaspreis für den rabattierten Basisverbrauch mit 12 Cent pro Kilowattstunde immer noch rund das Doppelte des durchschnittlichen Preises von 2021 betragen.
Bei Holzpellets habe sich der Preis bereits jetzt auf mehr als das Dreifache des Vorjahreswertes erhöht. "Hier sollte die Bundesregierung deshalb umgehend tätig werden und für eine vergleichbare Entlastung dieser Haushalte sorgen."
Der Preis für Heizöl liege aktuell rund doppelt so hoch wie vor einem Jahr und sei damit weniger stark gestiegen als der Gaspreis. "Eine "Ölpreisbremse" müsste erst dann entwickelt werden, wenn der Ölpreis auf deutlich mehr als das Doppelte des Vorjahreswertes steigen sollte", heißt es im Papier. Ob dies passiere, sei zum derzeitigen Zeitpunkt nicht abzusehen.
Eine von der Regierung eingesetzte Expertenkommission hatte eine Einmalzahlung für Gaskunden in Privathaushalten und Gewerbe im Dezember vorgeschlagen sowie Preisbremsen für ein Grundkontingent an Gas ab März für diese Gruppen. Für Großkunden in der Industrie soll den Vorschlägen zufolge ab Januar eine Gaspreisbremse greifen.