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Was ist von der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erwarten?

Veröffentlicht am 12.09.2019, 11:49
Aktualisiert 12.09.2019, 12:00
© Reuters.

Investing.com - Heute um 13.45 Uhr gibt die Europäische Zentralbank ihre geldpolitische Entscheidung bekannt. Um 14.30 Uhr gibt sich dann Mario Draghi, der EZB-Chef, die Ehre und wird die Beschlüsse auf einer Pressekonferenz erläutern.

Diese Maßnahmen stehen zur Diskussion

  • Senkung des Einlagenzins, besser bekannt als Strafzins für Banken.
  • Einführung eines Tiering-Systems (Staffelzins für Banken zur Abmilderung der Minuszinsen).
  • Anpassung der Forward Guidance bezüglich der Zinsen (Zinsen werden lange niedrig bleiben).
  • Neuauflage des Kaufprogramms der EZB.
  • Anpassung der TLTRO-Konditionen.

Eine Senkung des Leitzinses (unter Null), was den deutschen Sparen schaden würde, gilt mittlerweile als fast ausgeschlossen, nachdem Olaf Scholz heute sagte, deutsche Sparer bräuchten nicht damit rechnen, dass Negativzinsen auf breiter Front eingeführt werden.

Die Pressekonferenz von Mario Draghi können Sie hier live mitverfolgen.

Das sagen die Banken und Analysten

Nordea Markets

Jan von Gerich, Analyst bei Nordea Markets, geht davon aus, dass die EZB heute ein umfassendes Lockerungspaket ankündigen wird. Da sich die Währungshüter über den Umfang des Pakets jedoch nicht einig sind, erwartet er einige Überraschungen.

"Unserer Ansicht nach haben sich die Konjunkturunsicherheiten seit der Juni-Sitzung weiter erhöht, und die Wirtschafts- und Inflationsaussichten sind im Vergleich zu den Mitarbeiterprognosen der EZB negativer. Wir gehen davon aus, dass die EZB ihre Wachstums- und Inflationsprognosen nach unten korrigieren muss, was die Gründe für eine weitere Lockerung auf der September-Sitzung bekräftigt."

Nordea rechnet damit, dass die EZB den Einlagensatz um 10 Basispunkte senken und ein Tiereng-System einführen wird, das die Tür für weitere Zinssenkungen öffnet. Außerdem dürfte das Kaufprogramm mit einem monatlichen Volumen von 30 Milliarden Dollar wieder aufgenommen werden. Die emittentenbezogene Obergrenze (Issuer Limit) dürfte 33 Prozent auf 49 Prozent erhöht werden. Die Forward Guidance dürfte mehr an den Inflationsausblick angepasst werden.

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TD Securities

Die Analysten von TD Securities gehen davon aus, dass die EZB den Einlagenzins um 20 Basispunkte senken wird und einen Staffelzins einführen wird. Auch eine Wiederauflage des QE mit monatlich 40 Milliarden Dollar wird erwartet. Allerdings gilt das nicht als ausgemacht.

"Wir fühlen uns mit unserer Zinsprognose wohler als mit der QE, da selbst die Falken offenbar für weitere Zinssenkungen waren, während die QE-Entscheidung wahrscheinlich viel umstrittener sein wird."

ING

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird am Donnerstag einen finalen Akt der monetären Lockerung in Gang setzen, mit einer Senkung des Einlagensatzes um 20 Basispunkte, einem kleinen Tiering-System, einer Neubewertung der angestrebten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (TLTROs) und einem Neustart von Quantitive Easing (QE) mit rund 30 Milliarden Euro pro Monat, so die Analysten von ING.

"Der EUR könnte stark an Wert gewinnen, wenn die EZB das QE vertagt. Wir halten das für durchaus wahrscheinlich, da sich die Währungshüter über die QE-Frage nicht einig sind."

Wells Fargo

Analysten von Wells Fargo erwarten eine Senkung des Strafzinses von -0,40 auf -0,50 Prozent. Das entspräche dem Konsens.

"Wir erwarten, dass die EZB den Einlagenzins um 10 Basispunkte senken und ihr QE-Programm neu starten wird. Konkret gehen wir davon aus, dass die EZB für die nächsten 12 Monate Staatsanleihen im Volumen von 45 Milliarden Euro kauft. Der jüngste Widerstand gegen einen Neustart des Kaufprogramms durch einige EZB-Vertreter macht den zweiten Teil dieser Prognose jedoch unsicherer als den ersten."

Rabobank

Die Rabobank rechnet ebenfalls mit einer Senkung des Einlagenzins und einer Neuauflage der QE. Es bestehe im Wesentlichen die Gefahr, dass die QE hinausgezögert oder abgemildert werde, was die Märkte enttäuschen könnte, so Piotr Matys, Devisenstratege bei der niederländischen Großbank.

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"Unsere EZB-Watcher Bas van Geffen und Elwin de Groot erwarten eine Vielzahl von Lockerungsmaßnahmen, darunter eine Senkung der Einlagenzinsen um 10 Basispunkte, eine an die Dauer der Anlagenkäufe gebundene Forward Guidance (d.h. die Zinsen bleiben auf dem derzeitigen oder niedrigeren Niveau, bis weit über das Ende der Nettoanlagekäufe hinaus) und ein Asset Purchase Program von 40 Mrd. EUR pro Monat, das ab Oktober für 12 Monate läuft."

Goldman Sachs (NYSE:GS)

Die US-Investmentbank Goldman Sachs setzt auf ein ein "signifikantes Lockerungspaket" der EZB.

"Die EZB wird die Fazilität um 20 Basispunkte senken und das QE mit Käufen von Unternehmens- und Staatsanleihen neu starten. Weitere Zinssenkungen müssen von einem Tiering-System begleitet werden, um weitere negative Auswirkungen auf die Profitabilität des Bankensektors zu vermeiden."

BBVA (MC:BBVA)

Die spanische Großbank BBVA sieht gute Chancen für ein großes Lockerungspaket. Sie weisen darauf hin, dass der Markt nicht ausreichend für einen unmittelbaren Neustart der QE positioniert sei, aber eine Senkung des Einlagensatzes der EZB um 10 Basispunkte gilt als sicher. Die BBVA erwartet allerdings einen Schritt um 20 Basispunkte.

"Wir gehen davon aus, dass die EZB den Einlagenzins um 20 Basispunkte auf -0,60 Prozent senken wird, ein Staffelsystem für die Einlagefazilität einführt und QE ankündigen wird - oder einen Hinweis darauf gibt, dass QE in den Startlöchern steht - zusätzlich zur Stärkung der Forward Guidance für die Zinsen. Dieses Paket basiert auf schlechter als erwarteten Konjunkturdaten in Deutschland, einer etwas schwächeren Dynamik für 2H19 und der Verschärfung der Abwärtsrisiken (Handelskrieg und Brexit)."

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Das machen aktuell die Märkte (11.52 Uhr)

Der Euro wird vor der Entscheidung etwas höher auf 1,1030 Dollar gehandelt. Für den deutschen Leitindex Dax geht es um 0,06 Prozent nach oben. Die deutsche Zweijahresrendite lag zuletzt bei minus 0,81 Prozent und damit deutlich unter dem Einlagenzins der EZB, der bei -0,40 Prozent liegt und heute aller Voraussicht nach um 10 Basispunkte auf -0,50 Prozent gesenkt wird. Damit besteht, je nach Forward Guidance der EZB (aktuell bis Mitte 2020) und den anderen Beschlüssen (z.B. nur ein kleines QE mit weniger als 40 Mrd. Euro im Monat, Senkung Einlagensatz um 10 Basispunkte statt um 20), erhebliches Aufwärtspotenzial bei den Renditen. Das könnte wiederum dem Euro auf kurze Sicht zu Gute kommen.

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von Robert Zach

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