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Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

Veröffentlicht am 12.09.2021, 13:04
© Reuters
UBSG
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von Noreen Burke 

Investing.com -- Während die Federal Reserve ihre traditionelle Blackout-Period im Vorfeld ihrer geldpolitischen Sitzung im September beginnt, werden sich die US-Anleger in der kommenden Woche vor allem auf die Inflationszahlen für August konzentrieren. Angesichts der Besorgnis über steigende Inflationsraten spielt das Timing der Zentralbanken bei der Rücknahme ihrer Konjunkturmaßnahmen eine wichtige Rolle für die Marktstimmung. Großbritannien wird ebenfalls die mit Spannung erwarteten Inflationsdaten sowie aktualisierte Zahlen zur Beschäftigung und zu den Einzelhandelsumsätzen veröffentlichen. Auftritte von Vertretern der Europäischen Zentralbank dürften mehr Licht auf die in der vergangenen Woche getroffene Entscheidung zur Reduzierung der Anleihekäufe bringen. Gleichzeitig werden die Daten aus China wohl deutlich machen, dass sich das Tempo der Erholung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt verlangsamt. Was Sie wissen müssen, um gut informiert in die neue Handelswoche zu starten, erfahren Sie hier.

1. US-Inflation

Die am Dienstag zur Veröffentlichung vorgesehenen Daten zur Verbraucherpreisinflation bilden den Höhepunkt des Wirtschaftskalenders vor dem Hintergrund der anhaltenden Debatte darüber, ob der aktuelle Anstieg der Preise wieder nachlassen wird, da das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, das in den letzten Monaten zu Preiserhöhungen geführt hat, sich letztlich wieder auflöst.

Im Juli verlangsamte sich der Preisanstieg, blieb auf Jahresbasis aber auf einem 13-Jahreshoch, was ein erstes Anzeichen sein könnte, dass die Inflation ihren Gipfel erreicht hat.

Marktbeobachter werden auch die Zahlen zu den US-Einzelhandelsumsätzen vom Donnerstag im Auge behalten, die voraussichtlich den zweiten Monat in Folge einen Rückgang zeigen werden, sowie Berichte zur Industrieproduktion und den Konsumklimaindex der Universität von Michigan.

2. Aktien

Die am Dienstag in den USA anstehenden Inflationsdaten werden möglicherweise die Richtung der Märkte in der kommenden Woche vorgeben, zumal die Befürchtung besteht, dass die immer weiter steigende Inflation die US-Notenbank Fed zu einer Reduzierung ihrer Konjunkturmaßnahmen zwingen könnte.

In den letzten Tagen haben mehrere Fed-Vertreter angedeutet, dass der schwache US-Jobbericht für August allein die Zentralbank nicht davon abhalten werde, ihre Anleihekäufe noch in diesem Jahr zu reduzieren.

Trotz der Aussicht auf einen reduzierten Stimulus erwartet Mark Haefele, der Chefinvestor von UBS (SIX:UBSG) Global Wealth Management, dass die Zentralbanken die Zinsen niedrig halten werden.

"Dies würde sich positiv auf die Aktienmärkte auswirken, insbesondere auf zyklische und substanzstarke Bereiche des Marktes. Und obwohl es dadurch schwieriger wird, Renditen zu erzielen, sehen wir weiterhin Chancen", schrieb er in einer Kundenmitteilung.

3. Daten aus Großbritannien

Letzte Woche warnte der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, dass sich die wirtschaftliche Erholung in Großbritannien verlangsamt. Daher dürften die in dieser Woche auf der Tagesordnung stehenden Daten zur Inflation, Beschäftigung und zu den Einzelhandelsumsätzen genau beobachtet werden, zumal die BoE ihre nächste geldpolitische Sitzung am 23. September abhält.

Im Juli kühlte sich die Inflation auf 2 % ab, der Einzelhandelsumsatz sank im Vergleich zum Vormonat um 2,5 %.

Angesichts des Arbeitskräftemangels und des Rekordlohnwachstums von 8,8 % im Juni werden auch die Arbeitsmarktdaten am Dienstag im Mittelpunkt stehen. Das Ende des Kurzarbeitergeldes könnte mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt drängen, aber der Mangel an Fachkräften kann den Preisdruck aufgrund von Versorgungsengpässen und hohen Rohstoffpreisen verstärken.

4. EZB

In der Eurozone werden der Chefvolkswirt der EZB, Philip Lane, und der Gouverneur der finnischen Zentralbank, Olli Rehn, zu Wort kommen. Die Anleger erhoffen sich mehr Einblicke in die Entscheidung der letzten Woche, die Notkäufe von Anleihen im kommenden Quartal zu reduzieren.

Dies ist ein erster kleiner Schritt zur Rücknahme der Konjunkturhilfen, die seitens der EZB zur Unterstützung der Wirtschaft der Eurozone während der Coronavirus-Pandemie bereitgestellt wurden.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde machte jedoch deutlich, dass dies nicht der Anfang vom Ende der Anleihekäufe sei.

Trotz des enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichts für August wird erwartet, dass die Fed im Laufe dieses Jahres dem Schritt der EZB, die Anleihekäufe zu drosseln, folgen wird.

5. Daten aus China

China gibt am Mittwoch Daten zur Industrieproduktion, zu den Einzelhandelsumsätzen und zu den Anlageinvestitionen bekannt. Es wird erwartet, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen eines großflächigen Corona-Ausbruchs im August zu Tage treten. Dieser hatte Peking dazu veranlasst, den drittgrößten Containerhafen der Welt teilweise zu schließen und in einigen Teilen des Landes neue Beschränkungen zu verhängen.

Während die jüngsten Ausbrüche weitgehend eingedämmt wurden, sieht sich die chinesische Wirtschaft immer noch mit Gegenwind konfrontiert.

Während die Exporte aufgrund der robusten globalen Nachfrage stark geblieben sind, ist die Binnennachfrage wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, Lieferengpässen, strengeren Maßnahmen zur Zähmung der Immobilienpreise und einer Kampagne zur Reduzierung der CO2-Emissionen ins Stocken geraten.

-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.

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