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Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

Veröffentlicht am 13.11.2022, 13:56
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Von Noreen Burke 

Investing.com -- In der bevorstehenden Handelswoche gehen die Blicke der Marktteilnehmer auf zahlreiche US-Daten, unter anderem auf die am Mittwoch anstehenden Einzelhandelsumsätze, die Aufschluss darüber geben sollen, ob die aggressiven Zinserhöhungen der Federal Reserve die Wirtschaft endlich abkühlen. Die britische Regierung wird ihren neuen Haushaltsplan bekannt geben, worauf die Investoren nach dem durch den "Mini-Haushalt" vom September ausgelösten Börsenkrach ganz genau achten werden. Die Auswirkungen des Zusammenbruchs der Krypto-Börse FTX dürften auf dem Markt für Kryptowährungen weiter nachhallen. Aus China kommen derweil frische Konjunkturdaten, nachdem Peking am Freitag einige seiner strengen Pandemie-Restriktionen gelockert hat, was wiederum die Hoffnung auf eine Belebung der Wirtschaftstätigkeit nährt. Hier finden Sie die wichtigsten Infos für den Start in die neue Handelswoche.

1. US-Daten

Die in der vergangenen Woche veröffentlichten moderateren US-Inflationsdaten schürten die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed nach vier aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen um 75 Basispunkte ab Dezember weniger aggressiv vorgehen wird.

Die am Mittwoch auf der Agenda stehenden Einzelhandelsumsätze für Oktober dürften Aufschluss darüber geben, wie es den Verbrauchern vor der wichtigsten Shopping-Saison des Jahres inmitten einer extrem hohen Inflation geht.

Die Ökonomen erwarten einen Anstieg um 0,8 %. Ein stärker als erwartetes Ergebnis könnte als Zeichen dafür gewertet werden, dass die Fed noch viel zu tun hat, um die Konjunktur abzukühlen.

Außerdem werden in den USA die Oktober-Daten zur Erzeugerpreisinflation, zur Industrieproduktion, zu den Baubeginnen und zu den Verkäufen bestehender Häuser veröffentlicht. In den Immobiliendaten dürften sich die anhaltenden Auswirkungen des raschen Zinsanstiegs im bisherigen Jahresverlauf zeigen.

2. Aktien

Der Nasdaq Composite-Index stieg in der vergangenen Woche um 8,1 % und erzielte damit den größten prozentualen Wochengewinn seit März, während der S&P 500 um 5,9 % anzog und der Dow um 4,15 % zulegte. Zu verdanken waren die Kursgewinne an der Wall Street der Hoffnung auf eine zukünftig etwas weniger restriktive Fed.

"Die Fed wird möglicherweise nicht so aggressiv werden müssen, wie wir in den letzten Wochen gedacht haben", sagte Marvin Loh, Senior Global Macro Strategist bei State Street (NYSE:STT) in Boston, zu Reuters. "Von hier aus könnten sich Risikoanlagen stabilisieren."

Doch die Fed wird sich wohl kaum von einem einzigen Inflationsbericht beeinflussen lassen. Frühere Erholungsphasen, die durch den Optimismus der Fed angeheizt wurden, sind in diesem Jahr nach entmutigenden Wirtschaftsdaten oder extrem hawkishen US-Notenbankern ins Stocken geraten.

Die Sorge vor einem wirtschaftlichen Abschwung hat die Aktienmärkte in diesem Jahr stark belastet. Der S&P 500 hat im bisherigen Jahresverlauf rund 16 % an Wert eingebüßt und ist damit auf dem Weg zu seinem größten Jahresverlust seit 2008.

3. Krypto-Markt in Aufruhr

Nach dem Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX mehren sich die Zweifel an der Lebensfähigkeit des Krypto-Ökosystems.

FTX, das am Freitag Konkurs angemeldet hatte, sorgte am Samstag für weiteres Chaos, als die Börse mitteilte, sie hätte unautorisierte Transaktionen entdeckt. Laut Analysten wurden Hunderte von Millionen Dollar an Vermögenswerten unter "verdächtigen Umständen" von der Plattform verschoben.

Der Rivale Binance hat am Sonntag die Annahme von Einzahlungen des FTT-Tokens von FTX auf seiner Plattform eingestellt und forderte andere Börsen auf, dasselbe zu tun.

Die Investoren sind derzeit dabei, das Ausmaß der Ansteckung auf den Krypto-Märkten abzuschätzen, die in diesem Jahr bereits aufgrund der Rücknahme der lockeren Geldpolitik der Zentralbanken massiv unter Druck geraten sind.

4. Britischer Haushalt

Der britische Schatzkanzler Jeremy Hunt wird am Donnerstag den neuen Haushaltsplan der Regierung bekannt geben. Die Märkte werden diesen Plan sorgfältig prüfen, nachdem der Mini-Haushalt seines Vorgängers Kwasi Kwarteng im September das Pfund Sterling abstürzen ließ und eine Intervention der Bank of England erzwang, um den Abwärtstrend auf dem Anleihemarkt aufzuhalten.

Die britische Wirtschaft steht vor einer voraussichtlich längeren Rezession. Schuld daran ist die Teuerungskrise, unter der die Verbraucher leiden.

Hunt hat angedeutet, dass Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Höhe von rund 60 Milliarden Pfund (1 Pfund = 1,1837 Dollar) anstehen, um das klaffende Loch in den öffentlichen Finanzen zu stopfen.

In den kommenden Tagen sollen in Großbritannien auch die neuesten Inflations-, Beschäftigungs- und Einzelhandelsdaten veröffentlicht werden.

Die Inflation lag im September bei 10,1 %. Für Oktober wird mit einem Anstieg auf 10,6 % gerechnet, was aufgrund der bis April von der Regierung festgesetzten Energiepreise den Höchststand markieren dürfte.

5. China-Daten

Auch in China stehen in der neuen Handelswoche wieder zahlreiche Konjunkturdaten auf dem Programm, die für Bewegung sorgen könnten. So werden am Dienstag die Einzelhandelsumsatz, die Industrieproduktion, die Anlageinvestitionen und die Beschäftigungszahlen veröffentlicht. Wirtschaftsexperten erwarten, dass die Zahlen die anhaltenden Auswirkungen der Null-Covid-Politik der Regierung widerspiegeln.

Jüngere Daten ergaben einen unerwarteten Rückgang der Exporte und Importe, eine Verlangsamung der Inflation, einen Einbruch bei neuen Bankkrediten und einen anhaltenden Rückgang der Immobilienverkäufe.

Peking kündigte am Freitag an, einige seiner COVID-Beschränkungen zu lockern, unter anderem durch eine Verkürzung der Quarantänezeiten um zwei Tage für enge Kontaktpersonen von Infizierten und für Einreisende. Und das obwohl die Zahl der Fälle auf dem Festland den höchsten Stand seit sechs Monaten erreicht hat und einige Großstädte erneut abgeriegelt wurden.

Chinas Premier Li Keqiang versprach am Samstag, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt weiterhin mit politischen Maßnahmen zu unterstützen. Insidern zufolge will China mit einem umfangreichen Hilfsprogramm den zum Teil schwer angeschlagenen Immobilienmarkt des Landes stützen.

-- Mit Material von Reuters

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