Investing.com – Die Alarmglocken läuten lauter denn je: Die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den nächsten 2 bis 6 Monaten liegt bei erschreckenden 100 %. Diese dramatische Prognose basiert auf der neuesten Analyse der "Triumvirate Rule", einem Indikator, der in der Vergangenheit eine nahezu unfehlbare Erfolgsbilanz vorzuweisen hat.
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Bereits im Juli hat die Sahm-Regel - die eine Rezession signalisiert, wenn die dreimonatige durchschnittliche Arbeitslosenquote in den USA um 0,50 % oder mehr von ihrem 12-Monats-Tief ansteigt - die kritische Schwelle überschritten. Doch Morgan Stanley (NYSE:MS) warnt: Diese Regel sei im aktuellen Zyklus irreführend.
Warum? Ein kürzlicher Anstieg der Erwerbsbevölkerung scheint dieses traditionelle Barometer durcheinanderzubringen.
Morgan Stanley setzt jetzt auf alternative Indikatoren. Anstatt sich blind auf die Sahm-Regel zu verlassen, bevorzugen die erfahrenen Ökonomen das Beschäftigungs-Bevölkerungsverhältnis (EPR). Dieses Verhältnis, das die gleiche 0,5 % Rezessions-Schwelle wie die Sahm-Regel hat, liegt derzeit nur bei 0,3 % und hat die kritische Grenze noch nicht erreicht.
Doch es gibt noch andere Hinweise. Betrachtet man die Michaillat-und-Saez-Methode, die den Fokus mehr auf die Nachfrage nach Arbeitskräften als auf das Angebot legt, erhält man ein differenzierteres Bild. Dieser Ansatz verwendet zwei Schwellenwerte zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Rezession und zeigt, dass die Krise näher sein könnte, als es die Rohdaten vermuten lassen.
Durch die Kombination der Michaillat-und-Saez-Methode mit dem bevorzugten Beschäftigungs-Bevölkerungsverhältnis entstand die "Triumvirate Rule". Dieser hybride Indikator schafft ein klareres Prognoseinstrument und liefert nun erschreckende Ergebnisse: Die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns bereits in den Anfängen einer Rezession befinden, liegt bei alarmierenden 22 % - höher als die 16 % Wahrscheinlichkeit, die professionelle Prognostiker für ein negatives BIP-Wachstum im dritten Quartal sehen.
Dennoch bekräftigt Morgan Stanley, dass ihre Ökonomen weiterhin an eine weiche Landung der Wirtschaft glauben. Aber wie beruhigend ist das wirklich, wenn die "Triumvirate Rule" solch bedrohliche Signale sendet. Historisch gesehen trat in 100 % der Fälle eine vollständige Rezession innerhalb von 2 bis 6 Monaten ein, nachdem die 20 %-Marke überschritten wurde.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache und rufen zur Vorsicht auf. In einer Zeit, in der uns so viele widersprüchliche Signale erreichen, bleibt nur eines gewiss: Wir stehen auf einem schmalen Grat und sollten vorbereitet sein auf das, was kommen mag.