Von Ambar Warrick
Investing.com - Viele asiatische Währungen wurden am Donnerstag in engen Spannen gehandelt, da der US-Dollar durch die Erwartung einer hawkischen Fed Unterstützung erhielt. Dagegen verlor der Taiwan-Dollar aufgrund anhaltender Sorgen vor einem direkten Konflikt mit China stark an Boden.
Der Taiwan-Dollar verlor etwa 0,2 % und verharrte auf einem 2-Jahres-Tief von 30 zum Dollar. Eine Eskalation der Spannungen mit China im Zusammenhang mit dem Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taipeh hat die Währung in dieser Woche stark belastet.
Berichten zufolge führt China Cyberangriffe auf das taiwanesische Verteidigungsministerium durch und lässt angeblich Drohnen über einige vorgelagerte Inseln fliegen. China hatte sich vom Besuch Pelosis entrüstet gezeigt, da die chinesische Staatsführung den Inselstaat als Teil seines Territoriums ansieht.
Berichte der staatlichen chinesischen Medienagentur Xinhua ließen verlauten, dass das Land militärische Übungen in der Nähe der Seegrenze zu Taiwan plant.
Die meisten anderen asiatischen Währungen wurden am Donnerstag dagegen in engen Spannen gehandelt. So blieb der chinesische Yuan weitgehend unverändert bei 6,7562, während der japanische Yen seine jüngste Rallye beendete und sich bei 133,76 hielt.
Der Australische Dollar notierte 0,2 % fester und war kurz davor, die wichtige Marke von 0,7 USD zu überschreiten. Zuvor meldete das Land im Juni einen Rekord-Handelsüberschuss. Der Wert wurde vor allem durch die stetige Nachfrage nach Australiens wichtigen Kohle- und Eisenerzexporten getrieben.
Die Stimmung an den Devisenmärkten blieb vor den wichtigen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag gedämpft. Ein gutes Ergebnis könnte die Fed zu einer stärkeren Zinserhöhung noch in diesem Jahr ermutigen.
Über Nacht haben die aggressiven Äußerungen einiger Fed-Mitglieder die Erwartungen für eine schnellere Straffung der Geldpolitik in diesem Jahr weiter befeuert und den Dollar gestützt.
Der Dollar Index blieb am Donnerstag unverändert, nachdem er in dieser Woche bisher um 1 % zugelegt hat. Der US Dollar Index Future blieb ebenfalls nahezu unverändert.
Die indische Rupie fiel um 0,4 % im Vorfeld einer weithin erwarteten Zinserhöhung durch die Zentralbank. Die indische Währung hat in diesem Jahr angesichts steigender Ölpreise bereits erhebliche Verlust hinnehmen müssen.
Die indische Zentralbank ist auch bei der Straffung ihrer Geldpolitik hinter ihren asiatischen Pendants zurückgeblieben. Das hat dazu geführt, dass die Inflation auf dem Subkontinent auf ein 2-Jahres-Hoch gestiegen ist.
Mit der Zinserhöhung am Freitag wird die Zentralbank die Zinsen wahrscheinlich wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückführen.