Von Ambar Warrick
Investing.com-- Die People's Bank of China (PBoC) hat am Dienstag insgesamt 175 Milliarden Yuan (24,7 Milliarden Dollar) durch Reverse-Repo-Geschäfte in das Bankensystem gepumpt, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung hieß.
Der Betrag setzte sich aus 113 Milliarden Yuan in Form von Reverse-Repo-Geschäften mit einer Laufzeit von sieben Tagen und einem Zinssatz von 2 % zusammen, so die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua in einem Bericht. Die Maßnahme umfasste auch 62 Milliarden Yuan an 14-tägigen Reverse Repos zu einem Zinssatz von 2,15 %.
Bei einem Reverse Repo oder Reverse Repurchase Agreement kauft die Zentralbank Wertpapiere von Geschäftsbanken, um deren Liquidität zu erhalten. Gleichzeitig verpflichtet sich die Zentralbank, den Geschäftsbanken diese Papiere zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu verkaufen.
Nach Angaben der PBoC soll mit diesem Schritt die Liquidität im Bankensektor am Ende eines turbulenten dritten Quartals stabil gehalten werden. Zudem will die chinesische Notenbank damit das sich verlangsamende Wirtschaftswachstum des Landes stützen.
In der vergangenen Woche senkte die Zentralbank die Finanzierungskosten für 14-tägige Reverse-Repo-Geschäfte und kündigte angesichts der gestiegenen Nachfrage gegen Ende des Quartals weitere Liquiditätsspritzen an.
Die Maßnahme flankiert den im August gefassten Beschluss der PBoC, die Leitzinsen zu senken, um das schwache Wirtschaftswachstum des Landes zu stützen.
Die chinesische Wirtschaftsaktivität ist in diesem Jahr angesichts der anhaltenden Störungen durch die COVID-bedingten Lockdowns drastisch zurückgegangen. Die Schwäche des Yuan hat sich zudem stark auf importabhängige Sektoren ausgewirkt.
Die Daten vom Dienstag zeigten, dass die chinesischen Industriegewinne im August den zweiten Monat in Folge gesunken sind.
Der Yuan notiert derzeit auf einem Zweijahrestief, nachdem der Kurs Anfang des Monats die psychologisch wichtige Marke von 7 zum US-Dollar durchbrochen hatte. Dies bringt die PBoC in eine missliche Lage. Sie muss das Wirtschaftswachstum ankurbeln, ohne dabei einen weiteren Kursverfall der Währung zu provozieren.
Die chinesische Zentralbank hat zuletzt mehrmals das tägliche Währungsfixing stärker als erwartet festgelegt. Damit will sie eine unkontrollierte Yuan-Abwertung verhindern.